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Begonnen von Arkul, 04. Januar 2017, 18:19:24

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Arkul

Hallo Forumsmitglieder,
habe drei Fp-Belege, die ich nicht entschlüsseln kann:

1.  F-H-Brief ohne Inhalt vom 05.7.43, Abs. Fp# 36 723
     Was bedeuten Brief- u. stummer Stempel? Der Briefstempel weicht doch sehr von den gewöhnlichen ab?

2.  F-H-Brief  vom 12.9.44 (ist aus dem Inhalt ersichtlich)  Fp# 32 506
     Ist dieser Datumsstempel bekannt? Welche Einheit?

3.  H-F-Lupo-Brief vom 11.3.43 an  Fp# 14 910
     Welche Einheit, wo stationiert?

Danke für die Hilfe!

MfG  Arkul

Moschus

Hallo Armin,

Brief 1, mit stummen Stpl. Form 19 vom 05.7.43, mit Brief-Stpl. der Feldkdtr. 591 von
Militär Befehlshaber Frankreich - Verw.-Bezirk C in Nancy für Dept. Meurthe-Moselle.

Der stumme Tages-Stpl. Form 19 könnte von Luxemburg sein! ( Utz: 19H0551/Nachtrag )

Brief 2, mit Tages-Stpl. 12.9.  ( 12.9.44 ) mit der Fp.Nr. 32506= 2.Kp. Pz.Div. Nachr.-Abtl. 38

Diese Einheit wurde im Aug.44 in der Normandie vernichtet, und bereits im November 44 in der
Eifel wieder neu aufgestellt.
Ist schon seltsam, gerade Dein Brief hat das Datum 12.9. (44) dazwischen!
Die Einheit bekam sicherlich bei Neuaufstellung auch eine neue Fp.-Nummer!

Über den Datum-Stpl. kann ich nur sagen, er ist bekannt und kommt ab Ende 44 schon mal häufiger vor.
Habe selbst einige Briefe davon!

Brief 3, ein Lupo-Brief vom 11.3.43, an Fp.Nr. 14910= Orts-Kdtr.(I) 740
Ab 1943 bei 2.Armee im Raum Woronesh-Kursk

So weit, so gut! - Hoffe Du kommst damit klar!

                                                                                  Grüße,  Moschus

Arkul

Hallo Moschus, danke für deine schnelle Hilfe.

Du hattest mit deiner Vermutung zu Brief 2 vom 12.9. (Fp# 32 506) recht!
Die Einheit hat nach der Neuaufstellung die Fp# 25 980 bekommen. Als Beleg 2 Briefe, die ich noch gefunden habe:
vom 27.12.44 und 6.1.45 mit  der  Fp#  25 980 C  (10.11.1944 - Kriegsende) 21.11.1944   
Stab, 1.-2. Kompanie u. Kolonne Panzer-Divisions-Nachrichten-Abteilung 38.

Am 4.4.1945 kam der Absender in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Diesbzgl. Kriegsgefangenenpost habe ich jetzt auch bekommen - werde sie später einstellen.

MfG  Arkul

Arkul

Hallo,

ein Fp-Brief (mit Inhalt) vom 31.10.43 mit der Fp# L 01409, zu dem ich einige Fragen habe.
Die Marke "Einlage 172" zur Kennzeichnung der Anzahl der Briefe wurde nachträglich aufgeklebt. Der Absender ist wohl ein sehr penibler Angestellter in höherer Stellung, wie es scheint. Aus der Anzahl der Briefe lässt sich evtl. schließen, dass er nicht Soldat war.
Was sagt der Datumsstempel aus?
Welche Diensstellung (s. Rückseite) hat der Absender?
Ist das LgPa  Amsterdam? Welche Einheit steht hinter L 01409?

MfG  Arkul


Meyer Werner

Hallo Arkul,
Datumstempel ist der Tarn-Maschinenhalbstempel Stempelform 01 Niederlande mit 4 Wellenlinien Anordnung a(Amsterdam)
Dienststellung könnte ein Flieger Korps Ingenieur sein.
Einheit wäre    General Kommando des Flieger Korps XII
Das mit dem LGPA Amsterdam käme hin.
Gruß Werner

Arkul

Hallo,

habe zwei R-Briefe, die ich leider nicht entschlüsseln kann.
Bitte um eure Hilfe, möglichst mit einer Erläuterung des Vorgehens.

Danke sagt Arkul

Moschus

Hallo Armin,

der R-Brief vom 19.5.42 mit K-Nr. 391 = FPA 160 in Russland-Süd (Mariupol)
Das Fp.-Amt 160 mit der Fp.Nr. 27954 bei der 60. Inf.Div. war danach in Stalingrad,
und ist dort am 2.43 vernichtet worden.

