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Ebay Stalingrad 1943 Attest Gabisch ZURÃœCK innerhalb Kessels

Begonnen von name301, 24. November 2018, 10:48:37

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name301

Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

frank9961

ein kapitaler fehler, den absender mit dem empfänger zu verwechseln.
deswegen sende ich nichts zu gabisch...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

name301

Schon heftig, oder?
Ich stelle mir die Frage, ob der Beleg überhaupt in Stalingrad war.
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Moschus

Hi Frank und Kai,
da muss ich Euch wirklich recht geben, und dann noch so eine Verwechslung eines Prüfers!
Jetzt stellt sich noch die Frage, ist die Fp.-Nummer des Absenders überhaupt in der Stalingrad-
Ãœbersicht vorhanden?
Habe diese bei Konrad Schnitzler im Heft allerdings nicht gefunden!
Ob diese Nummer wohl vergessen wurde, kann ich nicht glauben!!

                                                     Grüße Euch,  Hans

leger_de

#4
Hallo,
Das ist ja schon wirklich bitter! Wie kann man denn bloß solch einen Prüfattest ausstellen.
So etwas wirft ja allerhand Fragen auf, ob andere Atteste ggf. auch so fehlerhaft und dilettantisch sein könnten.
Mal ganz abgesehen davon, habe ich vor einigen Jahren von diesem Anbieter diverse (recht professionell) verfälschte Belege erworben.
Die hatte der Anbieter dann zwar zurück genommen. Es bleibt aber ein ungutes Gefühl, weshalb ich bei ihm auch nichts mehr kaufe.
Der handschriftliche Vermerk auf diesem Beleg ähnelt in der Art der Handschrift übrigens diesen Verfälschungen (nur  so ein Bauchgefühl).
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

topstar229

Ich verstehe so einiges nicht



Absender ist 05190 (untere Briefstempel soll Absenderstempel sein; Nummer nicht lesbar). 05190 ist aber Eisenbahn Betriebs. Direktion Gent und nicht Korps Nachrichten Abteilung 44.
Und das stimmt auch mit dem Dienstgrad ROS überein: Reichsbahn Obersekretär
Also keine Stalingrad Einheit aber Einheit in Belgien

Adressierte: 00691: Korps Nachrichten Abteilung 44: Stalingrad Einheit. Ja und da ist Bestätigung der Vermissung mit Handschrift sowie Briefstempel der Dienststelle. Laut Volksbund ist Eugen Weindl tatsächlich seit Januar 1943 in Stalingrad vermisst.

Dann der Kenn-Nummer 429: Feldpostamt 670 in Gent. Zurück 22/6.

Also erst folgte die Angabe des Feldpostamtes wohin der Brief wieder gehen soll. Am 22/6 dort empfangen.

Ruissler (Gefreiter, der Dienststelle 00691) ist beim Volksbund nicht auffindbar (muss aber auch nicht sein er kann den Krieg überlebt haben).

Also sollte es eine Ganzfälschung sein dann ist er sehr gut gemacht. Vor allem die Details wie Name des Adressierten, Kenn-Nummer der Feldpostamtes sind alle ganz perfekt. Auch Laufzeit Januar-Juni 1943 ist sehr glaubenswürdig.
Der Brief wurde aber am 10.1.43 in Gent entwertet soll dann in dem Kessel geflogen sein und dann wieder raus. Das ist eine sehr enge Zeitraum.

Ich wurde sagen: der Brief ist echt aber es gibt einige Hinweise dass der Briefstempel der Nachrichten Abteilung 44 ausserhalb des Kessels abgeschlagen wurde. Vor allem Zeitraum und Name des Gefreiten.  Sonst wäre es ein Brief Typ 27 aus dem Handbuch (Katalogwert 800,-).

Attest ist leider Fehlerhaft: die Verwechselung der Feldpostnummer, das Fehlen der Identifizierung der Absenderfeldpostnummer, das Ãœbersehen der Kenn-Nummer 429: das sieht leider nicht gut aus.

leger_de

Kleine Ergänzung: Ich vermute, es handelt sich um einen originalen Stalingrad-Zurück-Beleg. Den brauchte man auch nicht zu fälschen, da nicht all zu selten.
Lediglich der handschriftliche Vermerk "Soldat vermißt! Zurück!" wurde ergänzt, um den Anschein zu erwecken, der Brief wäre im Kessel gewesen.
Diese Wahrscheinlichkeit ist, wie topstar229 bereits festgestellt hat, auch aufgrund des Stempeldatums 10.01.43 sehr gering.
Das passt vom Bild her zu den verfälschten Belegen, die ich vor Jahren einmal von diesem Anbieter gekauft hatte. Grundlage war immer ein echter Beleg, der mit Fachkenntnis verfälscht wurde. Verraten hat die Fälschungen im Nachhinein nur  Kleinigkeiten und sehr ähnlich ausgeführte Handschriften.
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

topstar229

@leger_de: danke für diesen Beitrag sehr interessant!

Sprotte

@topstar229@leger_de.

Einfach klasse wie ihr diesen Beleg entarnt habt!

Dank und Gruß Martin.

Sprotte


frank9961

verdammt gut gemacht. mir kam die handschrift etwas modern vor. ansonsten sind alle anderen merkmale vorhanden, wie es für einen stalingrad brief, der im kessel gelaufen ist und auch wieder ausgeflogen wurde.
aber bei so einem attest, da wundere ich mich schon ein wenig.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

name301

#11
Hallo,

In den Stalingradkessel wurden eigentlich nur Luftfeldpostbriefe eingeflogen. Dieser Brief ist kein Lupobrief. Für einen normalen Feldpostbrief wäre es von der Beförderungszeit ein kleines zeitliches Wunder, innerhalb von 13 Tagen von Belgien nach einen der Einfluplätze zu gelangen. Von dort in einen sich auflösenden Kessel, in dem wahrscheinlich viel Chaos herschte. Dann zur richtigen Einheit, dort bearbeitet geprüft und zurück geleitet. Der Brief muss dann zu einem der provisorischen Flugplätze gelangt und dann noch ausgeflogen worden sein. (die Abfluplätze wechselten zuletzt aufgund des Vormarsches der Russen, letzter Ausflug einer Maschine am 23.1.43)
Meiner Meinung kann deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit der Brief nicht im Kessel gewesen sein.

Und das Attest ist nur peinlich.

Beste Grüsse
name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

bommel02

Hallo,

wirklich klasse, wie dieser Beleg von Euch in Augenschein genommen wurde. Ich selbst hatte kein Interesse an dem Brief, wollte jedoch wissen, welchen Preis er erzielt. Allein das Attest von Herrn Gabisch, wenn es überhaupt echt ist, bewirkt eine gewisse Sicherheit, dass der Brief geprüft wurde und nichts im Raum steht, dass es sich um eine Fälschung handelt. Für mich war der Brief echt...

Nochmals meine Hochachtung an alle, die sich mit der Echtheit des Briefes auseinander gesetzt haben.

Beste Grüße

Thomas
Nordafrika, XX,Festungen,Sturmgeschütz-Belege, RK-Belege

frank9961

Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Moschus

Noch eine Kleinigkeit!

Der Brief sollte ja nach den Angaben im EBay innerhalb des Kessels befördert worden sein, also
ein Front -Front Beleg innerhalb des Kessels!
So etwas geht ja gar nicht, eine Absender Einheit die nicht einmal im Kessel war.
Das ist meiner Meinung nach das ganze falsche daran!

                                                  Grüße, Moschus