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Memel-Brückenkopf

Begonnen von Fario, 11. September 2011, 16:25:45

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Fario

Hallo!
Hier noch ein Bericht über den Brücken- Kopf Memel.
Eine Zeitliche Abfolge des Brückenkopfes.

Gruß Fario


Zeitliche Abfolge des Brückenkopfes Memel Vom 10.10.1944 bis 28.01.1945

XXVIII. Armee-Korps

Brückenkopf M e m e l.

Der Kampf im Brückenkopf:

In Auswirkung der Kämpfe, die im Herbst 1944 zur Trennung der Heeresgruppen Nord und Mitte führten und die Rote Armee in breiter Front zwischen diesen Heeresgruppen die Ostseeküste erreichen ließen, wurde das XXVIII. A. K. mit seinen Divisionen (Groß-deutschland, 7. Pz. Div., 58. Inf.Div.) auf Memel gedrängt. Der Auftrag des Korps in dieser Phase war es, Stadt und Hafen Memel zu verteidigen. So wie nördlich des Korps der Anschluß zur Heeresgruppe Nord verloren gegangen war, war südlich anschließend der Feind zwischen Stadt und Fluß  Memel in einer Breite von 35 km zum Ufer des Kurischen Haffs durchgestoßen und hatte auch hier die Verbindung zu den Nachbarverbänden verloren gehen lassen. Das Korps befand sich damit in einem um die Stadt Memel gebildeten Brückenkopf.
Die  Kampfart  war somit der einer im Kessel eingeschlossenen Truppe.
Hinter dem Brückenkopf lag als Brücke zur eigenen Front die Kurische Nehrung in ihrer Länge von 90 km, die stellenweise von Kraftfahrzeugen nur mit Schwierigkeiten befahren werden konnte. Auf die Wegeverhältnisse auf der Nehrung wird noch einzugehen sein, da sie die späteren Bewegungen des Korps bei der Räumung Memels maßgeblich beeinflußten. Ein weiteres erschwerendes Moment war der Umstand, daß zwischen der Stadt Memel und dem nördlichen Kopf der Nehrung das 600 m breite Tief lag, über das keine Brücke führte.
Der Feind hatte zunächst mit starken Kräften auf Memel nachgedrängt, sich dann aber mehr und mehr auf die Flanken seiner breiten Einbruchsfront konzentriert, so daß die Bildung einer festen Abwehrfront um die Stadt möglich wurde.  Am 23. Oktober 1944 machte der Russe die letzte, mit großen Mitteln angelegte Anstrengung, um sich in Besitz von Stadt und Hafen zu setzen.
Nachdem dieser Versuch gescheitert war, zog er laufend Verbände aus der Einschliessungsfront ab und stand bei Räumung nur noch mit 3 Inf. Divisionen dem Korps gegenüber.
Da die Front des Korps im Laufe der Kampfhandlungen entstanden war, zeigte sie erhebliche Mängel, die bei weiteren ernsthaften Angriffsabsichten des Feindes von entscheidendem Nachteil hätten sein können. So war im Südosten der Stadt eine Höhe in feindlichem Besitz, von der aus bei normalen Witterungsverhältnissen Einsicht in das Stadtgebiet und, was wesentlicher war, in den Hafen bestand. Die Tiefe des Brückenkopfes betrug im Durchschnitt 8 km, so dass die Wirkung der feindlichen erdgebundenen Waffen das gesamte Gelände des Brückenkopfes überdeckte.
Die Stadt Memel war von Zivilbevölkerung geräumt. Geblieben war lediglich der Volkssturm in Stärke von 2 Kompanien unter Führung des Memeler Kreisleiters. Ein Kampfwert konnte dieser Formation nicht zugesprochen werden, immerhin war sie brauchbar für Schanz- und Aufräumungsarbeiten.
Die 3 Divisionen des Korps hatten unter den zurückliegenden Kämpfen unterschiedlich stark gelitten. Am schwächsten in ihrer Kampfkraft war die 7. Pz. Division, der die Stärke eines Regiments geblieben war.
Die Division Großdeutschland und die 58. Inf. Div. hatten etwa 66 % ihres ursprünglichen Kampfwertes. Die Ausstattung des Korps mit Heerestruppen war normal.
Die Zahl der gepanzerten Fahrzeuge war verhältnismäßig groß und stieg nach Durchführung notwendiger Instandsetzungen bis Anfang Januar 1945 auf rund 90 Fahrzeuge an. Die Ausstattung konnte damit als gut bezeichnet werden.