Das zur Kenn-Nr. mit FPA!

Die Einheit mit der Fp.Nr. 19114 = 2.Br.-Kol. B 415 (Brücken-Kolonne)
Diese war 1942 bei der Hgr.Mitte in Russland.

Zum R-Brief mit der K-Nr. 456 ist das FPA 25 in Lublin, dann Russland Mitte, in Luck.

Einheit mit der Fp.Nr. 22746 A = Stab III.7.-9.Battr. Art.Rgt. 25  (25.Inf.Div.)
Die müsste zu dem Zeitpunkt am 18.6.41 noch in der Heimat (Ludwigsburg) gewesen sein, ab Juli 41 in
Shitomir Russland.

                                                     Grüße,  Hans

Arkul

Hallo,
benötige eure Hilfe zwecks Berichtigung meiner Entschlüsselung bzw. für meine Fragen (s. unten).

Feldpost-Brief ohne Inhalt vom  24.7.44  mit Prüf-Vermerk
Empfänger:  Hermann Stoppelmeyer, I. Offz. der "Jürgen Fritzen", Stettin
Absender:  Ofw. Stoppelmeyer, L 28 748 LgPa Brüssel


Der Dampfer "Jürgen Fritzen" hatte eine Tragfähigkeit von 850 dwt („deadweight tonnage“) und eine Länge von 40,5 m. Er wurde 1902  in Helsingborg / Schweden gebaut, 1942 umbenannt in „JÃœRGEN FRITZEN“ für die Reederei Johs.Fritzen & Sohn-Stettin, im Mai 1945 Einsatz bei Evakuierungen aus Ostgebieten, dabei schwer beschädigt in Flensburg aufgelegt und im Juni 1952 in Emden verschrottet.

Die Fp#  L 28 748  LgPa Brüssel steht für die 11.Staffel  bei der  IV. Gruppe des  Nachtjagdgeschwaders 1 (11. / NJG 1) in St. Trond / Belgien.

Das NJG 1 war das erste reine Nachtjagdgeschwader der Luftwaffe. Es wurde ab Juni 1940 als Reaktion auf die britischen Nachtangriffe auf das Reichsgebiet gebildet.

Militärflugplatz Sint-Truiden  (St. Trond)

Der heutige Regionalflughafen entstand vor dem Zweiten Weltkrieg als Militärflugplatz der Aviation Militaire Belge, der im Verlauf des Westfeldzuges im Mai 1940 durch die deutsche Wehrmacht besetzt wurde.
Im weiteren Verlauf des Krieges wurde Sint-Truiden ein wichtiger Fliegerhorst der Luftwaffe. Bereits nach wenigen Tagen wurde „St. Trond“, so der Name bei der Luftwaffe, Basis von Teilen verschiedener Geschwader. Hierzu zählten das Sturzkampfgeschwader 77 (SKG 77) mit Ju 87B, das Zerstörergeschwader 26 (ZG 26) mit Bf 110 sowie die mit Bf 109E ausgerüsteten Jagdgeschwader 3 (JG 3) und 27 (JG 27). Während der Luftschlacht um England  wurde „St. Trond“ ein Bomberstützpunkt; zwischen Juni 1940 und März 1941 lagen hier Do 17Z der III. Gruppe des Kampfgeschwader 3 (III./KG 3). Bereits im Mai 1941 sah sich die Luftwaffenführung veranlasst, zur Abwehr nächtlicher Bombenangriffe der Royal Air Force (RAF), die II. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 1 (II/NJG 1) in Sint-Truiden zu stationieren. Die Bf 110 lagen hier, abgesehen von einer zweimonatigen Unterbrechung im Frühjahr 1944, bis zum September 1944.
In dieser Zeit erwarb sich Heinz-Wolfgang Schnaufer als Staffelkapitän in den Reihen des RAF Bomber Command den Ruf des „Ghost of St. Trond“. Im Frühjahr lagen hier zusätzlich Ju 88 der II. Gruppe des Kampfgeschwader 30 (II./KG 30) zur Teilnahme am Unternehmen Steinbock. Hinzu kamen ab März 1944 die Bf 110 der IV. Gruppe des NJG 1.

Die IV. /NJG 1 mit ihrer 10. - 12. Staffel
lag am 1. Januar 1944 in Leeuwarden / Friesland. Die Gruppe unterstand der 3. Jagd-Division und war mit Bf 110 ausgerüstet. Im März 1944 verlegte die Gruppe nach St. Trond, wo sie weiterhin der 3. Jagd-Division unterstand. Im Juni 1944 begann die Umrüstung der Gruppe auf die Heinkel He 219. Im September verlegte die Gruppe dann nach Dortmund. Neben der Heinkel He 219 flog die Gruppe auch Maschinen vom Typ  Ju 88 und  Bf 110.

