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Frage Osteinsatzlager

Begonnen von Manfred, 07. Januar 2021, 15:37:41

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Manfred

Wurde Post aus Osteinsatzlagern und in die Lager mit der Feldpost befördert? Offenbar war die Post gebührenfrei, aber sie wurde nicht als Feldpost gekennzeichnet. Weiss da jemand Bescheid? Für eine Beförderung per Feldpost war meines Wissens entscheidend, ob sich die betreffende Person „im Wehrmachtsdienst“ befunden hat. War das hier der Fall?

Hier ein Brief aus Husum in ein Osteinsatzlager in den Kreis Birnbaum/Wartheland von Juni 1944.

Und eine Karte aus einem Osteinsatzlager in Niedermühle, abgestempelt in Konitz/Westpreussen am 27. Oktober 1944.

Aus dem Text:
„... In Urlaub war ich bis jetzt noch nicht. An die Entlassung glauben wir jetzt auch nicht mehr. Wie ich von Urlauber hörte, treibt sich der Heinz und der Uwe noch zu Hause rum. Aber ich hoffe, dass die jetzt auch bald zum Volkssturm kommen. Jetzt sollen wir vom Jahrgang 29 vier Wochen Ausbildung bekommen. Das ist auch wegen des Volkssturmes....“

Danke und Grüsse

Manfred

#1
Hier ist der Fall klar, die Karte wurde als Feldpost befördert.
Vordruckkarte: Abs.: Hitler-Junge ... im Wehrmachtsdienst, Feldpostnummer 01981 (handschriftlich E/2 hinzugefügt). Hinter der Feldpostnummer verbirgt sich der Fürsorge SS-Führer Slowakei, SS-Ersatz-Kommando Südost Pressburg, SS-Feldpostamt Südost Budapest Zweigstelle I Pressburg, abgefertigt am 15. November 1944 nach Chrudim/Böhmen und Mähren.

Auf die Karte gedruckte zusätzliche Bemerkungen:
Für Empfänger u. Absender: Es sind nur Postkartensendungen zugelassen. Briefsendungen gehen als unzustellbar zurück.
Auf der Rückseite:
Hitler-Junge wahre Deine Ehre und sprich die Wahrheit!

Aus dem Text:
„...Ich bin, wie Du ja aus dem Absender siehst, nicht mehr im Lager. Wo ich mich befinde, darf ich nicht schreiben. Ich darf nur schreiben, dass ich mit 11 Kameraden aus unserem Lager auf Schanzeinsatz bin...Wie lange wir hier schippen müssen wissen wir nicht, aber es wird von uns allen gehofft, dass wir Weihnachten im Lager oder vielleicht sogar zuhause sind. Über 14 Tage befinden wir uns schon hier. Wir freuen uns alle, dass wir mal eine Zeit lang keine Schule haben. Aber wenn wir wieder im Lager sind bekommen wir Förderunterricht! Das wird lustig werden. Ich muss so klein schreiben weil wir nur Karten schreiben dürfen und diese sind sehr knapp. Mit den nur zugelassenen Kartensendungen ist es sicher nicht so schlimm, denn Dein Brief ist ja auch durchgegangen....“

Der Hitlerjunge war offenkundig im Wehrmachtsdienst, zumindest während der Zeit beim Schanzeinsatz. Er befand sich sicherlich nicht in einem Osteinsatzlager (vielleicht in einem KLV Lager in der Slowakei?). In Osteinsatzlagern waren in der Regel BDM Mädchen untergebracht, die sich auf dem Land um die bäuerliche Bevölkerung kümmerten (Umsiedlerfamilien).

Grüsse