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Kriegsmarine Gotenhafen

Begonnen von Manfred, 03. Mai 2021, 14:53:27

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Manfred

Feldpostbrief vom 10. März 1945, aptierter Stempel Gotenhafen von einem Hauptgefreiten mit offenem Absender beim Marine-Nachrichten-Offizier Gotenhafen, Briefstempel „Kriegsmarine Dienststelle Danzig/Zweigstelle Gotenhafen“, gesendet nach Berlin-Friedenau.

Aus dem Text, geschrieben am 9. März 1945 in Gotenhafen:
„...Jetzt ist auch hier die rote Flut in der Nähe. Noch ist hier kein Schuss gefallen aber bald kann es losgehen. Heute Morgen war der erste Alarm, wurde aber wieder abgeblasen, weil sich die Situation wieder beruhigt hatte. Jedenfalls habe ich dann erst mal das Notwendigste zusammengepackt: Geige, Schuhe, Strümpfe und Wäsche. Dann musste ich schweren Herzens auch einen Stoss Briefe den Flammen übergeben. Ihr wisst ja, dass ich mich immer schon ungern von etwas trennte, schon als Kind. Von Briefen tue ich es besonderes ungern. Das ist immer für mich schön, nach geraumer Zeit wieder nachzulesen und sich die Zeit wieder vor Augen zu führen. So geht es mir gut. Meine Hand ist schon besser, bald werde ich wieder Dienst machen. Ob wir hier unseren Laden abbauen, abtransportiert werden oder sonst eingesetzt, steht noch nicht fest. Die nächste Zeit wird es ja lehren. Ich bin auch jetzt ganz ruhig, wenn auch gefasst, es wird schon alles gut werden. Macht Euch um mich keine Sorge. Ihr habt davon sowieso genug. Sobald es möglich ist, schreibe ich wieder. Schade, dass ich keine Luftpostmarke mehr habe, da geht es schneller. Bleibt also gesund und munter...“

Offenbar wusste der Soldat nichts von der Möglichkeit, Feldpost per Luftpost auch ohne Zulassungsmarke für Luftfeldpost in Danzig aufzugeben. Abtransport des Briefes vermutlich per Schiff über die Ostsee.

Grüsse