Um als gebührenfreie oder gebührenermäßigte "Fedlpostsendung" anerkannt zu werden, mußten alle Feldpostsendungen gemäß der "Feldpostvorschrift" vom 22.7.1938 und den ergänzenden Bestimmungen, bekanntgegeben in den "Feldpostamtsblättern des Reichspostministäriums", zugelassen und entsprechend gekennzeichnet sein. Hierzu zählen die Bezeichnung "Feldpost" und der Abdruck eines Briefstempels oder Dienstsiegels eines Truppenteils sowie die vollständige Anschrift des Absender. Bei fehlendem Abdruck des Briefstempels oder Dienstsiegel galt bis Ende 1941 die Gebührenbefreiung nicht, die Sendung unterlag den Gebühren der Reichspost. Somit ist "Feldpost" gebührenfrei, Ausnahmen sind besondere Versandarten, für die lediglich die Zusatzleistung zu entrichten waren (Eilbriefe, R-Briefe u.a., sofern im Verkehr Heimat-Front zugelassen).
Sonderregelung für "SS-Feldpost"
Die Bezeichnung "SS-Feldpost" mußte auf Grund einer Vereinbarung zwischen dem Reichspostminister und dem "Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei" angebracht werden, um die Vergünstigung der Gebührenfreiheit zu erlangen. Bedingungen waren, daß die Begünstigten als Adresse einer offene Anschrift führten, ihre Post mit dem Briefstempel und dem Vermerk "SS-Feldpost" versahen.
Formen der Anschrift
Offene Anschrift
a.) Einsatz im Sudetenland
An MM
2./ Pionierbatailion
Abholpostamt Waldmünchen
b) Anschrift für Ersatztruppenteile und Einheiten ohne Fp-Nr.
An Schütze MM ------------------------------ An
3./ Panzerersatzabteilung 1 -------------- Hereresstandortverwaltung
Erfurt -------------------------------------------- Flensburg
Halboffene Anschrift
a) Wehrmachtsmanöver 1937 ------------ b) Einsatz Tschechoslowakei
An Gefreiten MM --------------------------- An Soladt MM
Feldpostnummer 0673 --------------------- Übungsnr. 113026
Leitstelle Güstrow ------------------------- Dienstelle Dresden
c) Manöver August 1939 -------------- d) Landesmarine-Verbände 1939
An Gefreiten MM -------------------------- An Marine Artillerist MM
Übungsnr. 112314 -------------------------- Fp-Nr. SCH 00236
Poststelle Stettin -------------------------- Abholpostamt Eckersförde
Getarnte Anschrift
a) Einsatz in Österreich ---------------- b) während des Krieges
An Soldat MM --------- Heer ---------- An Soldat MM
Fp-Nr. 17032 ----------------------------- Fp-Nr. 28412 B
An Soldat MM --------- Lufwaffe ------ An Flieger MM
------------------------------------------------- Fp-Nr. L 01362
------------------------------------------------- Luftgaupostamt Hamburg
An Soldat MM --------- Marine -------- An Matrose MM
------------------------------------------------- Fp-Nr. M 00111
------------------------------------------------- Marinepostamt Amsterdamm
An Soldat MM --------- Org. Todt ---- An Vorarbeiter MM
------------------------------------------------- Fp-Nr. 37353 PA
An Soldat MM --------- RAD ------------- An Arbeitsmann MM
------------------------------------------------- Fp-Nr. 313187
An Soldat MM ---- Sammelfp/DRK---- An Arbeitsmann MM
------------------------------------------------- Fp-Nr. 31535 AF
Quellen: Handbuch Katalog "Deutsche Feldpost 1937-1945"
Feldpostdienstvorschriften vom 22.7.1938;
die Feldpostamtsblätter des Reichsministeriums;
Gericke, Die deutsche Feldpost im Zweiten Weltkrieg, Archiv für deutsche Postgeschichte, 1971, Heft 1