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Buch Antony Beevor Stalingrad Anzahl der Hiwis

Begonnen von name301, 07. November 2010, 20:52:33

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name301

Da wir uns bei der ARGE-Hauptversammlung über die Hilfswilligen russische Soldaten unterhalten hatten, die sich im Kessel von Stalingrad befanden und dort die Meinungen über deren Anzahl doch weit auseinanderging, möchte ich hier ein Buch vorstellen.

Antony Beevor " Stalingrad
1998 , 1999 in Deutschland

Habe das Buch schon zweimal gelesen, es ist gespickt mit Auszügen von Berichten, Feldpostbriefen, Tagebüchern der ehemaligen Soldaten und betrachtet beide Seiten.
Dadurch wirkt es sehr authentisch.
Ich habe es bisher zweimal gelesen und es hat mir viele neue Einblicke in das Geschehen um Stalingrad gegeben, obwohl ich schon einiges an Literatur gelesen habe.
Es wird auch auf die russischen Hilfswilligen eingegangen (auch in Fronteinheiten) die mit im Kessel saßen, in anderen Geschichtsbüchern werden diese gar nicht erwähnt, obwohl ihre Zahl äußerst hoch und ihr Schicksal hoffnungslos war und diese Menschen eine Erwähnung absolut verdient haben.
Da ich das Buch nicht auswendig kenne, kann ich leider nicht die einzelnen Seiten angeben und entsprechendes zitieren.

Nur soviel:

Im Anhang B " Die Stärke der Sechsten Armee im Kessel " (Seite 498-499)
wird auf die Schätzungen 3er verschiedener Autoren eingegangen.
1) Overmans :  195.000 Deutsche, 50.000 Hiwis , 5000 Rumänen
2) Kehrig:  232.000 Deutsche, 52.000 Hiwis,  10.000 Rumänen
3)  236.600 Deutsche, 13.000 Rumänen und Italiener, 19.300 Hiwis

Also waren laut diesen Schätzungen 20.000-50.000 Hilfswillige Russen im Kessel.
Eine ungeheure Zahl. Für mich war das absolut überraschend.

Feldpost dieser Männer aus dem Kessel ist wohl bisher nicht aufgetaucht, oder hat jemand schon einen Beleg gesehen? ,
Bei der Masse an Hiwis vermute ich, dass bestimmt auch Briefe dieser Männer ausgeflogen wurden.

Ein entsprechender Feldpostbeleg dieser Soldaten wäre das Higlight jeder Stalingradsammlung.

Grüße
Name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

frank9961

ich muss dir in der hinsicht über die feldpostbriefe recht geben. dennoch ist immer das eigentliche problem der beförderung dieser briefe. wie wurden die briefe der russen befördert und wer konnte da überhaupt schreiben?
sicherlich nicht alle und die beförderung gind nur in die besetzten gebiete. weissrussland, ukraine.... und sonst war da nichts mehr.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Karolus

Hallo Name 301,
danke für Deinen Bericht über Hilfswillige Russen in Stalingrad. Nachdem ich doch einige Belege von  russ. Hiwis und Legionären habe, von dort war mir bisher nichts bekannt.
Außer den Russen, Rumänen und Italienern im Kessel, sollten die Kroaten des 369 Infanterieregimentes nicht vergessen werden. Die Einheit wurde in Döllersheim ausgebildet und wurden der 100. leichten Div. unterstellt und kamen mit dieser in den Kessel. Lt. Hans Werner Neulen wurden von dort ca. 1000 Verwundete Kroaten ausgeflogen und General Paulus lobte deren Einsatz. "Von allen Verbündeten sind die Kroaten die besten Soldaten". (Es handelte sich hier um Freiwillige) Ca 800 bis 900 Kroaten kamen in sowjetischer Gefangenschaft.
Bitte beachtet hier auch das Michel Handbuch Seite 294 unter 6 u.7.

Gruß von Karolus