Kommandeur der IV. Gruppe war  vom 1. März 1944  bis 31. Oktober 1944 Major Heinz-Wolfgang Schnaufer.
Seinen 50. Abschuss erzielte er am 25.3.1944. In der Nacht vom 25./26. Mai 1944 errang er mit seiner Bf 110 G-4 fünf Luftsiege gegen Viermot-Bomber innerhalb von vierzehn Minuten, in der Nacht vom 16./17. Juni errang er seinen 79. und 80. Abschuss. Dafür erhielt er am 24. Juni 1944 das Eichenlaub zum Ritterkreuz verliehen. Nach seinem 87.- 89. Luftsieg erhielt er am 30. Juli 1944 die Schwerter zum Ritterkreuz mit Eichenlaub. In einer Serie von vier Abschüssen in fünf hintereinander liegenden Nächten schoss er am 9./10. Oktober 1944 seinen 100. Gegner ab. Hierfür bekam er am 16. Oktober 1944 die Brillianten verliehen. Am 20. November 1944 wurde er zum Kommodore des NJG 4 ernannt.
Nach Kriegsende wurde Schnaufers Maschine, die den britischen Truppen als Beute zugefallen war, im Londoner Hydepark ausgestellt. Im Imperial War Museum in London ist heute noch das Seitenleitwerk dieser Bf 110 G4 zu sehen, auf dem alle 121 Nacht- Abschüsse bei 164 Jagdeinsätzen verzeichnet sind. Von den 121 abgeschossenen Flugzeuge waren 114 Viermot-Bomber. Heiz-Wolfgang Schnaufer ist damit der erfolgreichste Nachtjäger des II. Weltkriegs.

Quelle: Franz Kurowski "Major Heinz-Wolfgang Schnaufer", Flechsig-Verlag 2010

Fotos:   01 = der Dampfer "Jürgen Fritzen"
            02 = Das einheitliche Geschwaderwappen aller Nachtjagdgeschwader. Es zeigt
                  einen sich vom Nachthimmel herabstürzenden Adler mit rotem Blitz auf England.
            03 = das Seitenleitwerk der Bf 110 G4, von Major Schnaufer geflogen

Fragen: Bei welcher Prüfstelle wurde der Brief geöffnet? Welche Bedeutung haben die Zeichensymbole auf der Vorder- und Rückseite? Welche Infos enthält der stumme Stempel?

MfG  Arkul

Moschus

Hallo Armin,
da ich gerade auf Deine Seite gestoßen bin, versuche ich mal Deine Fragen zu beantworten!

Auf dem Prüfstempel und der Verschluss-Banderole ist ein kleines -f- vorhanden, das müsste so viel
mir bekannt ist die Zensur - oder auch Prüfstelle in Hamburg sein.

Die Zahlen-Stpl. jeweils vorne und hinten auf dem Brief abgeschlagen könnten die Merkmale der Prüfer von
den jeweiligen Prüfstellen sein. (so etwas gibt es auch mit Handschr.- Signierung)

Sollte ich hiermit falsch liegen, hoffe ich auf eine Berichtigung der Zensur-Experten!

Die letzte Frage des stummen Stempels verwirrt mich etwas!
Ich sehe keinen stummen Stempel auf Deinem Brief!

Dieser Tagesstempel ist ein Fp-Norm Stempel, mit der genauen Bezeichnung -
Feldpostkreisstempel 28mm-Form 01

Macht nichts Armin, vielleicht war es auch nur eine Verwechselung!

                                                       Grüße,  Hans

Arkul

Hallo,
hier ein Fp-Brief F-H vom 28.8.42 mit der Fp# 27 077 E.  Der Buchstabe im Datums-Stempel ist ein "d".
Das Besondere an diesem Brief ist, dass der Obergefreite einen Tag nach dem Abgang seines Briefes an die Ehefrau am 29.8.1942  gefallen ist.

Die Fp# 27 077 E war die 12. Kompanie Infanterie-Regiment 203  , das zur 76. Infanterie-Division gehörte.

