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Meyer Werner
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22. Dezember 2024, 18:24:59

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Postversorgung durch Transportgruppe 30

Begonnen von Bodo35, 19. November 2021, 13:24:04

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Bodo35

Es ist hinreichend bekannt, dass für die Postversorgungsflüge in und von den Festungen aus, das III. Kampfgeschwader 55 Standort Zellhausen zuständig war. Darüber gibt es im Rundbrief 10 der Arge einen guten Bericht von Herrn Mogler. Dabei geht er auch auf die Möglichkeit der Postversorgung durch Wasserflugzeuge für die Festungen Royan und La Rouchelle ein. Diese habe ich bereits in dem Bereich La Rouchelle behandelt. Nun habe ich einen Feldpostbrief der Festung St. Nazaire mit Inhalt erstanden, welcher mir wegen des Briefstempels aufgefallen ist. Absender ist die Feldpostnummer L 03495 A= 21. Flugmeldeleit- Kp. Luftnachrichten Regiment 54 diese Kompanie hatte seine Stellung Tarnbezeichnung (Nutria) in Le Croisie ca. 30 Km von St. Nazaire auf einer kleinen Halbinsel. Die Empfänger waren die Eltern in Darmstadt-Arheilgen des Soldaten. Briefstempel ist hier die FpNr. 52383 (A)= Stab Transportgruppe 30. Der Tagesstempel ist ein Bahnpoststempel der Bahnstrecke Frankfurt-Würzburg vom 06.12.44 Zug 743 der Inhalt ist datiert vom 02.12.1944. Der Brief ist nicht durch die Zensurstelle gelaufen. Die Transportgruppe 30 war wie das III. Kampfgeschwader 55 ebenfalls in Zellhausen stationiert und wurde auch zur Versorgung der Atlantikfestungen eingesetzt die Transportgruppe 30 war ebenfalls mit He 111 ausgestattet. Somit lief der Brief über den Flugplatz in Le Boule (Escoublac) Fstg. St. Nazaire über die Transportgruppe 30 zum Flugplatz in Zellhausen und wurde von dort in die Bahnpostverbindung in Richtung Frankfurt gebracht wo der Brief dann den Weg nach Darmstadt zum Empfänger genommen hat. Alles in allem ein sehr schöner Beleg, der zeigt, dass die Nebenbriefstempel oft recht interessant und aussagekräftig sind und somit eine Lücke der Postversorgung der Atlantikfestungen geschlossen werden kann. Ich hoffe er gefällt euch ebenso wie mir.

Gruß
Bodo35
Sammelgebiete: Alle über die Monsun U-Boote und Funknachrichtenkarten aus eingeschlossenen Atlantik-Festungen. Desweiteren gute Kriegsgefangenenpost aus allen Gewahrsamsländern.

Manfred

Das gefällt in der Tat. Danke fürs Zeigen

Grüsse

Moschus

Wieder etwas Neues über die Luftwaffe erfahren!
Danke für die Einstellung Bodo35

                                    Gruß, Moschus

frank9961

danke für den beitrag. es braucht viel zeit und mühr all die informaitionen zusammenzutragen und auch zu interpretieren.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Feldpostmeister_at



Guten Tag!

Aus dem Buch von Wolfgang Dierich - Kampfgeschwader 55 "Greif" - Eine Chronik aus Dokumenten und Berichten 1937-1945,
die folgenden Auszüge:

Zitat
Nach dem Erfolg von Poltawa und Mirgorod blieben nur noch wenige Nachteinsätze, die den Rückzug des deutschen Heeres im Osten decken sollten. Welikije-Luki, Lukow, Baranow im Weichselbogen, Tarnow, Warschau. Die Ereignisse an der Front überstürzten sich. Das Geschwader mußte auf die Plätze Tonndorf, Schroda und Hohensalza zurückgenommen werden. Am 12. August 1944 flog das Geschwader â€" ausgenommen die 14. (Eis)/KG 55 â€" den letzten Einsatz im Osten gegen die Weichselbrücken bei Warschau und den Brückenkopf bei Baranow. Die Maschinen wurden im Walde getarnt abgestellt. Im September 1944, nach der am 6. Juni 1944 erfolgten Landung der Alliierten in der Normandie, war die Lage in Frankreich so kritisch, daß bereits viele Häfen vom Feinde eingeschlossen waren. Sie wurden zu "Festungen" oder "festen Plätzen" erklärt  und mußten bis zum letzten Mann gehalten werden. Wieder mußte die Luftwaffe einspringen, um zu helfen und Versorgungsgüter aller Art einfliegen. Vom Verbandspäckchen, über Bekleidung bis zur Panzerfaust und Infanteriemunition. Das Transportgeschwader 30, das von Zellhausen, südlich Frankfurt, diese Aufgaben in fünf- bis sechsstündigen Flügen über Feindgebiet bisher wahrgenommen hatte, war total ausgeblutet. Die Führung entsann sich des bewährten Kampfgeschwaders 55 "Greif", das bei der Versorgung Stalingrads und weiterer Festungen wie Cholm und Kowel bereits einen hervorragenden Namen hatte. Ohne eigene Maschinen verlegten Besatzungen der III. Gruppe mit der Eisenbahn auf den neuen E-Hafen und übernahmen "alte Krücken" vom Typ He 111. Die II. Gruppe verlegte mit 35 Maschinen von Hohensalza im Warthegau. Dünkirchen, die Kanalinseln, die Insel Walcheren und das brennende Aachen, alle brauchten Nachschub. Um all diese Plätze war schwerste gegnerische Flak massiert. Alle Einsätze mußten bei Nacht im Einzelflug durchgeführt werden, ohne Navigationshilfsmittel, nur nach Sicht. Kein Wunder, daß in der Kanzel sechs Augenpaare unter äußerster Nervenanspannung mit der Koppelnavigation beschäftigt waren, gejagt vom Radar des Gegners und seinen Nachtjägern. So konnte es wie bei einem Einsatz nach Dünkirchen geschehen, daß eine einsame He 111-Besatzung mit vollbeladener Maschine unversehens über dem hellerleuchteten Platz Amiens in alliierten Nachtflugbetrieb geriet. Was tun? Ganz einfach, Nerven behalten, eigene Positionslichter einschalten und in die Platzrunde einreihen, bis man wieder im Dunkel der Nacht untertauchen konnte.

Zitat
Die herausragenden Versorgungseinsätze der 14. (Eis.) Staffel mögen an dieser Stelle erwähnt werden, weil diese Staffel wahrlich bis zum bitteren Ende unter härtesten Bedingungen, und das stets bei Nacht, noch Einsätze fliegen mußte und hohe Verluste erlitt. Das Schicksal der folgenden Orte wurde mehrfach beschrieben:

"Festung" Posen 7.2., 9.2., 14.2., 17.2.-22.2.1945
"Festung" Schneidemühl 11.2.1945
"Festung" Breslau 16.2., 17.3.-21.3.1945
"Festung" Glogau 25.2., 18.2., 5.3.-15.3., 17.3.-19.3.1945

"Platz" Zarzenzin 20.1. und 21.1.1945
"Platz" Ebenfelde 25.1.1945
"Platz" Waltersau 25.1.1945

Zitat
Am 27.April 1945 flog diese bewährte Staffel (14. (Eis.)), vielfach erwähnt im Wehrmachtsberichten, die letzten Einsätze von Königsgrätz aus. Dann wurde sie aufgelöst


MfG
Feldpostmeister_at

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