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Meyer Werner
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30. Dezember 2024, 18:38:03

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Luftfeldpost H-F via Rohrpost Wien

Begonnen von leger_de, 23. Juni 2019, 23:24:18

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leger_de

Hallo,
habe hier mal 2 kuriose Belege zurm Thema Luftfeldpost, deren Erklärung auch erst auf den 2. Blick schlüssig wirken dürfte:
1.) LuFp-Brief mit 2x Mi 1A vom 7.10.43 H-F aus Wien, der ohne Zusatzfrankatur 10Rpf. vom PA Wien 72 über das Postamt Wien 73 (siehe Minutenstempel auf der Rückseite) zum PA Wien 76 = Südbahnhof (hs. Vermerk Frontseite) befördert wurde
2.) ähnlicher Beleg vom 2.6.42 aus Wien vom PA Wien 101 (1.Stempel 17.00 Uhr / 2. Stempel 18.00 Uhr) und Ankunftstempel PA Wien 76 = Südbahnhof um 20.00 Uhr
Mir sind 4 Städte im Reich bekannt, die während des 2.WK ein funktionierendes Rohrpostnetz unterhielten (Hamburg, Berlin, München und eben Wien). Wenn dieser Dienst bewusst durch einen Absender im Verkehr Heimat-Front dazu gebucht wurde, waren für diesen ein Aufschlag von 10 RPf. zu frankieren.
Offensichtlich wurde bei den beiden Belegen vom jeweiligen Absender dieser Dienst aber gar nicht wissentlich in Anspruch genommen, sondern evtl. aufgrund freier Kapazitäten und zur schnelleren Abfertigung von Luftfeldpostsendungen, die ja bevorzugt befördert werden sollten, durch die Reichspost freiwillig so befördert.
Was meint Ihr dazu? Gibt es ggf. in anderen Sammlungen dazu ähnliche Belege, die vielleicht so noch gar nicht aufgefallen waren?
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

topstar229

Ich habe bei allen Luftfeldpostsendungen niemals darauf geachtet! Interessant

frank9961

meiner meinung ist es sicherlich möglich, dass die rohrpost auch ohne porto beförfert hat.
bis auf die minutenstempel sehe ich hier keinerlei hinweist für eine rohrpostbeförderung. ich kenne mich allerdings auch nicht allzugut hier aus, ob diese stempel auch tatsächtlich rohrpoststempel sind.
aber normalerweist mussten diese mit 10rpf freigemacht werden, oder es gab nachporto, was hier ebenso fehlt.
aber ich denke möglich war bei der feldpost alles...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

leger_de

Hallo frank9961,
die Minutenstempel sind eindeutig der Rohrpost zuzuordnen. Sonst wäre ich ja gar nicht auf diese Theorie gekommen  ;)
Beste Grüße
Leger_de
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frank9961

rohrpost ist so selten bei der luftfeldpost, dass es zufall wäre, wenn noch mehr briefe auftauchen.
und mit den 10 rpf... was soll ich sagen...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

fp123

#5
Zum Thema noch zwei weitere Belege.

mfg
Hans
Geschichte der deutschen Feldpost (1938 -1945) .....was mir gefällt.

leger_de

#6
Hallo Hans,
besten Dank! Es scheinen also doch keine seltenen Ausnahmen zu sein. Ggf. war diese Vorgehensweise auf Wien beschränkt.
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

fp123

Hallo Leger_de!

Danke für deinen Beitrag bzw deinen Erkenntnissen.

War mir bis jetzt unbekannt. Wieder etwas dazu-
gelernt.  :)

Zu der Häufigkeit dieser Belege, kann ich leider
nichts sagen. Ich werde jedoch meinen Sammler-
freund Charlie ("Zensurpapst") die Lichtbilder
übermitteln und um seine Auskunft bitten bzw
habe ich noch einen weiteren Fachmann im
Hinterkopf. Sobald ich brauchbare Ergebnisse erhalte,
werde ich sie einstellen.

Danke auch an Frank9961 für seine Informationen.

mfg
Hans
Geschichte der deutschen Feldpost (1938 -1945) .....was mir gefällt.

frank9961

im handbuch fehlt diese information...
mann sollte dies bei gelegenheit mit reinnehmen...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Bodo35

Ein sehr interessanter Beitrag. Es ist auffällig, dass drei von vier Briefen als Aufgabepostamt 15 Wien 101 haben und zu Anfang der Einführung des Luftfeldpostverkehrs eindeutig mit Rohrpost befördert wurden. Der erste von Leger_de gezeigte Brief aus 1943 ist dabei ein kleiner "Exot", was eventuell auch mit der Versetzung des zuständigen Postbeamten zu tun haben könnte. Ich bin gespannt wie viele dieser Belege noch so auftauchen. Jetzt achtet sicher jeder darauf. Ich habe in den einzelnen Reichspostvorschriften über eine gebührenfreie Beförderung der Luftfeldpostbriefe mit Rohrpost nichts gefunden, so dass ich, wie Leger_de schon geschrieben hat, von einer persönlichen Auslegung der Vorschriften durch den Postbeamten ausgehe, die besagt, dass Luftfeldpostbriefe bevorzugt zubefördern sind. Die Wege wurden dabei nicht explizit benannt, d.H. die Beförderung mit Rohrpost wurde nicht ausgeschlossen.

Danke für das Thema

Gruß Bodo35
Sammelgebiete: Alle über die Monsun U-Boote und Funknachrichtenkarten aus eingeschlossenen Atlantik-Festungen. Desweiteren gute Kriegsgefangenenpost aus allen Gewahrsamsländern.

leger_de

Mir sind z.B. aus Berlin viele Rohrpostbriefe (allerdings regulär mit 10 RPf. frankiert) bekannt, die den Vermerk tragen "Mit Rohrpost zum Bahnhof".
Das ist ja hier vom Prinzip her auch der Fall, da alle ja zum PA Wien 76 = Südbahnhof befördert wurden. Vielleicht können wir uns so Stück für Stück dem Thema nähern.
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

fp123

Ich habe heute mit meinem Freund Charlie über das Thema diskutiert.
Die Aussagen von ihm,  sind sinngemäß sehr ähnlich denen von leger_de
und Bodo35. Literaturhinweise dazu, konnte er keine machen.

Zur Info:
Es gibt in Wien jedoch eine "hochkarätige" Rohrpostsammlerin, die ihre
Belege auf Ausstellungen zeigt. Es würde mich wundern, wenn diese nicht
weiterführende Angaben dazu machen könnte.

mfg
Hans
Geschichte der deutschen Feldpost (1938 -1945) .....was mir gefällt.

fp123

Hallo Leger.de!

Gestern habe ich den ,,Stohl" durchgeblättert
und die Rohrpoststempeln von Wien entdeckt.

Literatur:
Hans Stohl und Dr.Hagn
Postalische Abstempelungen im derzeitigen
Österreichischen Staatsgebiet von 1900 bis heute
Teil B-Z (Bahnpost bis Zeitungsstempel)
1. Band Katalog – erster Abschnitt
Verlag Pollschansky – Wien

Auszug zu deinen beiden Stempeln:
R0038d   Wien 73   7D1   r    29Dm     7Pkt.
R0041j   Wien 76   7D1   rb   29Dm    15Pkt.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Hans

Geschichte der deutschen Feldpost (1938 -1945) .....was mir gefällt.

Feldpostmeister_at



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Das Rohrpostgebäude befand sich in Wien IV. Bezirk (Quelle: BArch R 4701/28259)

Weitere Informationen zur Rohrpost in Wien BArch R 4701/12519

MfG
Feldpostmeister_at

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