Die Versorgung des Korps erfolgte über die Ostsee mit Schiffen bis zu 8000 to und über die Nehrung. Beide Versorgungswege konnten jedoch nur bei Nacht benutzt werden, da einerseits die einzige zunächst auf der Nehrung vorhandene Straße auf weiten Strecken vom feindbesetzten Festland her einzusehen war und andererseits die Hafeneinfahrt unter Beobachtung und ständigem Feuer der feindlichen Artillerie lag.
Das Befahren des Wasserweges von Pillau bis Memel war wegen der Gefahr feindlicher Luft- und U-Boot-Angriffe nur bei Nacht möglich. Trotzdem hat es in der Versorgung des Korps nie für die Truppe fühlbare Schwierigkeiten gegeben. Darüber hinaus konnte die Bevorratung des Brückenkopfes so gesteigert werden, dass von Seiten des Korps auch bei starken feindlichen Angriffen in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten zu erwarten waren.
Günstige Bedingungen lagen hinsichtlich der Führung im Brückenkopf vor, insofern als die Kommandobehörden örtlich in großer Nähe voneinander untergebracht waren. Es konnte infolgedessen erwartet werden, dass ein Aufrechterhalten der Verbindung untereinander in jedem fall möglich sein würde. Das Gen. Kdo. selbst war in dem Keller eines Speichergebäudes im Hafen untergebracht. Von dem auf dem Dach dieses Gebäudes ausgebauten Beobachtungsstand konnte die gesamte Front des Korps übersehen werden
Das Korps unterstand nach Loslösung von der Heeresgruppe Nord zunächst der Heeresgruppe Mitte unmittelbar. Später wurde es der 3. Pz. Armee unterstellt, die an der Memelflußfront und südostwärts anschliessend befehlsführend war.
Nach dem erwähnten letzten Versuch des Feindes am 23.10.44 den Brückenkopf Memel zu beseitigen, beruhigte sich die Lage zunehmend. Es wurde damit möglich, die von den höheren Kommandobehörden vorgesehenen Umgruppierungen einzuleiten und durchzuführen. So wurden in der zweiten Hälfte Oktober die Restteile der 7. Pz. Division herausgelöst und über See nach Ostpreußen abtransportiert. In der ersten Dezemberhälfte wurde ebenfalls über See die 95. Inf. Div. aus Kurland abtransportiert und mit ihr die Div   Großdeutschland herausgelöst. Auch sie ging über See nach Ostpreußen. Zugleich mit diesen Ablösungen konnte eine Ordnung der Verbände innerhalb des Brückenkopfes durchgeführt werden, so dass im Endstadium die 58. und 95. Inf. Div. in reinrassiger Gliederung nebeneinander in der Front eingesetzt waren.


Räumung des Brückenkopfes:

Der erste Teil der Räumung des Brückenkopfes wird nur in großen Zügen behandelt, da die sich aus ihr ergebenden Erfahrungen im Rahmen des Themas von untergeordneter Bedeutung sind.

