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Moschus
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SS. Wehrgeologen Ers. Komp.

Begonnen von Fario, 21. Februar 2011, 19:37:54

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Fario

Rumäne in deutscher Einheit

Abs: SS Schütze K. Kessler
SS Wehrgeologen Ers. Komp.
Hamburg-Langenhorn SS Kaserne

Gruß Fario

Karolus

#1
HalloFario,
hier würde ich nicht von einen Rumänen in der deutschen Wehrmacht schreiben. Der Soldat war Volksdeutscher aus Rumänien, beheimatet in einem fast reindeutschen Gebiet von Siebenbürgen. Die Volksgruppe bestand 1939 aus zirka 245 000 Angehörigen, waren aber rechtlich rumänische Staatsbürger. Es handelt sich hier um Aussiedler aus dem Rheingebieten, die bereits im 13. - 14. Jahrhundert nach dort gerufen wurden. Die Hauptstadt der Siebenbürger war Hermannstadt (heute Sibiu). Die Stadt hat heute noch den Stil einer dt. Stadt bewahrt, der Bürgermeister gehört heute der dt. Minderheit an.
Mit Beginn des Ostfeldzuges machte Rumänien auf dt. Seite mit, da die Sowjets in ihrem Drang nach dem Westen Teile des Landes - Bessarabien und der Bukowina besetzt hatten. Viele der dort lebenden Deutschen schlossen sich der Wehrmacht an, die je nach Alter und Gesundheit in erster Linie zur Waffen SS, aber auch zu Polizei und anderen Hilfsdiensten kamen. Von Rumänien wurden ab 1943 die Deutschen zum
Einsatz in der Wehrmacht freigestellt.
Großen Teilen der Siebenbürger gelang es mit der Wehrmacht in endlosen Zügen zu fliehen. Über Österreich kamen die meisten der Siebenbürger nach Bayern. Durch Fleiß und Zusammenhalt kamen sie alle zu einem gewissen Wohlstand.

Fario

Hallo Karolus

Vielen dank für deine Hilfe.

Der brief wäre dann bei Feldpostverkehr der deutschen Soldaten einzuordnen.


Gruß Fario

leger_de

#3
Hallo Fario,
das Thema ist zwar schon über 5 Jahre alt, aber ich bin da soeben zur Zufall noch einmal darauf gestoßen.
Ich würde den Beleg nicht unter "Feldpostverkehr der deutschen Soldaten" einordnen.
Meine Ansicht zur Zuordnung Deines Beleges wäre wie folgt:
Es handelt sich um einen sehr schönen Beleg eines volksdeutschen Rumänen vom 18.08.42, also bereits vor der allgemeinen Freigabe der volksdeutschen Rumänen für den Dienst in der deutschen Wehrmacht bzw. Waffen-SS durch den zwischenstaatlichen Vertrag vom 13.05.43. Dieser stellte den Volksdeutschen ab dem 17 Lebensjahr frei, in deutschen Verbänden zu dienen. Offiziell davon ausgenommen waren volksdeutsche Offiziere und Spezialisten in der rumänischen Armee, sowie bereits in der rumänischen Armee an deutscher Seite kämpfende Volksdeutsche. Diese Regelung wurde aber in vielen Fällen ebenfalls mißachtet.
Aber auch schon vor diesem Vertrag gab es volksdeutsche Freiwillige in deutschen Verbänden, die de facto aus Sicht Rumäniens illegal hier Dienst versahen. So wurde bereits im Juni 1940 durch die deutsche Volksgruppe ein Kontingent mit 1000 (SS-)Freiwilligen aus Rumänien verabschiedet, die offiziell als freiwillige Arbeitskräfte deklariert wurden.
Der Balkanfeldzug 1941 brachte weitere 600 volksdeutsche Freiwillige aus Rumänien, die einem Batallion  der SS-Division "Das Reich" (mot) zugeteilt wurden.
Bis zur offiziellen Freigabe meldeten sich zudem immer wieder Volksdeutsche zum Dienst in deutschen Verbänden, was durch die schlechte Behandlung, Verpflegung und Ausrüstung in der rumänischen Armee noch begünstigt wurde. Ab Anfang 1943 verschärfte sich diese Situation nochmals durch das Debakel von Stalingrad. Bis zu diesem Zeitpunkt standen bereits über 10.000 rumänische Volksdeutsche in deutschen Reihen.
Hinsichtlich der Position Rumäniens muss man sich dabei vor Augen halten, dass es sich ja bei den rumänischen Volksdeutschen um rumänische Staatsangehörige handelte, die ja zum Dienst in den rumänischen Streitkräften verpflichtet waren. Genau genommen handelte es sich bei einem dienstverpflichteten volksdeutschen Rumänen, der sich nach Deutschland absetzte ja um einen Desateur. Hitler bewirkte deshalb Anfang 1943 bei Marschall Antonescu eine Amnestie für die bereits in dt. Diensten befindlichen Volksdeutschen.
Leider impliziert die die Beschreibung im aktuellen Michel (5.Auflage), dass "Feldpostverkehr deutscher Soldaten mit Rumänien" absolut gleich zu setzen sei mit dem "Feldpostverkehr der volksdeutschen Rumänen". Das ist aus meiner Sicht grundlegend falsch und sollte in der nächsten Auflage korrigiert werden.
Bei der Feldpost deutscher Soldaten mit dem Ausland gilt immer, dass der Absender bzw. Empfänger ein deutscher Soldat mit deutscher Staatsangehörigkeit ist, welcher mit dem nicht-feindlichen Ausland im Briefkontakt steht. Und das mit allen Konsequenzen hinsichtlich Beförderungsweg, Zensur und Portofreiheit.
Im Falle der Volksdeutschen z.B. aus Rumänien sieht der Fall aber anders aus (wie bereits seinerzeit von Karolus beschrieben). Es handelt sich dabei um rumänische Staatsbürger mit teils lange zurück liegenden deutschen Wurzeln, welche meist in volksdeutschen Siedlungsgebieten in Rumänien lebten und sich in Sprache und Kultur ein Stück Heimat erhalten haben. Diese Thematik hat rein historisch noch sehr viel Potential. Wie schon beschrieben, waren alle Volksdeutschen in WH und W-SS vor dem Mai 1943 für Rumänien genau genommen illegal. Auch gab es hinsichtlich Zensur und Postbeförderung für die Volksdeutschen diverse spezielle Regelungen (F.R.-Postfächer, SS-Zensur, Einlieferung tw. über dt. FPÃ,, in Rumänien...).
Gleiches gilt  meiner Meinung nach auch für die Feldpost Volksdeutscher aus anderen Ländern (Serbien, Kroatien, Ungarn...).
Ein meines Erachtens sehr gutes Buch zu diesem Thema ist "Die Volksdeutschen in Wehrmacht-Waffen-SS-Ordnungspolizei" von Rolf Michaelis ISBN 978-3-930849-53-6
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Fario

Hallo leger de !

Danke Dir für die Nachricht.
Was mir noch nicht klar ist,was bedeutet der kleine rote Stempel auf der Rückseite des Fp Briefes mit dem kleinen  t  in der Mitte?

Gruß Fario

leger_de

Hallo Fario,
ich möchte mal vermuten, dass es sich um einen Prüferstempel der SS-Prüfstelle handelt.
Beste Grüße
Leger_de
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