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Abwehr-Sonderkommando Schamil

Begonnen von leger_de, 09. August 2013, 17:33:04

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leger_de

Hallo,
viele unserer Forumsmitglieder sind ja auch Mitglied der ArGe Deutsche Feldpost 1939-45 und dürften dann auch den Anbietungs-Katalog 2013 in Händen halten. Unter der Kategorie "Ausländer und Legionen - Albanien" ist ein interessanter Brief der FP-Nr 46865 = Abwehr-Sonderkommando Schamil Abteilung II vom 21.9.43 angeboten. Dazu der Hinweis: ab Sept. 1943 Anwerbung national-albanischer Bandengruppen durch das Abwehr-Sonderkommando Schamil f. d. Sicherungsdienst in Albanien
Leider liegen mir zu dieser Einheit keinerlei Informationen aus der besagten Zeit ab September 1943 vor.
Im Internet habe ich lediglich folgende Informationen gefunden:
Unternehmen Schamil war der Deckname eines Einsatzes der Brandenburger, einer Spezialeinheit der Wehrmacht, der zwischen dem 25. August und 10. Dezember 1942 als Teil der deutschen Sommeroffensive in Richtung der kaukasischen Ölfelder stattfand (â†'Operation Edelweiß). Benannt war das Unternehmen nach dem Imam Schamil, der im 19. Jahrhundert den Widerstand gegen die russische Eroberung des Kaukasus organisiert hatte.
Abgesetzt in Duba-Jurt, einem in der Argun-Schlucht, südlich von Grosny gelegenen tschetschenischen Ort, marschierten die Einheiten Richtung Nordwesten auf die vorrückenden deutschen regulären Truppen zu und versuchten dabei, weit hinter der Frontlinie die zumeist muslimischen Kaukasus-Stämme, wie etwa die tschetschenischen Gruppen um Hassan Israilow, zu offenen Angriffen gegen die sowjetische Zentralmacht aufzuwiegeln. Diese Gruppen sollten dann gegen die Rote Armee eingesetzt werden, strategisch wichtige Punkte besetzen und sowjetische Truppen binden.

Bereits kurze Zeit nach dem Absetzen wurde die Gruppe in erste Gefechte mit sowjetischen Kräften verwickelt und zog sich vor Einheiten der sowjetischen Miliz und des NKWD bis zum 12. September nach Süden in Richtung der Ortschaft Barsoi zurück, wo sich tschetschenische Widerständler befanden. Nach einem Abstecher zur Ortschaft Oschnoi tief im Kaukasus trat die Gruppe am 25. September den Rückmarsch zu den deutschen Linien an, wobei sie dreimal sowjetischen Einkesselungsversuchen entkommen konnte.

Das deutsche Kommando hatte Kontakt zu insgesamt zwei tschetschenischen Widerstandsgruppen, deren Mitglieder laut dem im April 1943 verfassten Erfahrungsbericht des Einheitsführers ohne weitere Schwierigkeiten mit den deutschen Soldaten kämpfen wollten. Das Hauptziel des Unternehmens scheiterte nicht am Willen der tschetschenischen Widerständler, sondern an der mangelhaften Organisation des notwendigen Waffennachschubs durch die zuständigen Dienststellen der Wehrmacht, die über den Einsatz nicht informiert waren. Aufgrund des Mangels an Waffen kam die Schaffung der geplanten “zweiten Front” im Kaukasus nicht zustande.

Der Rückmarsch der deutschen Kräfte verlief langsam und wurde durch einen erneuten sowjetischen Angriff Anfang November unterbrochen, nachdem das Kommando einen Überfall auf eine Kraftwagenkolonne durchgeführt hatte. Am 10. Dezember 1942 trafen die Deutschen schließlich in der Ortschaft Werchni Kurp auf weitere Einheiten der Wehrmacht.

Hat jemand weitere Informationen zu dieser Einheit?
Besten Dank im Voraus!
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Postschutz

Hallo Leger_de,

besten Dank für den Hinweis! Ich zitiere aus "Die Brandenburger - eine deutsche Kommandotruppe" von Helmuth Spaeter....
"....... Die wenigen aus dem "Kommandounternehmen Schamil" herausgekommenen kaukasischen Freiwilligen sammeln sich Anfang 1943 mit ihrem ebenfalls entkommenen Kdo.-Führer Oberlt. Lange am Ausgangspunkt Armawir. Da der Ruckzug der deutschen Armeen aus dem Kaukasus-Gebiet eine Rucknahme der Front auch in der Ukraine einschliesst, verlegt das Kommando zu neuem Einsatz auf den Balkan. Hier verschärft sich der Kampf der Tito-Banden ständig und erzwingt den Einsatz erfahrener Einsatzgruppen. Dazu zahlt auch das im August 1943 auf ca. 80 Mann verstärkte "Kommando Lange". Mit Gefechtsstand in Tirana (griech. Botschaft) erfolgt Auftrag für den Aufbau nationalalbanischer Bandeneinheiten zum Sicherungseinsatz der deutschen Nachschubstrasse Tirana - Elbasan - Struga - Bitola. Zugleich sollen damit deutsche Kampfeinheiten, die bisher die Sicherung durchführten, freigemacht werden........"

Beste Grusse Postschutz.
Autor des Buches "Der Feldpostverkehr der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg - Eine  historische und postalische Gesamtschau"

Mitautor des Buches "Der Postschutz und Postluftschutz im 3. Reich und den besetzten Gebieten"

leger_de

Hallo Postschutz,
danke für Deine schnelle Hilfe.
Beste Grüße
Leger_de
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