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22. Dezember 2024, 06:12:56

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Polen in der Deutschen Wehrmacht

Begonnen von Fario, 14. März 2012, 19:32:10

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Fario

Hallo!

Stelle hier einen Bericht ein ,über den Versuch Polen für die Deutsche Wehrmacht zu gewinnen.

Wer kann darüber Informationen geben?

Gruß Fario

Sprachfuehrer

#1
Soviel ich weiß, hatte man in Polen die Volksdeutsche rekrutiert. Die Schlesier und Kaschuben, die sich 1939 bei der polizeilichen Auflistung als "Deutsch" bezeichnet hatten. Später wurden sie in 4 Gruppen verteilt und mit der Zeit einberufen. Viele verstanden kaum Deutsch, deswegen:


Gruss
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Karolus

#2
Hallo Fario,
Polen in der dt. Wehrmacht - da steckte alles nur kein Drang der Polen
dahinter. Wir müssten etwas in der Geschichte zurück gehen - schon Napoleon mischte da 1807 mit, als er aus Dank für die Unterstützung der Polen für seinen Feldzug 1807 das Herzogtum Warschau aus der
Taufe hob, vom Wiener Kongress wieder aufgehoben. Eine Erhebung der Polen gegen den Zaren wurde 1830/31 verloren. Polen enga-
gierten sich dann doch lieber mit  Rußland statt den Peußen.
Sammler von Marken dt. Bestzung I. WK erinnern sich, damals gab es die "Germania" zuerst ab Mai 1915 mit Überdruck "Russisch Polen". etwas später ab 17/18 "Gen. Gouv. Warschau". Im Friedesschluß der Mittelmächte gegen Rußland von Brest - Litowsk , mußte der bisherige Gegner seine Rechte über Polen aufgeben, von den Mittelmächten wurde bereits im November 1917 Polens Unabhängigkeit garantiert, ohne dass sich Polen dafür erkenntlich zeigte. Später, am 27.8.18 erhielten die Baltischen Staaten und Finnland noch ihre Unabhängigkeit.
Kurze Zeit später erfolgte der Waffenstillstand, dessen wichtigsten Punkte Wilsons 14 Punke, die dann im "Friedensvertrag von Wersailles"
niemals eingehalten wurden. Polen konnte dann mit Hilfe der Französen nicht genug bekommen. Großpolen und Frankreich dachte an die
Einkreisung des Reiches. So erhielt Polen Teile der Ukraine, Teile von Litauen, einen Zipfel der Skowake und natürlch ganz Oberschlesien
fast bis Berlin. England und Amerika konnten da nicht ganz mittun, auch die dt. Freikorps konnten manches verhintern. Trotz der 14. Punkte
Wilsons, die Rede von freien Wahlen wurden ca. 1 Million Deutscher vertrieben, dt. Schulen geschlossen usw..
Von 1920 bis 1939 herrsche immer ein gespanntes Verhältnis zwischen beiden Staaten und man könnte meinen, dass den polnischen Kindern bereits in der Schule eine antideutsche Einstellung eingebleut wurde.

Lassen wir nun den Kriegsausbruch ruhen. Das Land wurde ich kurzer Zeit besetzt und zweifllos gab es auch dort auch noch deutsch-
freundliche Kräfte. (solange es flott vorwärts ging)
Polnische Polizeikräfte.
Zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung gabe es eine zirka 25 000 Mann starke Polizeitruppe, die der Verwaltung des Gouverments
unterstand. Diese bestand aus ausgesuchten Mannschaften,  waren auch beteiligt  am Warschauer Gettoaufstand und wegen ihres Einsatzes bei der Deutschen im Lande nicht beliebt.
Einsatz als Frontarbeiter bei OT.
Es liegen Fp Briefe von  Polen bei alle nur möglichen Baueinheiten, von der Atlantikküste bei zum Hohen Norden vor. In wieweit diese als
Freiwillige oder Gezogene dienten ist nicht immer feststellbar.
Von der schweren Flak Ersatz Abteilung bei Oldenburg liegen Briefe von Polen vor, dort waren auch viele Galizier im Einsatz.

Vor Jahren, im Jahre 2004 gab es im Fernsehen einen Bericht über die Kaschuben und Volksdeutsche in der Wehrmacht. Dort war von einer
Anzahl von 52 000 die Rede. Wie bei vielen "Freiwilligen" richtete sich deren Einsatz nach der Frontlage. So wurden viele dieser Leute,
der Frontlage entsprechend der Volksgruppe 3 zugerechnet- nur im rückwärdigen Gebiet einsetzbar. Cornelius Ryammt schreibt in seinen Buch über die Invasion  "Der Längste Tag" er habe kaum sein Boote verlassen, da sah er sich einen Haufen von Deutschen gegenüber , großteils polnische Freiwillige, die es nicht erwarten konnten sich zu ergeben.
das wärs ganz kurz - Karolus

Fario

Hallo Sprachfuehrer und Karolus!

Danke euch für eure Nachricht.


Gruß Fario

Fario

Hallo!

Hier ein Fernschreiben von der Hgr.Weichsel

Betr.: Polnische Freiwillige.

Sowie eine Anfrage an die Div.463 in Potsdam.

Betr.: Einstellung von polnischen Freiwilligen in die Deutsche Wehrmacht.


