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Weihnachtsbrief.

Begonnen von Sprotte, 15. Februar 2011, 12:27:28

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Sprotte

Habe diesen neuen Beleg am Wochenende bekommen.
11-12-43 absender Fp.nr. 12157 A.
Aussen ist der Vermerk in Wax Stift angebracht "Weihnachts Brief".
Er schreibt"Heute ist der 2.Adventssonntag.Ich habe mir den Tag
                  aus...,Dir den Weihnachtsbrief zu schreiben"

Gab es vorschriften wegen solche Briefen,z.b. ein bevorzugte
Brief zu Weihnachten.Oder hat der aussen angebrachte Vermerk
keine offizielle bedeutung.

Gruß Martin.

daflocki007

Hi,

also so eine "Außenbeschriftung" habe ich noch nie gesehen. Offiziell dürfte sowas keine Rolle gespielt haben.
Ich denke aber, dass die Feldpost besonders in der Vorweihnachtszeit bemüht war die "Weihgnachtspost" möglichst bald zuzustellen. Ich habe auch so den Eindruck, dass an der Front Briefe kurz vor Weihnachten quasi gesammelt wurden um zum Weihnachtsfest ein "Überraschung"/Weihnachtsgeschenk bieten zu können.
Flo
Immer auf der Suche nach Fallschirmjäger-Feldpost

Sprotte

Danke!
Daran hat ich auch gedacht,das die vielleicht gesammelt wurden
und zu richtigen Zeitpunkt alle zusammen verschickt worden
sind.
Also keine offizielle anweisung in dem sinne.

Danke und gruß,
Martin.

topstar229

der Brief stammt aber aus einem schwerem Kampfgebiet im Raum Newel. Es ist möglich dass es ortliche Feldposteinschränkungen gab und z.B. nur Weihnachtspost befördert wurde. Aber eine Kennzeichnung mit nur "W" oder ähnliches hatte dann auch gereicht.,....

Postschutz

#4
Zitat von: Sprotte in 15. Februar 2011, 12:27:28
Oder hat der aussen angebrachte Vermerk keine offizielle Bedeutung.

Hallo,

habt ihr auch schon daran gedacht das vielleicht der Empfänger diesen "Vermerk" angebracht hat?
Solche "Zeilen" sieht man doch öfter auf Briefe, genau wie Briefnummern, Brief eingangdatum, wann zurück geschrieben usw. Schaue eure Konvolute mal nach, ich bin mir sicher ihr findet welche.

Grüße Postschutz.
Autor des Buches "Der Feldpostverkehr der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg - Eine  historische und postalische Gesamtschau"

Mitautor des Buches "Der Postschutz und Postluftschutz im 3. Reich und den besetzten Gebieten"

Postschutz

Zitat von: daflocki007 in 15. Februar 2011, 17:36:46
Ich denke aber, dass die Feldpost besonders in der Vorweihnachtszeit bemüht war die "Weihgnachtspost" möglichst bald zuzustellen.

Nun, das erscheint mir etwas unwahrscheinlich.
Nehme diesen Brief von der Jahreswende 1943 / 1944. Die Fronten waren zur dieser Zeit riesig ausgedehnt, die deutsche Wehrmacht war schon auf dem Ruckzug, es fehlte an (Feldpost)Personal, es fehlte an Zuge, der Treibstoff wurde knapper..........wie sollte man da in einen gewöhnlichem Frontabschnitt wie zum Beispiel von dieser Absender auch noch "Weihnachtspost" schneller besorgen?

Meint Postschutz.
Autor des Buches "Der Feldpostverkehr der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg - Eine  historische und postalische Gesamtschau"

Mitautor des Buches "Der Postschutz und Postluftschutz im 3. Reich und den besetzten Gebieten"

daflocki007

Vielleicht kann man erkennen ob der Vermerk vor oder nach der Abstempelung angebracht wurde? (kann man auf einem Scan natürlich nicht erkennen!)
Natürlich sind diese Eingangsvermerke bekannt, in der Form habe ich das aber noch nicht gesehen! Ich frage mich auch warum man das dann so groß vermerken sollte? Der Grund erschließt sich mir nciht wirklich!?
Wer den Vermerk nun auch angebracht hat, Auswirkungen auf offizielle Stellen hatte er definitiv nicht.

Das mit der Weihnachtspost ist nur so eine Vermutung von mir. Ich lese oft in Briefen von der Front die um den 24. bis 26.12. geschrieben wurden, dass die Soldaten an Weihnachten wohl vermehrt Feldpost zugestellt bekamen. Daher vermute ich, dass die Feldpost in den Tagen vor dem Weihnachtsfest eventuell etwas zurückgehalten wurde um den Soldaten am 24. ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk zu machen. Ich denke auch nciht, dass das von offizeller Stelle angeordnet wurde, sondern vielleicht intern bei den Feldpostämtern so gehandhabt wurde.
Bei der vielleicht bevorzugten Behandlung von Feldpost vor Weihnachten denke ich lief es ähnlich. Ich könnte mir vorstellen, dass bei der Beförderung vor Weihnachten eher mal ein Auge zugedrückt wurde. Vielelicht habe zuständige Stellen dann einfach mal einen Wagon Klopapier stehen lassen und einen Wagon Feldpost etwas früher losgeschickt. Auch hier wieder keine offizielle Anweisung von "Oben".
Das ist aber auch nur eine Vermutung, die ich nicht belegen kann. Das mit den Briefen zum Weihnachtsfest ist aber ein Eindruck, der in meinen Briefen immer wieder auftaucht. Ob da aber wirklich was dran ist kann ich natürlich nicht sagen. (Vielleicht wird das von den Soldaten auch nur besonders betont, weil Weihnachten ist?)

Grundsätzlich hätte ich auch noch eine andere Idee. Vielleicht hat der Soldat den Brief so Beschriftet, weil er wollte dass die Familie den Brief an Weihanchten gemeinsam öffnet und liest? Läßt der Inhalt vielleicht auf sowas schließen?
Flo
Immer auf der Suche nach Fallschirmjäger-Feldpost

Sprotte

Sehr gute ansatz daflocki007!
Habe mit mein Fadenzähler heute mittag mal genau nachgeschaut.
Für mich eindeutig zusehen der Vermerk liegt über den Roten
Anschrift und UNTER die beide Stempel.
@Postschutz .Der Empfänger vermerk ist bei diesen Konvolut
auch mehrmals vorhanden und immer in der gleichen stil.Habe
ein Bild angehängt wie er aussieht.
Im Umschlag enthalten waren 2 Briefen eine für seine Frau
und der andere für seine Eltern.
Habe fast alle Belegen nochmal nachgesehen und der erste
die er wieder von seine Einheit schreibt ist von ende Januar 44.
Aber kürz nach der Weihnachts Brief hatte er aus Königsberg
geschrieben 14/12 und 16/12  aus den Reservelazarett.
Finde das daflocki007 seine erklärung sehr gut möglich ist.

Gruß Martin.