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Ostpreussen vor der Einkesselung: Hauptzollamt Mischienitz

Begonnen von Manfred, 06. Januar 2021, 11:12:25

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Manfred

Brief eines Angehörigen der G-Kommandostelle Wetzhausen (Südost Preussen), geschrieben in Mischienitz am 18. Januar 1945, abgefertigt in Mischienitz/Bezirk Zichenau am 19. Januar 1945, gesendet nach Wien. Dem Hauptzollamt Mischienitz ist die Feldpostnummer 64302 zugeteilt.

Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 unterstellte Hitler den Zollgrenzschutz der SS. Innerhalb weniger Monate wurden Führungskräfte des Zollgrenzschutzes durch Polizei- oder SS-Kräfte ersetzt.

Aus dem Text:
„Ich habe Dir gestern einen Brief...geschrieben, worin ich Dir mitteilte, dass ich zum Hauptzollamt in Mischinietz [sic] versetzt worden bin. Nachdem nun diese Kameraden nicht zur Wehrmacht einrücken, so ist meine Abkommandierung hinfällig geworden und ich gehe an meine alte Stelle wieder zurück. Schreibe daher wieder an meine alte Anschrift und zwar ...G-Kommandostelle Wetzhausen, über Neidenburg 5b...Mir tut gerade nicht besonders leid, denn ich habe in den 6 Tagen meines Wirkens hier so verschiedene Nachteile entdeckt und zwar ist das Essen nicht gerade ausreichend. Ich fasse weder Butter noch Brot, noch Zucker, noch Schnaps und kann daher auch hier nichts tauschen. Das Zimmer wo ich schlafen ist auch kalt, so dass ich trotz 4 Decken gegen morgen friere...Ich bin schon sehr verdrossen und behagte mir hier das betont militärische nicht. Auch die nahe Front ist mir unsympathisch...“

Sehr späte Post aus Südostpreussen vom 19. Januar 1945. Die Rote Armee besetzte Zichenau am 17. Januar 1945. Der Kreis Neidenburg wurde am 21. Januar besetzt.

Grüsse