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22. Dezember 2024, 13:51:33

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Jg.= Jungmann im Pz.Gren.Ers.Btl.Brandenburg v. 5.3.45 Bezug NPEA

Begonnen von hw33175, 27. August 2016, 20:42:18

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hw33175

Hallo!
Hier eine Feldpostkarte Brandenburg (Havel) v. 5.3.45 mit dem Absender: Jg. G.R. (2) Brandenburg, Generalfeldzeugmeisterei-Kaserne, 3. A. Komp.
und dem Briefstempel: Dienstelle Pz. Gren. Ers. Btl. Brandenburg
an seine Mutter in (1) Berlin N 65.

Inhalt:
Brandenburg, den 4.3.45
Liebe Mutti!
….Wir hatten vormittags ab 4 Uhr ziemlich anstrengenden „Dienst“: Stellungsbau! Ich dachte wenigstens nachmittags zum Wart zu kommen, wurde aber auch nicht der Fall. Schreib nur an die 3.A.K.! Seit ein paar Tagen kam keine Nachricht von Dir. Ich bin beunruhigt, ob was drüben nicht passiert ist? Die Gegend vom Stettiner Bahnhof soll beim letzten Terrorangriff schwer gelitten haben. Von Veldes ist keine Rede, wir machen den Dienst bei der 3. Kompanie weiter. Doch hoffentlich geht dieses Rekrutenleben zu Ende. ….


Quelle: Fußnote 10.
http://www.friedrich-wilhelm-heinz.de
„Dabei war die Bezeichnung „Brandenburger“ eher zufällig gewählt, als man bei der Aufstellung der „Urmutter“ aller BRANDENBURGER-Verbände, der Baulehr-Kompanie 800 z.b.V., und der Suche nach einer geeigneten Unterkunft, auf die leer stehende Generalfeldzeugmeister-Kaserne in Brandenburg an der Havel stieß und sich dort an der Weihnachtfeier 1939 selbst den Namen gab.“


Bei dem Kürzel „Jg.“ dürfte es sich um die Bezeichnung Jungmann handeln, die u.a. für Jugendliche benutzt wurde, die sich auf einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt (NPEA oder Napola â€"Nationalpolitische Lehranstalt-) befanden.
Auch die Anrede: „Mutti“ spricht wie die Schrift für ein jugendliches Alter.

Quelle: Wikipedia (Auszüge)
Die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (amtlich: NPEA, auch: Napola â€" Nationalpolitische Lehranstalt) waren Internatsoberschulen, die nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 als „Gemeinschaftserziehungsstätten“ gegründet wurden. Der Besuch der Schulen führte zur Hochschulreife. Ã,,hnlich wie bei den Adolf-Hitler-Schulen (AHS) und den SS-Junkerschulen handelte es sich um Eliteschulen zur Heranbildung des nationalsozialistischen Führernachwuchses.

Die offizielle Bezeichnung der Schüler war Jungmann (Plural Jungmannen). Während der Ferien bestand Dienstpflicht bei den Organisationen der Hitler-Jugend am heimatlichen Wohnort. Deshalb entsprach die generelle Ausgehuniform der Bekleidung dieser Jugendorganisation: 10â€"14 Jahre alt: Uniform des Deutschen Jungvolks, 14â€"18 Jahre alt: Uniform der Hitler-Jugend. Die Dienstgrade waren die gleichen. Ein Jungmann, Alter 12 Jahre, war daheim in der Regel „Jungenschaftsführer“ und trug eine rot-weiße Kordel.
Die Anstalt war in acht „Züge“ entsprechend der Klasseneinteilung der Oberrealschule gegliedert. Interne Dienstgrade waren Jungmann-Gruppenführer und -Zugführer.

Die NPEA unterstand (formal) der SA, deshalb war der Anstaltsleiter immer ein SA-Mann. Während des Krieges unterschied sich der Lehrkörper von dem in Friedenszeiten. Nach 1942 gab es nahezu keine Lehrer mehr, die der SA angehörten. Da neben der regulären schulischen die vormilitärische Ausbildung ein Schwerpunkt der NPEA war, erteilten vor allem kriegsversehrte Offiziere der Wehrmacht, die im zivilen Leben Oberschullehrer waren, den schulischen Unterricht. Ihnen oblag aber auch die außerschulische Erziehung und Ausbildung.
Je länger der Krieg dauerte, desto früher wurden die älteren Schüler zum Dienst bei der Wehrmacht und der Waffen-SS eingezogen. Ein großer Teil trat allerdings ohnehin freiwillig als Offizieranwärter ein.

Aus anderer Korrespondenz:
Dazu ein Brief Köslin v. 9.9.39 an den Jungmann W. G. mit Briefstempel:
Der Leiter der Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Köslin.

Und ein Auszug aus dem Personalbuch des R.-Sch. Kriegshilfseinsatz Luftwaffe
Inh.: Aufzählungen von Impfungen
Weierhof, den 1.März. 1945
Für die Richtigkeit der Angaben:
Der Leiter
der N P E A am Donnersberg:
Unterschrift.
Briefstempel:
Nationalpolitische Erziehungsanstalt am Donnersberg.

HW33175



frank9961

absolut top, danke. ausführlicher geht's nicht mehr.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

hw33175

Hallo!
Danke Frank für Deine Antwort.

Hier noch ein Vordruck im Bereich der HJ mit der Verwendung des Kürzels: Jg. als "Dienstgrad".

Urlaubsbestätigung
Gebietsführung Köln-Aachen (11)
Hauptabteilung II
Schüler    673                Köln am Rhein / Overstolzenstraße 6
Betr.: Lehrgänge für Wehrertüchtigungslager der Hitler-Jugend
Auf Grund des vorliegenden Urlaubsantrages wird der Jg. Adolf K. (Anschrift)
zum Lehrgang vom 3.8. bis 23.8.42 freigestellt / nicht freigestellt.
Begründung der Nichtfreistellung
Der Betriebsobmann                           Der Betriebsführer


Lt. Landesarchiv NRW gab es das HJ-Gebiet Köln-Aachen (11)

Zur HJ in Köln ein sehr interessanter Beitrag des Herrn Willi Spiertz.
http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/themen/Das%20Rheinland%20im%2020.%20Jahrhundert/Seiten/DieHitlerjugendinKoeln.aspx

HW33175