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21. Dezember 2024, 18:13:16

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Wikingerlager der Kriegsmarine v. 16.3.45 aus Gotenhafen zur U.A.A. Zeven

Begonnen von hw33175, 21. März 2016, 16:34:52

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hw33175

Hallo!
Hier 3 Feldpostbriefe aus Westpreußen:
1.
Neustadt (Westpr.) v. 10.10.44 an 3. / 2. U.A.A. Zeven (23) Lager-Godenstedt, Bezirk Bremen II.
Neustadt (Westpr.) heißt jetzt "Wejherowo" und liegt 15-20 km nord-westlich Gotenhafen ("Gdingen")
2.
Feldpostbrief-Luftpost v. 16.3.45 mit 6 Rpf. frankiert und dem Tarnstempel (22H0101) Verw.: Kiel
Absender: Ursula St., Gotenhafen, Wikingerlager der Kriegsmarine (verm. Marinehelferin)
an 3. / 2. U.A.A. Zeven (23) Lager-Godenstedt, Bezirk Bremen 2.
Briefstempel: Kriegsmarine Marinearsenal Gotenhafen
3.
Feldpostbrief v. 16.3.45 und dem Tarnstempel (22H0101) Verw.: Kiel
Absender: Ursula St., Gotenhafen, Wikingerlager der Kriegsmarine (verm. Marinehelferin)
an 3. / 2. U.A.A. Zeven (23) Lager-Godenstedt, Bezirk Bremen 2.
Briefstempel: Kriegsmarine Marinearsenal Gotenhafen

Aus dem Beleg v. 10.10.44 geht hervor, daß der Briefverkehr zwischen den beiden Personen zu der Zeit fast täglich erfolgte.
Damit ein Brief ankommt wurden vermutlich versucht, die beiden Briefe aus der Kesselzeit auf verschiedene Transportwege zu senden.

HW33175

Manfred

Prima, dass die drei Belege oben von hw33175 gezeigt wurden.

Anhand dieser bereits vorgestellten Korrespondenz kann man die verschiedenen Beförderungsmöglichkeiten aus dem abgeschnittenen Westpreussen im Frühjahr 1945 zusammen mit den neu gezeigten Belegen anschaulich darstellen.

Der erste Beleg trägt einen Poststempel von Berlin mit Datum 22. März 1945 als Transitstempel. Auf dem Brief wurde Luftpost - Feldpost vom Absender vermerkt. Der Brief wurde demnach per Luftbrücke von Gotenhafen nach Berlin geflogen. Die Freimarke wurde im Transit entwertet. Am Empfangsort im Lager Godenstedt bei Bremen wurde der Brief ins Krankenrevier weitergeleitet.

Der zweite Beleg trägt auch die Notiz des Absenders Feldpost - Luftpost. Allerdings wurde das Wort Luftpost wieder durchgestrichen und der Brief ging von Gotenhafen auf dem Seeweg nach Kiel mit Stempel vom Ankunftshafen am 16. März im Transit zum Empfängerort Lager - Godenstedt. Der Brief trägt den Briefstempel „Kriegsmarine, Kriegsmarinearsenal Gotenhafen“. Die ursprüngliche Gebühr für die Luftpost von 5 Pfg. (Beleg wäre leicht überfrankiert) wäre somit nicht notwendig gewesen.

Der dritte Beleg wurde nicht mit dem Luftpostzuschlag frankiert und ging gebührenfrei von Gotenhafen ab, wiederum auf dem Seeweg nach Kiel. Aptierter Maschinenstempel des Ankunftshafens vom 20. März 1945 und im Anschluss wieder Weiterleitung zum Zielort und dort ins Krankenrevier. Der Beleg trägt den Briefstempel „Kriegsmarinearsenal Gotenhafen“ in einer kleineren Version als zuvor.

Der vierte Beleg zeigt eine Unterwegsentwertung mit Stempel Pasewalk vom 14. März 1945. Der Brief wurde möglicherweise über See und dann von einem nahen Ostseehafen nach Pasewalk befördert. Anschliessend Weiterleitung zum Zielort.

Ich finde, alle Belege zusammen sind ein historisch eindrucksvolles und anschauliches Ensemble, das seinesgleichen sucht.

Grüsse

Manfred

Erster Beleg

Manfred

Zweiter Beleg

Manfred

Dritter Beleg

Manfred

Vierter Beleg

hw33175


Manfred

Postkarte vom 12. Juli 1945 aus Meldorf/Holstein. Die Empfängerin ist die vorherige (vermutliche) Marinehelferin aus Gotenhafen, welche sich jetzt in Eutin/Holstein aufhält.

Wie man sieht, war die Flucht über die Ostsee in den Westen erfolgreich.

Grüsse