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21. Dezember 2024, 15:47:49

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Deutscher Feldpostbrief mit Ungarischer Feldpost befördert

Begonnen von name301, 14. Juli 2010, 20:09:59

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name301

Habe hier 2 Feldpostbriefe eines Deutschen Soldaten aus Ungarn.
Diese Briefe wurden mit der ungarischen Feldpost befördert.

Einmal einen normalen Faltbrief und dann einen Luftfeldpostfaltbrief.

Beide sind vom selben Absender mit der
Feldpostnummer 40828 = 1. Kompanie Kraftwagentransportabteilung 791
(Briefstempel tragen auch die Nummer)
Wobei ich glaube, dass es Krankentransportabteilung heißen muß, denn eine Kraftwagenabteilung 791 gibt es laut Tessin nicht.
Ausserdem liegt der Absender laut Inhalt im Bett.

Beide haben einen ungarischen Feldpoststempel Tabori Postahivatal vom 31.V.44 und 10.V. 44
Die Briefe sind also bei der ungarischen Feldpost eingeliefert worden, dann über die ABP Wien mit den entsprechenden Vermerken und nach Hamburg gegangen.

Meine Frage:
Wie sind diese Briefe einzuordnen und zu bewerten. Steht irgendwo etwas im Handbuch über die Benutzung fremder Feldpostdienste?Oder benötige ich ein Handbuch über die ungarische Feldpost?




Danke
Name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

name301

Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

frank9961

schon kurios.
hier einer von der gleichen feldpostnummer...
scheint das die ganze einheit in ungarn war...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

name301

frank9961,

schau mal im Inhalt nach, ob der Absender nicht auch "Im Bett" liegt.
Meines Erachtens ist es nicht die Kraftwagentransportabteilung, denn die gibt es laut Tessin nicht. Nur die Nachschub-Kolonnenabteilung z.b.V. 791, und die ist Ende 1939 in die 83. ID. eingegliedert worden.

Aber der Brief hat auch wieder den ungarischen Feldpoststempel.

Also durch die ungarische Feldpost befördert, ob wohl auch per Luftpost?

Würde mich schon sehr interessieren, ob jemand Informationen zu dieser Fremdbeförderung hat.

Gruss
Name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

frank9961

ich vermute dass ein kompletter beutel dieser einheit falsch befördert wurde, bzw beim ungarischen feldpost amt eingeliefert wurde (in russland), und somit auch komplett über die abp-stelle wien zensiert wurde. anschliessend dann normale zustellung uber die feldpost ins reich...
im inhalt schreibt er nur: gesundheitlich fühle ich mich wieder wohl und sehe wieder etwas besser aus...
kann wohl sein, dass er auch im lazarett ist oder war...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

name301

Hallo,

die Inhaltsangabe in den von mir vorgestellten Briefen ist aber eindeutig Ungarn, nicht Russland! (er schreibt weiter, dass er von der Höhe ins Tal blicken kann auf eine kleine schöne Stadt mit 2 Kirchtürmen)

Der Absender war bis April 44 unter der Nummer 41703 = Verpflegungsamt 176 (76. ID) "zuhause",
Mai bis Anfang Juni bei der obigen Einheit mit den Ungarnbriefen und
in einem Brief vom Juni 1944 dann bei der
Nummer 36861 = Grenadierregiment 178 (wieder 76. ID)

Ich gehe bei der Nummer 40828 weiterhin von der Krankentransportabteilung 791 aus.

Vielleicht hat diese Abteilung ein kleines Lazarett eingerichtet, welches zu diesem Zeitpunkt keinen Feldpostanschluß hatte und die Briefe deshalb evtl bei einer ungarischen Einheit o.ä. abgegeben wurden.


Aber wer weiss das schon so genau?!?

Gruss
Name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

name301

Habe jetzt nochmal in den Briefen genauer nachgelesen:

Er schreibt am 4.5. noch unter der Nummer 41703 mit Vermerk neue Nr. abwarten.
" ich befinde mich auf Transport von einer Krankensammelstelle zur anderen. Habe sehr schwer Durchfall und muss immer brechen. Dabei habe ich sehr viel an Gewicht verloren. Z.Zt. befinde ich mich in Ungarn, vielleicht geht es noch weiter nach Deutschland, mal abwarten."

Er ist dann dort geblieben in einem Lazarett, in einer Gegend, die ihn sehr an den Allgäu erinnerte,

Die weiteren Briefe wurden dann unter der Nummer 40828 geschrieben.

Die Zuordnung laut Kannapin scheint also nicht zu passen.