Gruß Fario

Sprachfuehrer

Danke, Fario!
Sehr interessant!
Gruss
Andrej = Sprachführer
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Feldpostmeister_at


Guten Tag!

Aus den Unterlagen des Oberquartiermeisters des AOK 2: Tätigkeitsberichte der Oberquartiermeisterabteilung vom 1.10.-31.12.1944 â€" Tätigkeitsberichte des Oberquartiermeisters 2

Armee-Oberkommando 2
O.Qu./Qu.2
Nr.8861/44 geh

O.U., den 12. Nov.1944

Betr.: Verwendung von Polen in der Deutschen Wehrmacht als Freiwillige

(...)
I. Der Führer hat die Verwendung von Polen als Freiwillige in der Deutschen Wehrmscht zur Einstellung in deutschen Einheiten genehmigt.
(...)

(...)
II.
2. Im Interesse einer einheitlichen und straffen Organisation ist der Qu.2, Sachbearbeiter für landeseigene Hilfskräfte, Major Gregor, mit der Steuerung der Werbung, Verteilung und Zuführung aus dem Sammellager  der Armee beauftragt.
3. Werbung und Annahme der Freiwilligen ist auf möglichst breiter Basis durch die den Gen.Kdo. und Kdr.r.A. 580 unterstehenden Feld- und Ortskommandanturen sowie sämliche Truppen-Ortskommandanten durchzuführen.
4. Erste Ausbildung der Freiwilligen erfolgt durch einen Sonderstab L.H. Dieser ist durch Kdt.r.A.580 aufzustellen. Die personelle Besetzung des Stabes wird durch Einzelbefehle geregelt.
5. Geeignetes Sammellager L.H. ist durch Kdt.r.A.580 im Raum Sichelberg-Mielau zu erkunden, vorzubereiten und der Armee zu melden.
(...)

(...)
IV.
1b. Die Werbung hat auf der Grundlage unbedingter Freiwilligkeit zu erfolgen.
(...)

(...)
V.
1. ...Sie tragen zur Kenntlichmachung vorläufig am linken Oberarm ein weißes Band mit dem Aufdruck "Im Dienst der Deutschen Wehrmacht"...
(...)

Für das Armee-Oberkommando
Der Chef des Generalstabes
(...)

----------

Ferschreiben
18.11.1944

An
1.) Gen.Kdo.
2.) Kdt.r.A.580
3.) Kdt.d.W.R.V., Soldau

Bezug: A.O.K.2 O.Qu./Qu.2 Nr.8861/44 geh. vom 12.11.44

1. Werbeaktion polnischer Freiwilliger hat am 19.11.44 vormittags zu beginnen.
2. Angeworbebe Freiwillige sind, bis Sammellager L.H. eingerichtet ist, gemäß o.a. Bezug Ziffer IV/2 f zu beurlauben und erst auf Befehl einzuberufen.
3. Gen.Kdo., Kdt.r.A. 580, Kdt.d.W.R.V., Soldau, melden täglich bis 20.00 Uhr Zahlen angeworberner Freiwilliger, damit Überblick über bereitzustellende Räume, Unterkunftgerät, Ausstattung usw. sowie benötigtes Rahmenpersonal gewonnen wird.
4. In den Personallisten gemäß Ziffer IV/2d (3) ist bei Wohnort und Wohnung Aufenthalt der letzten 3 Jahre einzutragen. Listen sind wöchentlich abzuschließen; 3. Ausfertigung wöchentlich nächstgelegener Sicherheitspolizei-Dienststelle zuzuleiten.

Armee-Oberkommando 2
Q.Qu./Qu.2
Nr.9024/44 geh.

-----------------

O.Qu./Qu.2
O.U., den 28. Nov.  1944

Betr.: Polnische Dolmetscher für Sammellager L.H. Schröttersburg

An den
Herrn Chef des Generalstabes

Für das Sammellager L.H., Schröttersburg, welchem die angeworbenen polnischen Freiwilligen zur Erstausbildung zugeführt werden, werden für etwa 4 bis 12 Wochen 4 polnische Dolmetscher benötigt, die von Abt. Ic zugesagt worden sind. Da für diese Dolmetscher Planstellen nicht vorhanden sind, wird beantragt, diese Dolmetscher für die angegebene Zeit überplanmässig beim Stab Kdt.r.A. 580 führen zu dürfen.

Die Zahl der angeworbenen polnischen Freiwilligen bis 27.11. einschließlich beträgt 789.

Nachrichtlich:
Ic, IIa/b

--------------

Fernschreiben
30.12.144

An
1.) Gen.Kdo.XX.A.K
2.)            XXIII.A.K.
3.) Kdt.d.Wehr.Reiseverkehr Soldau
4.)            XXVI.A.K.

Bezug: AOK 2 O.Qu./Qu.2 vom 8.12.1944

1.) Gem. Bezugsverfg. sind angeworbene polnische Freiwillige ab sofort nicht mehr zu beurlauben.
2.) Alle bisher ins Sammellager L.H. noch nicht überführten poln. Freiwilligen sind beginnend mit 1.1.1945 nach Schröttersburg in Marsch zu setzen.
3.) Beurlaubte sind unter gleichzeitiger Meldung beim Sammellager L.H. Schröttersburg baldigst einzuberufen.

A.O.K.2
O.Qu./Qu.2
Nr.9983/44 geheim



MfG
Feldpostmeister_at


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