Wie bereits erwähnt, war jede Vorbereitung einer Räumung von höherer Seite verboten. Sie wurde infolgedessen, auf rein theoretische Studien innerhalb des Generalstabes des Korps beschränkt. Als ihr Ergebnis wurde ein Plan "Krebs" ausgearbeitet, der eine Räumung innerhalb von 4 mal 24 Stunden vorsah. Unbedingt notwendige praktische Vorbereitungen wurden unter gewisser Geheimhaltung und Tarnung veranlasst. Da für die Vorbereitung des Planes ausreichende Zeit zur Verfügung stand, konnte er bis in die Einzelheiten gehen, was sich bei der Räumung so auswirkte, dass auf das Stichwort "Krebs" hin die Bewegung uhrwerkmäßig ablief, ohne dass ein wesentliches Eingreifen der Führung notwendig war.
Der Befehl zur Räumung ging am 24. Januar 1945 um 2.30 Uhr ein. Folgende Vorbemerkungen sind zur inzwischen eingetretenen Lage im ostpreußischen Kampfraum und zu den mit der Nehrung gegebenen Verhältnissen erforderlich.
Der Mitte Januar 1945 begonnene russische Großangriff hatte dazu geführt, dass die in Ostpreußen eingesetzte Heeresgruppe in breiter Front auf das Samland, auf Königsberg und das Frische Haff zurückgedrängt wurde. Nördlich des Pregel war die 3. Pz.Armee auf das Samland geworfen und war bemüht um den 23. und 24. Januar, die Linie Königsberg-Cranz zu halten. Bei Cranz setzte die Kurische Nehrung an, die die Verbindung nach Memel bildete. Troßteile des XXVIII.A.K., die im Raum um Cranz untergebracht waren, hatten bereits am 22. Januar gemeldet, dass sie im Kampf gegen durchgebrochenen Feind ständen. Vorsorglich war in Cranz ein Regimentskommandeur eingesetzt mit dem Auftrag, die im dortigen Raum stehenden Tross- und Nachschubverbände des Korps für den Kampf zu gliedern und mit ihnen um Cranz einen Brückenkopf zu halten, der die dortigen Versorgungseinrichtungen des Korps schützen sollte. In der Nacht zum 24. Januar, als in Memel der Räumungsbefehl einging, stand dieser Verband bereits im Kampf am Ortsrand von Cranz. In Memel selbst war die Lage ruhig, eine Zunahme des Feinddruckes nicht fühlbar.

Zu dem Weg, den das Korps bei der Verlegung in den Kampfraum Samland zu nehmen hatte, sei folgendes bemerkt: Zwischen Memel und der Nordspitze der Nehrung lag zunächst das etwa 600 m breite Tief. Besondere Schwierigkeiten traten dadurch ein, dass in den Tagen der Räumung die Temperatur auf unter 20° Kältegrade fiel und zunehmender Eisgang den Verkehr über das Tief hemmte.
Die Nehrung hatte, wie bereits erwähnt, von der Memel gegenüber liegenden Spitze bis Cranz eine Länge von etwa 90 km. Sie lag stellenweise unter Feindeinsicht. Das Korps fand auf ihr als einzige Wegeverbindung die alte Poststraße vor, die nach Benutzung mit Kraftfahrzeugen in kurzer Zeit grundlos wurde.
Es wurde deshalb frühzeitig mit dem Ausbau einer eingleisigen Bohlenbahn begonnen, die eine zweite Verbindung schaffen sollte und die vom Feind eingesehenen Stellen umging. Sie war im Großen fertig gestellt, als die Räumungsbewegungen des Korps begannen. Der starke Frost hatte außerdem den ostseeseitigen Strand der Nehrung so fest werden lassen, dass auch er für Marschbewegungen benutzt werden konnte. Es verfügte im Norden und für den Anlauf
der Bewegungen entscheidenden Teile der Nehrung das Korps damit über drei Wegemöglichkeiten, von denen zwei allerdings nur einbahnig befahren werden konnten (Poststraße und Bohlenbahn) und von denen die dritte in stark unter-schiedlicher Verfassung war (Strandweg).

Im Laufe der Zeit des Einsatzes des Korps im Brückenkopf Memel waren auf der Nehrung eine Anzahl Stellungen gebaut, die an verschiedenen Stellen ein Abriegeln des schmalen Landstreifens ermöglichen sollten. Es musste damit gerechnet werden, dass der Feind im Laufe der Zeit den Versuch machen würde, vom Festland her über das Haff zu setzen, um die Versorgungsverbindung des Korps auf der Nehrung zu unterbrechen. Um dann zunächst von beiden Seiten eine derartige Landesstelle abriegeln zu können, waren die erwähnten Riegelstellungen entstanden, die aus gleichem Grund so gebaut waren, dass sie nach beiden Seiten hin abwehrfähig waren.



