Kroatische Luftwaffen Legion

[Manfred]

Die Piloten und das Bodenpersonal der neuen kroatischen Luftwaffen-Legion sind von der deutschen Luftwaffe an verschiedenen Standorten und bei verschiedenen Ausbildungseinheiten geschult worden.

Eine aussagekräftige Dokumentation über die Ausbildung kroatischer Piloten bei der deutschen Luftwaffe stammt von dem kroatischen Feldwebel Stjepan Iveta. Dieser Briefverkehr wird von Michael Wieneke in seinem Handbuch erwähnt.

Der erste Brief stammt noch aus der Zeit bei der kroatischen Luftwaffe in Rajlovac in der Nähe von Sarajevo, Briefstempel vom 15. Dezember 1941.

Von 1919 bis 1941 war Rajlovac ein Luftwaffenstützpunkt des Königreichs Jugoslawien. Nach der Bombardierung durch die deutsche und italienische Luftwaffe 1941 besetzte die deutsche Wehrmacht zusammen mit neugegründeten Verbänden der NDH den Luftwaffenstützpunkt. Rajlovac blieb bis zur Befreiung durch die Partisanen im April 1945 ein Luftwaffenstützpunkt der NDH-Regierung (Unabhängiger Staat Kroatien).

Der zweite Brief ging an die I. Flughafenbetriebskompanie in Greifswald und wurde weitergeleitet nach Tutow an die 1. Technische Kompanie, Kampf-Beobachtungs-Schule 1, Stempel Greifswald vom 23. September 1942.

Der dritte Brief vom 12. Oktober 1942, gesendet von Greifswald nach Tutow an die 2. Technische Kompanie, Kampf-Beobachtungs-Schule 1.

Der nächste ersichtliche Aufenthaltsort des kroatischen Feldwebels ist die Flugzeugfüher-Schule B38, Feldpostnummer L53860, 2. Fliegerschul-Division in Neuruppin. Brief aus Tutow vom 26. Februar 1943 aus der Kampf-Beobachtungsschule 3 von einem kroatischen Stabsfeldwebel.

Der 5. Beleg wurde geschickt aus Zagreb am 5. März 1943, ebenso an die Feldpostnummer L53860, ebenso die Belege 6 und 7 aus der Kampf-Beobachter-Schule 3 in Tutow am 22. März 1943 und am 15. Juli 1943.

Der nächste dokumentierte Aufenthaltsort des kroatischen Feldwebels ist beim Sturzkampfgeschwader 102 in Deutsch-Brod im Protektorat Böhmen und Mähren. Brief aus Tutow vom 5. Oktober 1943, aus Terespol/Distrikt Lublin vom 9. Oktober 1943 und aus Prag vom 22. November 1943 (Belege 8, 9 und 10).

Die letzten beiden Belege aus der Korrespondenz (Briefe 11 und 12) wurden geschickt an die Feldpostnummer L55339, Stab Kroatische Jagdgruppe 1, am 3. April 1944 aus Pruszkow/Distrikt Warschau und an die Feldpostnummer L62193, 2. Staffel Kroatische Jagdgruppe 1, aus Demmin am 14. April 1944.

Die Kroatische Jagdgruppe 1 war Teil der neuen kroatischen Luftwaffen-Legion, welche ab Dezember 1943 aufgebaut wurde.

[Manfred]

Hier noch die Belege 11 und 12 der Kroatischen Jagdgruppe.

Grüsse

[Manfred]

Feldpostkarte vom 26. November 1942 von einem Oberfeldwebel (Rahmenpersonal) bei der Flugzeugführerschule AB 123 in Zagreb, Feldpostnummer L35765, gesendet nach Altbach am Neckar.

Die Flugzeugführerschule AB 123 wurde im Juli 1941 in Agram-Gorcia (Zagreb) aufgestellt. In der Schule wurden neben deutschen auch kroatische Piloten ausgebildet. Im Mai 1943 wurde die Schule nach Graz-Thalerhof verlegt, wo die Ausbildung bis September 1944 fortgesetzt wurde (siehe auch den Beleg weiter oben vom 17. Juni 1944 von einem Kroaten bei der Flugzeugführerschule A 123 am Flugplatz in Graz Thalerhof).

Grüsse

[Manfred]

Kroatische Piloten wurden auch beim Jagdgeschwader 104 in Fürth ausgebildet.

Feldpostkarte, geschrieben am 7. Mai 1943, Feldpostnummer L 53323 mit Briefstempel der Einheit, 3. Staffel Jagdgeschwader 104, Fliegerhorst Fürth-Herzogenaurach, über LGPA Nürnberg, gesendet nach Petrovaradin.

Grüsse

[Moschus]

Eine interessante Karte vom Fliegerhorst Herzogenaurach über die Ausbildung der verbündeten
kroatischen Piloten Manfred! ( War bestimmt eine Umschulung auf die Bf 109 )

Danke fürs Einstellen, denn so eine Feldpost findet man selten!

                                               Grüße, Moschus

[Manfred]

Danke Moschus

Der Name des Absenders der Karte „Kulić, Ivan“ findet sich in der Namensliste des Jagdgeschwader 52 in der tollen Aufstellung von Fario über die Kroatische Luftwaffen Legion vom Anfang des Threads.

Grüsse

[Manfred]

Feldpostbrief vom 4. Juli 1943, kroatischer Text vom 3. Juli 1943, Feldpostnummer L 51156, Werftkompanie der Luftwaffe Südost, Luftwaffenkommando Südost (Griechenland), Durchlaufstempel As, gesendet nach Petrovaradin.

Vermutlich gehörte der Absender zum Bodenpersonal bei der Luftwaffe. Als Ausbildungsort für Kroaten ist mir dieser Standort nicht bekannt.

Interessant ist, dass der Brief an dieselbe Empfängerin ging wie die vorherige Karte vom Fliegerhorst Fürth-Herzogenaurach. Auch die weiter oben gezeigten Briefe von der 15. Staffel (kroat.) Kampfgeschwader 53 (Bomber-Staffel) gingen an dieselbe Person. Ob die Korrespondenzen jeweils rein privaten Charakter hatten oder ob es sich hier um eine Art Anlaufstelle für die Soldaten handelte, hat sich mir bisher noch nicht erschlossen.

Grüsse

[Manfred]

Feldpostbrief aus Zagreb vom 27. Juni 1942, geschrieben am 24. Juni 1942, gesendet an einen kroatischen Oberleutnant bei der 15. Staffel (kroat.) Kampfgeschwader 53, Bomber-Staffel, Heimat-Front, Feldpostnummer L40643 über LGPA Nürnberg, Zensur ABP Wien.

Die Schulung der kroatischen Flieger erfolgte zwischen Mai und Juni 1942 auf dem Fliegerhorst in Ansbach-Katterbach. Am 23. Juni 1942 startete die 15. Staffel des KG 53 mit den neu übernommenen Maschinen (Dornier) nach Königsberg und von dort zum Einsatzflughafen Solzy, wo die Staffel am 24. Juni 1942 landete. (Vgl. Michael Wieneke)

Grüsse

[Manfred]

Feldpostkarte eines Kroaten bei der 7. Kompanie der Fliegertechnischen Schule 5 in Wischau/Mähren, mit Briefstempel, Stempel Deutsche Dienstpost-Böhmen-Mähren vom 27. März 1942 aus Wischau, geschrieben am 25. März 1942, gesendet nach Osijek/Kroatien, Zensurmerkmale.

Grüsse