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21. Dezember 2024, 16:10:37

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Vorläufer Indische Legion

Begonnen von Tigerpanzer80, 25. Juli 2007, 07:03:01

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Tigerpanzer80

Feldpost: 12.9.1942
Front/Heimat Abs.: Stab Arbeitskommando Frankenberg
Brief der Indischen Legion, die Einheit befand sich im Aufbau und hatte noch Geheimstatus.
Der Brief ist sehr schwer zu lesen weil der Absender Österreichischen Dialekt schreibt und dazu
noch ins Englisch rutscht. Er schreibt das die Soldatenzahl von 600 auf 850 gestiegen ist?!
Der Beleg ist seltener (?!) als ein Frontbeleg, weil zu dem Zeitpunkt erst einige hundert Soldaten der Legion angehörten wenn man davon ausgeht das auch deutsche Rahmenpersonal geringer war. Das deutsche Rahmenpersonal hat in der Spitze wohl etwa 300 Mann betragen und bestand vielfach aus "Indienkennern" mit entsprechenden Sprachkenntnissen - mindestens Englischkenntnissen. Laut Vorbesitzer war der Absender seit Dezember 1941 bis zum Ende dabei, der letzte Beleg von ihm ist am 9.4.45 abgestempelt.
Infanterie-Regiment (ind.) 950 besser bekannt unter dem Namen "Indische Legion". Aufgestellt am 8./9. Dezember 1941, mitte Dezember wurde im Kriegsgefangenenlager Annaburg (bei Torgau) ein Anfang gemacht. Am 27. Januar wurden die ersten 21 Angehörigen der Legion, in die Garnison Frankenberg gebracht. Bis April 1942 waren es 86 Köpfe, wozu noch einmal 46 Mann vom Kriegsgefangenenlager Lamsdorf (Oberschlesien) kamen. Am 28. April war der Bestand 146 Mann. Da für eine Vergrößerung der Truppe, der Platz Frankenberg ungeeinigt war, wurden Unterkünfte auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück (bei Dresden) zur Verfügung gestellt. Im November bestand die Legion aus rund 1300 Mann. Das ganze Jahr 1942 behielt die Legion ihren Geheimcharakter bei. Die Legion sollte eigentlich nur im Kampf um Indiens Freiheit, gegen die Engländer eingesetzt werden. Im Februar 1943 wurde zum 2000. Legionär telegrafisch gratuliert von Subhas Chandra Bose (für viele eine Führerfigur auf dem Weg in die indische Unabhängigkeit 1947). Mittlerweile waren es 14 Kompanien. Ende März war die Legion ein vollzähliges Regiment mit ca. 2600 Legionären. Ende April wurden das I. und das II. Bataillon auf den belgischen Truppenübungsplatz Beverloo verlegt, dabei kam es u.a. zu Dienstverweigerungen, da die Inder nicht für deutsche Interessen kämpfen wollten. Mitte Mai löste das I. Bataillon die deutsche Besatzung am Westwall im Bereich Ymuiden bis Haarlem bei Zandvoort (25 km westlich Amsterdam) ab, während das II. Bataillon auf die Insel Texel verlegt wurde. Das III. Bataillon bliebt noch bis Mitte Juli in Königsbrück. Im September wurden alle 3 Bataillone, in den Raum von Bordeaux an der Atlantikküste verlegt. Mit Befehl vom 18. Oktober 1943 wurde die Indische Legion als selbstständiger Verband dem OB West zugewiesen. Das II. Bataillon wurde Ende Juli 1944 aus seinem Abschnitt herausgezogen, und wurde in das ca. 80 km südöstlich von Bordeaux gelegene Casteljaloux, verlegt. Südlich und westlich davon ziehen sich ausgedehnte Wälder, bis zu dem etwa 60 km entfernten Mont-de-Marsan, in denen Partisanen (Marquis) ihre Stützpunkte hatten. Die Aufgabe, die Wälder zu durchkämmen, wurde vom Bataillon erfüllt, danach wurde es wegen des bevorstehenden Abmarsches der Legion nach Bazaz zurückgenommen und vereinigte sich mit der Legion auf dem Weg nach Angouleme. Im August 1944 war ein Befehl abgefasst wurden, durch den die Legion zur Waffen SS versetzt sei. Kurz nach dem 15. November wurden die Bataillone auf die rechte Rheinseite verlegt. Kurz vor Weihnachten 1944 wurde die Legion auf den Truppenübungsplatz Heuberg verlegt. In der ersten Aprilwoche 1945 wurde die Legion demobilisiert, sie musste alle Waffen abgeben. Am Abend des 12. April 1945 verließ die Legion den Truppenübungsplatz Heuberg und marschierte zunächst donauaufwärts. Am 22./23. April musste die Legion aufgrund auftretender Feindkräfte in einem Gewaltmarsch auf Meersburg marschieren. Die nächste Nacht ging es weiter nach Kressbronn. Das nächste Marschziel war das Allgäu. Am 28. April traf die Legion in Sonthofen ein. Dort geriet das Infanterie Regiment (ind.) 950 in amrikanisch/französische Kriegsgefangenschaft.

Feldpostmeister_at

#1
Ein gutes Buch zum Thema "Indische Legion 950" von

- Hartog Rudolf, Im Zeichen des Tigers, ISBN 3-512-03034-3

Da wird auf den Seiten 59-63 über dieses Arbeitskommando geschrieben.
Der Autor (Hartog) war von 1944-45 Dolmetscher in der Indischen Legion!

Max
Feldpostmeister_at

Feldpostmeister_at

#2
Zitat
... Die indische Legion firmierte "Legion 950", wie auch der Briefstempel lautete. Es soll noch eine zweite indische Legion gegeben haben mit der Nr. 915, welche Stempel ich noch nicht gesehen habe ...

Quelle: ARGE RB Nr.6 / Seite 3 / Fremdländische Legionen

Max


Feldpostmeister_at

name301

Hier sind 3 Belege der indischen Legion aus derselben Korrespondenz.

1) Doppelstempelung Arbeitsstab Frankenberg und Feldpostnummer 19683
2) Offener Briefstempel Ind. Inf-Regiment
3) Spätbeleg vom 9.4.45

Gruß
Name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45