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Franz. Freimarken zugunsten der LVF (Michel 576-577)

Begonnen von leger_de, 07. Januar 2011, 01:06:18

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leger_de

Auch hierbei handelt es sich eigentlich nicht um ein relevantes Thema zur Feldpost, ist aber speziell zum Verständnis der Sicht der Legionäre bzw. der Situation in den okkupierten Staaten fast unerlässlich. So verausgabte das Vichy-Regime die folgenden Zuschlagsmarken (Michel Nr. 576-577) zugunsten der sog. "Legion Tricolore", also der LVF, diese wurden aber nur sehr selten von den Franzosen bedarfsmäßig verwendet. Es waren reine zivile Freimarken, die keinerlei Bezug zur Feldpostbeförderung hatten.
Beste Grüße
leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Tiger213

Servus,
Vermutlich Sammler-mache  :-\
Gruß Tiger
Heimatraum (München/Bayern)
Stempel aller Art und Form

Manfred

#2
Die Légion tricolore bestand nur für kurze Zeit zwischen dem 22. Juni 1942 und dem 28. Dezember 1942. Sie war der Versuch der Vichy Regierung, die Kontrolle über die LVF, welche am 8. Juli 1941 gegründet wurde, zurückzugewinnen. Die deutsche Seite lehnte die Initiative allerdings ab und die Legion wurde in die LVF integriert.

Die Zuschlagsmarken wurden von der französischen Post am 12. Oktober 1942 herausgegeben. Wie bereits erwähnt, waren sie für den zivilen Postverkehr vorgesehen. Sie wurden aber auch auf Feldpostbelegen verwendet, hatten aber keine Auswirkungen auf die portofreie Beförderung.

Hier Beispiele für die Verwendung im Feldpostverkehr (Feldpostbrief vom 5. April 1944 mit Absender bei der Feldpostnummer 03865A und zwei Briefe gesendet aus Frankreich an die Front mit Empfänger bei der Feldpostnummer 03865C vom Januar und Februar 1944, Korrespondenz zwischen Vater und Sohn).

Zum zweiten und letzten wirklichen Fronteinsatz kam die Legion im Jahr 1944, als sie an der Beresina den deutschen Rückzug zu decken versuchte.

Grüsse

Manfred

#3
Zwei weitere Belege aus einer Korrespondenz von November 1943 mit Frankatur der Marken der Légion tricolore und jeweils einer Spendenvignette, jeweils mit Briefstempel der Einheit.

Interessanterweise gebrauchte der Absender die Bezeichnung Légion tricolore, obwohl diese im November 1943 gar nicht mehr existierte.

Der philatelistische Einfluss ist natürlich naheliegend, die Diskussion bei diesen Ausgaben nicht neu. Weder die französischen Marken noch die diversen Spendenvignetten wurden an den Standorten der Legion im Osten verkauft. Sie mussten also erst an die Front gesendet werden bevor sie dann verklebt wurden und an die Empfänger gingen.

Grüsse

leger_de

Hallo Manfred,
fabelhafte Belege! Danke für´s Zeigen!
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

Manfred

#5
Hier ein Feldpostbrief mit Kombination einer Marke der Légion tricolore und den Spendenvignetten „Legionäre an der russischen Front und napoleonische Soldaten“ vom 20. April 1942 auf eigentlich gebührenfreiem Feldpostbrief aus Paris (wahrscheinlich Einlieferung beim deutschen Feldpostamt) nach Russland an einen Unteroffizier bei Feldpostnummer 03865 C, verstärktes französisches Infanterie-Regiment 638, gestempelt am 18. Februar 1944, Briefstempel Feldpostnummer 03865 C (wahrscheinlich abgeschlagen beim Empfänger).

Grüsse