Ab Oktober 1941 kämpfte die Division im Raum Artemowsk, wo sie bis Juli 1942 stand. Nach der aus deutscher Sicht erfolgreichen Schlacht bei Charkow begann am 28. Juni 1942 die große Sommeroffensive der Wehrmacht, woran sich auch die 76. Infanterie-Division beteiligte.
Im nördlichen Frontabschnitt führte die Sommeroffensive Ende August 1942 zur Einnahme von Stalingrad. In zähen und verlustreichen Straßenkämpfen gelang es der 6. Armee unter General Friedrich Paulus jedoch nicht, die sowjetischen Verbände vollständig vom westlichen Ufer der Wolga und aus der Stadt zu vertreiben. Statt des erhofften Triumphs entwickelten sich die Kämpfe für die 6. Armee zur Katastrophe.
Die 76. Infanterie-Division (im Verband der Heeresgruppe B) kam über Lissitschansk und südlich von Millerowo bis zum Don bei Akimowskij. Sie überquerte den Don und erreichte die Höhen von Kotluban. Hier traf die Division auf die russische Gegenoffensive zur Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad. Die 76. Infanterie-Division wurde bis in das Stadtgebiet Stalingrad zurückgedrängt.
Während sich deutsche Stoßtrupps in erbittert geführten Häuser- und Straßenkämpfen verschlissen, führte die sowjetische Südwest-Front frische Kräfte um Stalingrad heran. Am 19. November 1942 begann sie im Nordwesten und im Süden eine zangenförmige Großoffensive. Bereits drei Tage später führte der Angriff zur Einschließung der gesamten 6. Armee sowie von Teilen der 4. Panzerarmee und Überresten der rumänischen 3. und 4. Armee, zusammen rund 250.000 Deutsche und über 30.000 rumänische und russische Hilfssoldaten. Paulus kapitulierte am 31. Januar 1943 mit seinen ihm verbliebenen Einheiten im südlichen Kessel. Zwei Tage später ergaben sich auch die ausgezehrten Truppen im Nordkessel der Stadt. Etwa 150.000 deutsche Soldaten waren im Kessel den Kämpfen, der Kälte oder dem Hunger zum Opfer gefallen. Rund 91.000 Mann gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der nur 6.000 Überlebende bis 1956 nach Deutschland zurückkehrten.

Frage: ist es möglich, die örtliche Lage des Fp-Amtes näher zu bestimmen?

MfG   Arkul

Fario

Hallo Arkul !

Hier einiges über die Fpnr 27077

Fpnr. 27077
Knr.= 457
Fp Amt = 176
Fpnr des Fp.Amtes =19445

Feldpostamt 176

Aufgestellt am 26. August 1939 in Perleberg, W.K. III, als
Fp. Amt 176 für die 76. Inf. Div. und mit dieser von Septem-
ber 1939 bis Mai 1940 in der Saarpfalz zur Westsicherung.
Im Mai und Juni 1940 in Frankreich und von Juli 1940 bis
März 1941 im Raum Flammberg in Ostpreußen.. Ab März
1941 bis Juni 1941 in Rumänien und von Juni 1941 bis Februar 1943 in Südrußland. Im Februar 1943 wurde die Div. in Stalingrad vernichtet.

Ers. Tr. Teil: Kraftf. Ers. Abtl. 68 Perleberg, ab 1.3.1940
                     Kraftf. Ers. Abtl. 23 Sorau

Quelle: Mathias Ziefer /Feldpostämter

Im Anhang noch 3 Karten

Gruß Fario

Arkul

Danke Fario für deine schnelle Hilfe.

Da ich nun die Fp-Amt-Nr. habe, konnte ich noch mehr Details bei Klaus Böhm "Kenn-Nummern der Feldpostämter" finden:
Das Feldpostamt 176 befand sich am 31.01.42 in Jassimovataja, 16.05.42 in Artemovsk, 24.07.42 in Voroshilovsk, 26.07.42 in Rovenki, ab 01.12.42 in Stalingrad, in 02/43 in Stalingrad vernichtet.

Danke auch für die eingestellten Karten.
Als Anlage noch eine gute Ãœbersicht zum Stalingrad-Kessel (mit der 76. ID).

MfG   Arkul

Arkul

Frage an die Spezialisten bzgl. Fp# 27 077 E , 12. Kompanie des Infanterie-Regiment 203 (76. ID ) vom 28.8.42:

Ist der Beleg ein "Stalingrad-Kessel-Brief"?
Ich könnte ihn erwerben - welchen fairen Preis würdet ihr vorschlagen?

MfG  Arkul

frank9961

der kessel von Stalingrad wurde geschlossen am 23.11.42.
alle vorher ist kein kesselbeleg. solche briefe von August kann man mit 5â,¬ taxieren.
bei luftfeldpost vielleicht je nach Erhaltung auch gerne 5-8 euro.
erst ab dem 23.11. wird es interessant für die feldpostsammler....
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.