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21. Dezember 2024, 15:00:14

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Luftfeldpost in den Kessel mit Lupo-Marken

Begonnen von Manfred, 05. Juli 2021, 14:13:45

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Manfred

Luftfeldpostbrief in den Kurlandkessel mit später Verwendung zweier Lupo-Marken, Tagesstempel Berlin vom 28. Dezember 1944, gesendet an Feldpostnummer 59815, Artillerie-Regiment 329, 329. Infanterie-Division.

Nach erfolgter Auffrischung wurde die 329. Infanterie-Division Anfang Dezember 1944 wieder in die Front eingeschoben und übernahm einen Stellungsabschnitt nordostwärts Ezere - südostwärts Kursisi. Im Anschluss nahm die Division an der 3. - 6. Kurlandschlacht teil. Bis zum 8. Mai wurde die dabei in den Raum Frauenburg zurückgedrängt. Hier kapitulierte die Division am 8. Mai 1945.

Grüsse

Bodo35

Hallo Manfred,

bei deinem Beleg handelt es sich nicht um einen Festungsbeleg Kurland, da die III. Abteilung des Regiments bereits am 25. September 1944 aufgelöst wurde. Die Feldpostnummern wurde für ca. 6 Monate nach Auflösung/Vernichtung nicht vergeben um so irrtümlich noch an diese Anschrift versendetet Feldpost frühzeitig zu erkennen und nicht erst an den vermeidlichen Bestimmungsort weiterzuleiten. So kommt es zustande, dass die Feldpostnummer offiziell erst im Februar 1945 gestrichen wurde. Ich denke, das rote V auf dem Brief könnte für Versetzt stehen. Oft sind solche Sendungen auch in Sammelumschlägen an die Angehörigen zurückgesendet worden. Daher ist auch kein Zurückvermerk auf dem Brief zu finden.

Gruß
Bodo35
Sammelgebiete: Alle über die Monsun U-Boote und Funknachrichtenkarten aus eingeschlossenen Atlantik-Festungen. Desweiteren gute Kriegsgefangenenpost aus allen Gewahrsamsländern.

Manfred

Hallo Bodo35

Vielen Dank für die gute Recherche. Das stimmt natürlich. Ich konnte das rote V auch gar nicht richtig zuordnen. Und guter Hinweis mit den Sammelumschlägen.

Grüsse
Manfred

frank9961

ich kann muss will und darf bodo da voll zustimmen. problem erkannt- problem gebannt....
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

name301

Hallo,

ich habe eine etwas andere Meinung.
Da ein V auf dem Beleg vermerkt ist und es hier als "Versetzt" interpretiert wird, sehe ich diesen Beleg als Kesselbeleg an.

Wer konnte wissen, ob jemand versetzt wurde, ja nur die angeschriebene Einheit bzw. die nahestehende Einheit, die vom zu betreuenden Divisionsfeldpostamt identifiziert wurde, in diesem Fall könnte ich mir gut den Stab des Art.-Regimentes vorstellen.

Vorab aus dem Briefverkehr herausgezogene Feldpostnummern dürften doch nur einen allgemeinen Vermerk wie unzustellbar, neue Anschrift abwarten oder Einheit aufgelöst bekommen.
Auch wenn die Einheit aufgelöst wurde, dann kann der ein oder andere bis zur Auflösung auch gefallen, verwundet oder vermißt sein.

Beste Grüße
name301
 
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

Manfred

Ich finde alle Eure Anmerkungen recht überzeugend und bin mir deshalb auch weiterhin unsicher, ob es sich um einen Kesselbeleg handelt.

Auffallend wäre noch, dass der Brief ja erst am 28. Dezember 1944 in Berlin abgefertigt wurde. Über 3 Monate nach der Auflösung der III. Abteilung des Regiments hätte der Absender als Familienangehörige(r) ja eigentlich von der Auflösung wissen können/müssen. Der Briefverkehr hat doch sicher häufiger stattgefunden.

