137 Gäste, 0 Mitglieder
Willkommen zu Das Feldpost Sammlerforum "www.die-feldpost-2-weltkrieg.org". Bitte anmelden oder eintragen.

21. Dezember 2024, 15:36:52

Anmeldung mit Benutzernamen, Passwort und Sitzungsdauer

Briefstempel Offizier für ital. Vertragsgebietsangelegenheiten

Begonnen von Manfred, 30. November 2020, 14:02:26

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Manfred

Eine interessante Karte aus Innsbruck, abgestempelt am 7. April 1943, Feldpostnummer 27150, Standort-Offizier Bozen, mit Briefstempel „Der bevollm. Offizier der Deutschen Wehrmacht für ital. Vertragsgebietsangelegenheiten„, Absender ist Major Lüdecke auf der Durchreise nach Meran.

Der Beauftragte des Wehrkreiskommandos XVIII Alpenvorland, später Bevollmächtigter Offizier der Deutschen Wehrmacht für italienische Vertragsgebietsangelegenheiten (Major Lüdecke) war eine seit 1940 bestehende Aussenstelle des Wehrkreiskommandos XVIII/Salzburg. Sie war primär zuständig für die Wehrmacht-Rekrutierung der noch nicht umgesiedelten Südtiroler Optanten. Als Bevollmächtigter Offizier des OKW fungierte Lüdecke ab Herbst 1943 als Stellvertreter des Zentralmusterungsamtes für die Operationszone Alpenvorland in Bozen.

Die Informationen stammen aus: Nationalsozialistische Besatzungs- und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945: Die Operationszonen "Alpenvorland" und "Adriatisches Küstenland"

Ich denke, der Briefstempel ist sehr selten.

Grüsse

Manfred

Wo wir schon beim Thema Umsiedlung und Südtirol sind (postalische Dokumente findet man hierzu wenig):

Hier ein Brief vom Gesandten Dr. Mayr-Falkenberg mit Briefeindruck „Der Hohe Kommissar der Reichsregierung für die Südtiroler Umsiedlung“. Der Brief ging per Kurier von Bozen nach Berlin und wurde dort zum reduzierten Ortstarif innerhalb Berlins mit Stempel vom 12. Januar 1942 zugestellt.

Der Brief vom 9. Januar 1942 ging an eine Feine Herrenschneiderei mit der Mitteilung, dass der Wintermantel sehr gut sitzt (siehe Photo).

Aus Wikipedia:

Die Amtliche Deutsche Ein- und Rückwanderungsstelle (ADERSt) war eine 1939 in Südtirol eingerichtete deutsche Dienststelle, der die gesamte technisch-bürokratische Abwicklung der Umsiedlung der Optanten aus Südtirol und dem Kanaltal im Friaul in das Deutsche Reich oblag.

Die ADERSt nahm ihre Arbeit am 15. September 1939 auf. Ihre Hauptstelle war in Bozen im in der Nachkriegszeit abgerissenen Hotel Bristol in der Raingasse untergebracht. Daneben gab es Außenstellen in Brixen, Bruneck, Meran und Sterzing sowie in Tarvis im Kanaltal. Außerdem besaß die Hauptstelle Bozen eine ladinische Nebenstelle in St. Ulrich.

Unterstellt war die Dienststelle der im Juni 1939 gegründeten Leitstelle für Ein- und Rückwanderung unter SS-Brigadeführer Ulrich Greifelt. Mitte Oktober 1939 wurde die Leitstelle zur Dienststelle des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums umgewandelt und war für alle NS-Umsiedlungsvorhaben zuständig.

Leiter der ADERSt war vom Juni 1939 bis Mitte Oktober 1941 SS-Obersturmbannführer Dr. Wilhelm Luig, vormals Leiter der Volksdeutschen Mittelstelle VoMi. Auf dessen Weisung hin übertrug die ADERSt am 30. Januar 1940 dem bis dahin illegalen Völkischen Kampfring Südtirols die gesamte Betreuung der Umsiedler, was auf dessen offizielle Anerkennung und Legalisierung hinauslief und sich in der Umbenennung Arbeitsgemeinschaft der Optanten für Deutschland (AdO) ausdrückte. Die ADERSt war der AdO gegenüber weisungsbefugt und finanzierte sie. Zwischen beiden Einrichtungen kam es aufgrund von Kompetenzüberschneidungen immer wieder zu Spannungen, die die Zusammenarbeit belasteten.

Der Nachfolger Luigs war der Hoher Kommissar der Reichsregierung für die Südtiroler Umsiedlung Ludwig Mayr-Falkenberg. Sein Dienstantritt erfolgte am 5. November 1941. Er verblieb auf diesem Posten bis zum 29. Juni 1943.

Anfang 1941 besaß die ADERSt über 560 fast ausschließlich reichsdeutsche Mitarbeiter, aber bereits Ende 1941 wurde aufgrund der ins Stocken geratenen Umsiedlung das Personal reduziert.

Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Italien am 8. September 1943 und der Einrichtung einer NS-Zivilverwaltung in Südtirol wurde die Umsiedlung eingestellt und die Bozner Hauptstelle aufgelöst. Im Oktober 1944 wurden die Reste der Behörde der Dienststelle des Obersten Kommissars eingegliedert.

Grüsse