Dass die Post bei der ungarischen Feldpost abgegeben wurde, scheint der Absender nicht gewußt zu haben, zumindest wird es nicht erwähnt.
Da es mehrere Briefe von Anfang Mai bis Anfang Juni 44 sind, mit verschiedenen Stempeldaten, glaube ich nicht an eine zufällige Abgabe eines Briefbeutels bei der ungarischen Feldpost, sondern an eine genehmigte Benutzung der Feldpost (Landespost).


Was mich interessieren würde, hat jemand aus diesem Forum auch Feldpostbriefe, die über die Feldpost eines befreundeten Landes gelaufen
sind?(Ungarn, Rumänen, Italiener, Finnen,...) Wenn ja, dann doch bitte mal einstellen.

Gruss
Name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Feldpostmeister_at

Hallo!

Hier eine ungarische Karte die durch die deutsche Feldpost befördert wurde
Absender bei der Einheit:

120 Lg ko
40 / 105


Vermutlich ung. Luftwaffen Einheit (Bodenpersonal)??

Grüße
Feldpostmeister
Feldpostmeister_at

Postschutz

#8
Hallo,

hier ist noch einer:

http://www.die-feldpost-2-weltkrieg.org/index.php?topic=1571.0

Grüße Postschutz.
Autor des Buches "Der Feldpostverkehr der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg - Eine  historische und postalische Gesamtschau"

Mitautor des Buches "Der Postschutz und Postluftschutz im 3. Reich und den besetzten Gebieten"

name301

Postschutz,

danke für den link.

Es stellt sich da mal wieder die Frage, wie man das Problem lösen kann, dass verschiedene Infos über die gleiche Sache nicht in ganz verschiedenen Rubriken abgelegt werden und so verloren gehen.

Feldpost über Dienste verbündeter Länder befördert oder umgekehrt ist doch sicher eine spannende Sache und vielleicht werden im Laufe der Zeit sehr interessante Belege eingestellt.

Diese oben von mir vorgestellten Briefe befördert durch die ungarische Feldpost sind meine ersten aus diesem Bereich und haben meinen Horizont der Feldpost wieder etwas erweitert. Man lernt nie aus und es gibt immer wieder was neues. :D
Deshalb sammle ich Feldpost und keine Briefmarken.

gruss
name301

Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Bodo35

Sammelgebiete: Alle über die Monsun U-Boote und Funknachrichtenkarten aus eingeschlossenen Atlantik-Festungen. Desweiteren gute Kriegsgefangenenpost aus allen Gewahrsamsländern.

frank9961

es stellt sich immer die frage: war ein feldpostamt der ungarn/rumänen/italiener/slowenen in der nähe oder wurde dieser briefbeutel/sack fehlgeleitet?
das ist die interessante frage. siehe finnland. briefe der wehrmacht wurden auch bei den finnischen feldpostämtern aufgegeben. es giebt sie auch mit finnischem stempel. dann wurden sie ganz normal zensiert und ins reich versendet.
ich denke diese sogenannten fehlleitungen kamen sicherlich vor. dennoch sind sie sicherlich seltener als eine bewusste einlieferung bei einem feldpostamt der befreundeten staaten. aus stalingrad giebt es auch karten der rumänen, die bei den deutschen feldpostämtern aufgegeben haben. absolut selten diese karten. aber eine andere beförderung gab es ja nicht. wenn man diese zustände sich vor augen hält denke ich kann man die eine oder andere frage sicherlich beantworten.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Fario

Hallo
Hier noch ein Lp Brief mit Ungarischer Feldpost befördert, vom 27.11.1942

Abs: Fp Nr. 17850 = Abschnittbaustab 18/ Kdr derBautruppen 18
                                in Südrussland bei der 2. Armee

topstar229

Hier noch mal ein ganz schönes Beispiel der Oberbaustab 22.

Der Oberbaustab 22 wurde am 1. November 1941 im Generalgouvernement aufgestellt. Der Stab wurde durch Umgliederung aus dem beweglichen Stab Festungs-Pionier-Kommando II als Heerestruppe aufgestellt. Beim Ostfeldzug wurde der Stab anfangs bei der 6. Armee in Südrussland eingesetzt. Ab Juni 1942 wurde der Stab bei der 2. Armee eingesetzt. Später wurde der Stab bei der Königlich Ungarischen Armee weiter in Südrussland eingesetzt. Bei der Übernahme der Bautruppen in die Pionierwaffe wurde der Stab am 19. August 1943 in Höherer Pionierführer 22 umbenannt. Er wurde anschließend bei der Heeresgruppe Süd eingesetzt.