Grüsse




Bodo35

#6
Ich bin nicht der Fachmann für Luftfeldpostdienst jedoch möchte ich versuchen meinen Gedankengang zu diesem Beleg etwas näher zu beleuchten.
Der Brief wurde in Berlin SW 79 mit zwei Luftpostmarken aufgegeben. Die Forderung des Absenders war, den Beleg über die Luftfeldpost zu befördern (Aufschrift "Luftfeldpost") Der Absender hatte auch alle Merkmale für eine Luftfeldpostbeförderung richtig angebracht Rotes Kreuz und die bereits erwähnte Aufschrift diese zusätzlich noch rot Unterstrichten. Demnach ging der Absender davon aus, dass der Soldat unter der Feldpostnummer über den Luftfeldpostdienst noch zu erreichen ist. Da der Luftfeldpostdienst Osten jedoch bereits am 24.07.1944 eingestellt wurde, bestand demnach keine Möglichkeit mehr den Brief über diesen Postdienst zu befördern! Somit kommen drei Möglichkeiten in Betracht. 1. Der Brief wurde über die Luftfeldpostsammelstelle (wenn nicht dort schon erkannt wurde, dass es sich um eine Aufgelösten Einheit handelt) an die Luftpostumschlagstelle befördert und fand spätestens dort sein Beförderungsende, da dieser Stelle immer aktuell die Feldpostnummern der Feldpostämter mitgeteilt wurden, welche tatsächlich versorgt wurden. Alle andere Post war zu dieser Zeit nicht mehr Leitbar, da nicht an ein Feldpostamt leitbar. Diese Theorie ist aber nur solange haltbar, wie die Möglichkeit bestand. Daher wäre jetzt Frank gefragt, wie lange diese Luftpostumschlagstellen überhaupt bestanden haben. Da es aber noch den Luftfeldpöstdienst Nordskandinavien gab, gehe ich davon aus, dass er noch bestanden hat.
2. Der Brief wurde über die normale Post weiterbefördert und fand spätestens bei der Feldpostleitstelle sein Ende, da dort ebenfalls die aktuellen/aktualisieren Listen vorlagen, welche Feldpostämter mit welchen Feldpostnummern versorgt wurden. Da hier aber kein Vermerk zu finden ist, wie name301 richtig angemerkt hatte, fällt diese Möglichkeit meiner Meinung nach weg.
3. Der Brief wurde ein Jahr vorher befördert (Stempelfalscheinstellung)und der Soldat hat den Brief trotz Streichung erhalten, da auf dem Brief die Feldpostnummer ja zweimal notiert wurde. Dann macht aber das V in diesem Zusammenhang keinen Sinn.

Soweit meine Theorien zu diesem Beleg. Bin aber gern für andere Möglichkeiten offen. :D

Gruß
Bodo35

Sammelgebiete: Alle über die Monsun U-Boote und Funknachrichtenkarten aus eingeschlossenen Atlantik-Festungen. Desweiteren gute Kriegsgefangenenpost aus allen Gewahrsamsländern.

frank9961

nun ich will mal versuchen:
die einheit wurde am 29.5 44 aufgelöst. post dahin wurde nicht mehr vom stab der einheit bearbeitet, da die feldpostsammelstellen (in dem fall danzig) schon längst von der auflösung wussten. somit war der brief nicht im kessel.
dieses v ist von der farbe her der gleiche stift wie bei der durchgestrichenen feldpostnummer. somit nur ein "Haken" als bestätigung. der brief müsste eigentlich noch irgendwas handschriftliches aufweisen, eher "versetzt, neue anschrift abwarten"
dieses fehlt jedoch.
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

frank9961

hier ein paar beispiele mit den lupos...
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Manfred


Meyer Werner

Hallo,
Der Luftfeldpostbrief hat nichts mit dem Kessel zu tun,aber auf dem Brief befindet sich ein rotes großes Z.
Denkbar das es noch mehr Buchstaben als das V gegeben hat.
Brief ging an die Feldpostnummer 26832B=Stab u.1.-5.Kp.Landesschützen Btl.563.
Ab 19.3.41 bei der Deutschen Heeres-Mission in Rumänien eingesetzt.
Das Feldpostamt 365(neu)hatte die Kennummer zw-906.Ab 7.3.41 zum APM der deutschen Heeres-Mission in Rumänien versetzt.Bis Okt.44 in Rumänien.
Grüße Werner