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30. Dezember 2024, 16:57:29

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Päckchenadresse mit Michel Nr. 2B - Top oder Flop

Begonnen von Avatar, 22. Januar 2019, 18:36:33

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Hallo an alle...

Heute angekommen ist diese Päckchenadresse mit Michel Nr. 2B als Einzelfrankatur

Der Absende Ort müsste Bad Langensalza sein > Aber WARUM ist da ein Provisorischer Stempel drauf?!

Der Vermerk oben links "1.12.44" könnte vom Empfänger sein

Fp.Nr. 65371 - Grenadier-Ersatz- u. Ausbildungs-Bataillon (M) 279 > Buchstabe neben der Nummer?!

Die Marke weißt Beschädigungen auf und der Provisorische Stempel ist merkwürdig

Was meint Ihr?

LG


Bodo35

#1
Bei dem Stempel handelt es sich um einen Ortsnotstempel von Langensalza. Hier ging der Stempel verloren durch welche Umstände auch immer. Um aber den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten, wurde an vielen Orten, dehnen ähnliches passierte so verfahren. Da nicht immer gleich Ersatz da war. Wie lange diese Stempel benutzt wurden ist nicht immer nachweisbar.

Das B hinter der Feldpostnummer steht für die Einheit Grenadier-Ersatz- u. Ausbildungs-Bataillon (M) 279. Ein A würde hier für den Stab stehen.

Schönes Stück.
Gruß Bodo35
Sammelgebiete: Alle über die Monsun U-Boote und Funknachrichtenkarten aus eingeschlossenen Atlantik-Festungen. Desweiteren gute Kriegsgefangenenpost aus allen Gewahrsamsländern.

frank9961

ein kleiner zusatz noch von mir.
die nummer 738 ist die kennummer des feldpostamtes 431 in kolding in dänemark.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

hw33175

Hallo!

Quelle: Tessin
Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon (M) 279
* 10.5.1944 in Giessen, Wehrkreis IX, für magenkranke Soldaten; 1945 in Kolding (Dänemark).
Daneben Sicherungs-Bataillon (M) 279. (siehe unter Sicherungstruppen 279).

Wie zuvor angeführt, handelt es sich bei dem M um die Bezeichnung für magenkrank.

Erkenntnis aus meiner Sammlung:
In mehreren Nachlässen aus Griechenland / Balkan beklagen sich die Soldaten darüber, daß man keine Kartoffeln mehr bekommt.
Außerdem wird von den Soldaten heftig dem Wein zugesprochen, den sie so nicht gewohnt sind. Das führte zu Problemen mit u. a. dem Magen.
In den Einheiten mit (M) wurden die Soldaten zusammengefaßt und wohl auch behandelt, so daß sie wieder "einsatzfähig" wurden.

HW33175

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Hallo und danke für die Antworten  ;D

@Bodo
Notstempel sind mir wohl bekannt. Ich habe welche aus dem Sudetenland, Wartheland und Memelland ABER aus dem Reichsgebiet bisher noch nicht.
Die Deutung der Buchstaben ist logisch aber ich konnte es nicht entziffern (altdeutsche Schreibschrift ist öfters ein Problem für mich)

@Frank
Das mit der Kennnummer ist wirklich hilfreich

@hw33175
Interessanter Zusatz - DANKE   

LG

leger_de

Hallo Avatar,
im Päckchenverkehr wurden in beiden Beförderungsrichtungen in vielen Fällen vereinfachte Gummistempel eingesetzt (nicht nur als Provisorium).
Das war auch schon vor Kriegsbeginn so. Das dürfte u.a. mit  der unebenen Oberfläche der Päckchen zu erklären sein. Dabei kamen sogar Entwertungen mit stummen Korkstempeln vor.
Ich habe dazu mal 3 H-F Belege aus meiner Sammlung beigefügt:
1.) mit Michel 2A + 20 RPf frankiert und mit Gummistempel entwertet + zusätzlicher Ortstagesstempel, der VOR dem Aufkleben auf das Päckchen auf einer Oblate (siehe Michel S 221) abgeschlagen wurde
2.) Päckchen ohne Frankatur mit Zeilenstempel Worms 2
3.) Päckchen von Parteidienststelle mit Frankatur und Zeilenstempel
Dabei ist auch in der Beförderungsrichtung Front-Heimat festzustellen, dass der überwiegende Teil keinen FP-Normstempel trug. Auch hier kamen diverse vereinfachte Gummistempel zum Einsatz. Der geläufigste Stempel dürfte dabei "Bei der Feldpost eingeliefert" sein.
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

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Hallo,
ich komme derzeit auf 20 Päckchenadressen und keiner von Heimat in Richtung Front hat einen Gummistempel / Notstempel oder ähnliches, sicherlich nur Zufall!?
Die Anspielung auf die unebenen Oberflächen würde auch erklären warum die Stempel oft nicht gut lesbar sind.

Im Anhang ein paar Beispiele

LG

frank9961

na und dann noch eine weihnachtspäckchenadresse von 44 aus ostpreussen von der 102 ID....
Gratuliere.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

leger_de

Hallo Avatar,
man muss sich halt mal vorstellen, dass vielfach z.B. Kleidungsstücke einfach nur in Packpapier eingeschlagen wurden oder halt Pappkartons einfachster Art zur Versendung dienten. Einerseits sollte der Inhalt nicht beschädigt werden, was durch die Stahl-Ortsstempel als Hammer- oder Faust-Stempel durchaus der Fall sein konnte. Zum Anderen sollte die Entwertung ja auch irgendwie  lesbar sein. Das ist durch einen Gummistempel i.d.R. besser gegeben.
Die Verwendung von vorgestempelten Oblaten brachte hier in einigen Fällen Abhilfe. Dazu noch ein weiteres Beispiel, bei dem der Tagesstempel auf den Marken nur in Fragmenten erkennbar war und deshalb der selbe Stempel nochmals erst auf Oblate gestempelt wurde und diese dann auf das Päckchen geklebt wurde.
Übrigens gibt es als ergänzende Literatur zu Feldpost-Päckchen noch die unten abgebildete Broschüre (falls Du die nicht schon im Bestand hast).
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

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Hallo  :D

@Frank
Die 102 befand sich aber in Zentral Polen ende 1944!? 

@Leger
Das du wieder eine TOP Adresse mit grüner Marke zeigst war klar  :o Tolles Stück
Das Buch werde ich mir zulegen

LG

frank9961

die 102 befand sich in abwehrkämpfe nähe johannisburg beim spirding see. später dann im kessel heiligenbeil.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Manfred

#11
Hier eine Päckchenadresse im Gewicht bis 2kg (zweifach verwendete Zulassungsmarke mit 40 Pfg. Freigebühr) mit Entwertung durch Korkstempel, gesendet aus Waldenburg/Schlesien an die Feldpostnummer 03085, Eisenbahn-Fernsprech-Bau-Kompanie 159, Heimat-Front.

Die Einheit befand sich im Mittelabschnitt der Ostfront.

Zur Entwertung mit Korkstempel siehe Handbuch S. 222.

Grüsse

Claus Petry

...echt und prüfbar ist bei fast allen Notstempeln, sei es als Orts- Ein- oder Zweizeiler, oder eben als Korkstempel, eine oft unüberbrückbare Hürde....

Beste Grüße!

Claus Petry