Aus Kräftemangel musste die Besatzung der Nehrung stets außerordentlich schwach sein. Es standen hierfür nur Volkssturmverbände und solche Heereseinheiten zur Verfügung, die aus anderen Frontabschnitten zur Auffrischung, auf die Nehrung verlegt waren. Den Befehl auf der Nehrung führte ein Div.Stab z.b.V., der dem Korps unterstand. Die Ausstattung dieser Truppen war mäßig. An schweren Waffen war nur unbewegliche Pak und ebenfalls unbewegliche veraltete Artillerie vorhanden. Solange das Haff offen bzw. mit einer schwachen, nicht tragfähigen Eisdecke bedeckt war, war die Gefahr für die Nehrung gering. Das Bild änderte sich jedoch, als mit zunehmendem Fortschritt der kalten Jahreszeit das Eis tragfähig wurde.
Es war dies ab Anfang des Jahres 1945 der Fall. Die Gefahr eines feindlichen Vorstoßes über das Haffeis auf die Nehrung, möglicherweise in breiter Front, wuchs ständig. Um außer den schwachen Sicherungskräften wenigstens über eine geringe Kampfkraft auf der Nehrung zu verfügen, wurde von Seiten des Korps eine Aufklärungs-Abteilung, verstärkt durch Sturmgeschütze, auf die Nehrung verlegt. Man hoffte damit schwachen Vorstößen des Feindes begegnen zu können,
andernfalls Zeit zu gewinnen, um Reserven aus dem Brückenkopf über das Tief auf die Nehrung zu bringen, mit denen eine Bereinigung der Lage dann folgen musste.
Mit der Räumung des Brückenkopfes Memel lief die Verstärkung des Brückenkopfes Cranz Hand in Hand. Entsprechend den im Plan "Krebs“ festgelegten Maßnahmen wurden zunächst die unbeweglichen Teile des Korps, soweit noch möglich, über See abtransportiert, soweit der Schiffsraum nicht ausreichte oder sonstige Gründe dazu zwangen, wurde das Material vernichtet.
Über See abgefahren wurden ebenfalls die noch im Brückenkopf befindlichen gepanzerten Fahrzeuge, von denen man von Seiten der Heeresgruppe hoffte, sie so schneller im Kampfraum Ostpreußen verfügbar zu haben. Dem Korps blieb lediglich eine Sturmgeschütz-Abteilung. Im Laufe der ersten Wochen des Januars waren dem Korps außerdem in großem Umfang Kraftfahrzeuge und Pferdebespannungen weggenommen worden, mit denen Verluste im ostpreußischen Kampfraum ausgeglichen wurden. Da der Gedanke einer Räumung Memels noch nicht erwogen wurde, glaubte man dort mit einer mehr oder weniger unbeweglichen Festungstruppe auskommen zu können.
Bei der dann später durchzuführenden Räumung ergaben sich aus diesem Umstand eine Unmenge Schwierigkeiten und erheblicher Materialverlust. Vernichtet wurde auch der größte Teil der Bevorratung.
Die hierfür notwendigen Maßnahmen liefen unverzüglich an. Als erste wurde die Gruppe der verfügbaren Reserven über das Haff auf die Henning übergesetzt. Aus der Front wurden die Verbände herausgezogen, die über die größte Beweglichkeit verfügten und von denen man erwarten konnte, dass sie am schnellsten und kampfkräftigsten am neuen Schwerpunkt des Korps, in Cranz, eintreffen würden.
Es lag auf der Hand, dass, nachdem die Räumung Memels befohlen war,
es darauf ankam, unter Inkaufnahme weitgehender Risiken den Brückenkopf Cranz so schnell wie möglich so stark zu machen, dass seine weitere Einengung vermieden wurde. Darüber hinaus musste angestrebt werden, den Raum um Cranz zu erweitern, solange die Lage dies noch ohne unüberwindliche Schwierigkeiten zuließ, um dem späteren Austritt der Masse des Korps von der Nehrung in das Samland den Weg zu ebnen.
Aus diesen Erwägungen heraus wurde die Front des Brückenkopfs zunächst zwar nicht verlegt, sie wurde jedoch geschwächt, soweit es ertragbar war. Eine Verlegung der Memeler Front musste so lange wie möglich heraus geschoben werden, um den Feind über die Räumungsabsicht im Unklaren zu lassen.

