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Neuer Fallschirmjäger RK-Träger mit Frage

Begonnen von daflocki007, 09. Februar 2012, 18:59:49

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daflocki007

Hallo zusammen,

das Jahr 2012 hat ganz gut begonnen, konnte letztes Wochenende Belege von meinem zweiten Fallschirmjäger RK-Träger erstehen (und das zu einem sehr guten Preis).
Es handelt sich um Rudl (Rudolf) Böhlein. Ritterkreuz am 30.11.44 also Oblt. und Chef 2./FJR4 (Einsatz in Italien)
Der untere Brief stammt aus dem Reservelazarett Stendal von Ende 1943.
Der Obere ist vom 25.1.43 und Böhlein schreibt, dass er sich nach Lazarettaufenthalt im Urlaub befindet. (Feldpostnummer L08278 - Pionier-Zug Fallschirm-Jäger-Regiment 4, Böhlein war Führer des Zugs)

Ich habe nun aber doch eine Frage zu dem oberen Brief. Es fällt ja sofort auf, dass er nicht als Feldpost verschickt wurde, sondern als zivile Post. Trotz der Absenderangabe mit Feldpostnummer wurde der Brief in Tangermünde mit einem Tagesstempel der DRP versehen, was nicht den Vorschriften entsprach. Wir wissen jedoch alle, dass dies immer wieder vogekommen ist.
Was mich nun allerdings beschäftigt, warum hat der Herr Leutnant den Brief so abgeschickt? Als Feldpost hätte er den Brief kostenlos aufgeben können. Außerdem ist die Absenderangabe LgPa Posen zwar für seine Einheit richtig, aber sicherlich ja nicht für seinen Aufenthaltsort. Bisher hatte ich "fehlerhafte" Briefangaben eigentlich nur bei "einfachen" Soldaten beobachtet, aber hier bei einem Leutnant, seit 1936 beim Militär, sollte man da nicht etwas mehr Kenntnisse über die Feldpost erwarten?

Und bei der Gelegenheit mal noch eine andere Frage, war es eigentlich den Soldaten erlaubt, im Urlaub eigene Feldpost aufzugeben?

daflocki007
Flo
Immer auf der Suche nach Fallschirmjäger-Feldpost

Bodo35

Ich denke hier könnte man drei Lösungsansätze annehmen. Als ersten: Der Soldat wollte durch das Aufgeben bei der Post die eventuelle Feldpostzensur umgehen. Zweiter Lösungsansatz: Der Soldat hatte hier keine Möglichkeit an einen Briefstempelabschlag zu kommen, der die gebührenfreie Beförderung garanierte und so sparte er sich auch das Strafporto das vom Empfänger einzuziehen war. Dritter Lösungsansatz: Der Soldat wollte einfach die schnellste Beförderungsmöglichkeit und das direkte Aufgeben bei der Post, da hier die Feldpost garnicht berühert wurde, war die schnellste Alternative. Absenderangabe: Hier könnte ich mir vorstellen, dass der Soldat nicht allzulange dort war und dann direkt wieder zu seiner Einheit verlegte. Um die Angehörigen nicht zu verwirren und eventuelle Fehlleitungen der Post zu vermeiden, blieb er bei seiner Feldpostnummerangabe denn die Briefe lagen ja nach seiner Rückkehr auf jeden fall für ihn bereit.

Zu deiner Frage ob es erlaubt war im Urlaub Feldpost aufzugeben, kann ich nur sagen nein. Ich will aber nicht bestreiten, dass hier sicher auch der ein oder andere Soldat die Möglichkeit dazu hatte und dies auch sicher genutzt hat.

Gruß
Bodo35
Sammelgebiete: Alle über die Monsun U-Boote und Funknachrichtenkarten aus eingeschlossenen Atlantik-Festungen. Desweiteren gute Kriegsgefangenenpost aus allen Gewahrsamsländern.