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Vorgang Kurland 1945 mit ?

Begonnen von leger_de, 27. März 2018, 22:09:23

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leger_de

Hallo,
habe soeben einen kleinen Kurland-Vorgang bekommen:
1.) FP-Faltbrf. aus Stettin(4) vom 4.3.45 des Soldaten noch ohne FP-Nr-Zuteilung / Inhalt: Transport nach Stettin
2.) FP-Faltbrf. aus Stettin (stummer Stempel von Stettin) vom 12.3.45 des Soldaten noch ohne FP-Nr im Abs., aber mit Briefstempel M61111A = 1. Marine-Bordflak-Abteilung (stationiert in Stettin) / Inhalt: Vorbereitung der Ãœberfahrt
3.) erster Brief aus Kurland datiert 18.3.45 / gestempelt 21.3.45 Norm UB:c / FP-Nr 12261E / Inhalt: sind am 16.3.45 im Hafen von Libau eingetroffen
4.) weiterer Brief aus Kurland datiert 2.4.45 / gestempelt 3.4.45 Norm UB:c / FP-Nr 12261E

Ich finde es schon recht erstaunlich, dass in der damaligen, militärischen Situation noch Truppen in den Kurland-Kessel verbracht wurden, anstatt von dort evakuiert zu werden.
Das erwähnte "?" ist die Feldpostnummer 12261, welche lt. Kannapin ursprünglich dem Grenadier-Regiment 1060 zugeteilt war (U: 362.ID / Italien) und am 29.8.44 gestrichen wurde. Mir fehlt also leider die Zuordnung. Auch dem Soldaten wurde diese FP-Nr ja erst nach der Ankunft in Kurland zugeteilt.
Villeicht haben unsere Kurland-Spezis hier ja eine Lösung.
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

frank9961

Servus miteinand.
unter der Feldpostnummer 12261 ist der stab I und 1-4. Kp gren rgt 6 der 30, id vermerkt. kennumer 324 von 28.3.45 in der nararolle mit der Feldpostnummer 324 des feldpostamtes der 30. id. auch erkennbar an der Feldpostnummer mit den E, welches fast immer an ein rgt erinnert, mit den mehreren kompanien.
es wurden auch zur kesselzeit viele ersatztruppenteile wieder in den kessel eingeschifft, erkennbar auch an den Einschreibebriefen, welche an die wehrmeldeämter gingen, um ersatz anzufordern. auch wurden über 2000 letten aus der 15. div nach Kurland verbracht, um die Heimat fanatisch zu verteidigen.
das jemand von einer marinebordflak zur 30 id versetzt wurde ist allerdings schon ungewöhnlich, aber verständlich. die 30 stand oft im Mittelpunkt der kämpfe im südwestabschnitt, wo die russen libau angriffen.
somit war oft ersatz angefordert worden. es gibt bilder, wo im hafen von libau volle Transportschiffe mit Soldaten ausgeladen wurden, welche in den kessel hineinkamen.
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

leger_de

Hallo frank9961,
allerbesten Dank! Superschnell und ausführlich. So macht das Forum wieder Spaß.
Ich denke übrigens, dass der Soldat nicht von der Marineflak versetzt wurde, sondern dass die Feldpost lediglich durch die Marineflak-Einheit aufgeliefert wurde.
Beste Grüße
Leger_de
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