Das Wetter wirkte sich in seiner Entwicklung günstig und ungünstig aus. Günstig war in diesen, entscheidenden Tagen eine ständig auch den Tag über anhaltende Nebelbildung, die eine feindliche Luftaufklärung verhinderte. Nachteilig trat die bereits erwähnte zunehmende Kälte in Erscheinung. Das Memeler Tief, das auch in kalten Wintern nicht tragfähig zufriert, führte mehr und mehr Eis, außerdem bildeten sich an den Ufern Eisbarrieren, die den Verkehr der Übersetzfahrzeuge erheblich erschwerten und am letzten Tage ein ständiges Pendeln der Fähren, auch wenn keine Ladung vorhanden war, erforderte, nur um das Fahrwasser offen zu halten.
Mit einer Tarnung der Absatzbewegung konnte infolgedessen gerechnet werden, solange die Front unverändert lag.
Veränderungen in der Linienführung wurden infolgedessen am 24.1.45 und 25.1.45 vermieden. Erst in der Nacht vom 25. zum 26.01.45 wurden im Osten und Norden der Brückenkopffront die Linie zurückgenommen. Im Süden blieb sie weiterhin unverändert, da hier Sicht und Einwirkung auf den Hafen am leichtesten für den Feind möglich war.
Das Verlegen der Frontlinie ergab stellungsmässig keine Probleme, da einerseits die Vorbereitungen entsprechend gesteuert waren, andererseits der Gesamtraum des Brückenkopfes mit der Zeit von einem dichten Netz von rückwärtigen Stellungen und Riegeln überzogen war. Eine weitere Absetzbewegung erfolgte in der folgenden Nacht vom 26. auf den 27.01.45 Diesmal war auch im Süden eine Rückverlegung unvermeidlich.
In der Nacht vom 27. zum 28. 1. erfolgte dann die endgültige Räumung Memels und am Morgen des 28.1. verließ der letzte deutsche Soldat um 4 Uhr das Festland. In der gleichen Nacht liefen die noch im Memeler Hafen befindlichen Fähren, Pionierlandungsboote und sonstigen Schiffe aus, um über See Pillau zu erreichen. Trotzdem es sich bei ihnen fast ausschließlich um nicht seetüchtige Fahrzeuge ohne ausreichende Navigationsmittel handelte und trotz des für dieses Unternehmen ungünstigen Retters erreichten sie fast ohne Verlust ihr Ziel.
Der Feind war den Absatzbewegungen des Korps nur zögernd gefolgt und hatte sie in keinem Fall stören können.

Nach Angaben des Kdr. vom  Generalstab des XXVIII. A. K.


Karolus

#1
Hallo Fario,
hab Dank für Deinen sehr guten und ausfühlichen Bericht über den "Brückenkopf Memmel", danke auch, dass Du nicht den von einigen Händlern  gerne gebrauchte Bezeichnung "Seebrückenkopf" übernommen hast. Bei solchen Berichten sollte man sich immer nach der
Bezeichnung im Wehrmachtsbericht bzw. dem Kriegstagebuch halten.
Vor vielen Jahren, ich machte die Anbietung noch, wurden immer wieder gute Briefe aus dieser Gegend, natürlich unter Seebrückenkopf
eingeliefert und gingen trotzdem für einen "Appel und ein Ei" weg. Ich suchte überall, fand aber nur die Bezeichnung Brückenkopf und
einmal, bereitz vorher, fester Platz Memel.
Um Klarheit zu bekommen, setzte ich mich mit den Mitherausgeber vom "Handbuch-Katalog Deutsche Feldpost 1937-1945" Herrn Krefft
in Verbindung. Krefft war ein bekannter Prüfer des Gebietes Ostpreußen. Auf meine Frage, warum steht im Handbuch nichts vom Brückenkopfe Memel, kam die freundliche Antwort "Wir hatten damals eben keine Belege!" Wir unterhielten uns noch länger und kamen
auf einen vernüftigen Preis für solche Belege - natürlich für die Festungszeit. (10.10.44 - 28.1.45)
Memel war kein so wichtiger Stützpunkt wie Königsberg, Danzig usw, zweitens war dort keine größere Garnision. Es ging hier in erster Linie,
die dort angestauten Flüchtlinge, Verwundeten und auch Kampfeinheiten zu bergen bzw. zu retten. 
Krefft meinte damals, nachdem sich der Preis für Fp. immer nach Vorkommen sowie Dauer eines Kessels bemessen werden sollte, müßte diese Post gleich der Fp. aus Ostpreußen - wenn nicht wegen der geringeren Anzahl von Sendungen etwas daraüber liegen.
Und seht Euch einmal die Notierungen guter Memelbelege  im Handbuch an.
Was meint Ihr? - Grüße von Karolus