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22. Dezember 2024, 02:54:41

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Briefstempel Grenzkommission Deutsches Reich u. UDSSR

Begonnen von topstar229, 18. Dezember 2012, 23:47:56

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Manfred

#15
Hier zwei Belege des Rasse- und Siedlungshauptamtes, jeweils mit Briefstempel, gelaufen 1944 als SS-Feldpost aus Salzburg und Posen.

Im Zusammenhang mit der Bildung des „Reichskommissariats für die Festigung deutschen Volkstums“ und der Ausarbeitung des „Generalplans Ost“ übernahm das Amt Aufgaben der Rassenselektion der Bevölkerungen der besetzten Gebiete sowie der Auswahl von Kandidaten für die geplante Ansiedlung entlassener SS-Angehöriger im Osten.

Grüsse

Manfred

#16
Schliesslich gab es die Beauftragten des Reichskommissars für die Festigung des deutschen Volkstums mit ihren Dienststellen und Ansiedlungsstäben. Bei den Beauftragten handelte sich unter anderem um die Höheren SS- und Polizeiführer. Diese waren in den Behörden der Oberpräsidenten bzw. Reichsstatthalter angesiedelt.

Hier einige Beispiele dazu. Die meisten Belege haben als Behördenpost am Ablöseverfahren teilgenommen, indem die Briefe mit „Frei durch Ablösung Reich“ gekennzeichnet wurden. Es kam aber auch die Beförderung durch Feldpost und Dienstpost vor.

Der erste Beleg wurde am 24. November 1941 in Marburg/Drau abgesendet und trägt den Absender:
Der Reichsstatthalter für den Reichsgau Steiermark
Beauftragter des Reichsführers SS
Reichskommissar für die Festigung Deutschen Volkstums
Dienststelle Marburg

Der zweite Beleg stammt aus Gotenhafen mit Stempel vom 31. Oktober 1944.
Absender:
Der Höhere SS-und Polizeiführer Danzig-Westpreussen
Beauftragter des RF-SS Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums
Empfänger war das Rasse- und Siedlungshauptamt-SS, Siedlungsamt in Schloss Dimokur, Kreis Neuenburg/ Elbe, Prot. Böhmen/Mähren

Der dritte Brief trägt kein Datum, Aufgabeort Antonshof/Kr. Ostrowo, an das Polizeipräsidium Litzmannstadt.
Absender:
Der Höhere SS- und Polizeiführer Warthe
Beauftragter des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums

Der vierte Brief per Feldpost von einem SS-Schützen der Stabskompanie d. W. SS, Volksdeutsche Mittelstelle Krakau.
Briefstempel: SS- und Polizeiführer Ost-Krakau
Der Beauftragte des Reichskommissars für die Festigung des Deutschen Volkstums

Grüsse

Manfred

#17
Der fünfte Brief trägt den Stempel Kattowitz/Oberschlesien vom 7. September 1943, gesendet an den Bürgermeister in Niedek/Krs. Teschen.

Der Absender lautet rückseitig:
Der Gauleiter und Oberpräsident
als Beauftragter des RF SS
Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums
Kattowitz O/S

Der sechste Beleg wurde abgefertigt in Lemberg am 29. Februar 1944, Empfänger war ein Osteinsatzführer in Hartfeld bei Grodek.

Im Brief befanden sich zwei maschinell angefertigte Schreiben einer Bannmädelführerin an die Osteinsatzführer im Distrikt Galizien (siehe Photos).

Absender:
Der SS- u. Polizeiführer
Im Distrikt Galizien
Der Beauftragte des Reichskommissars
Für die Festigung Deutschen Volkstums
Volksdeutsche Mittelstelle
Lemberg Distriktsgebäude

Grüsse

Manfred

#18
Dieser Brief, abgestempelt am 2. Dezember 1942 in Kauen/Litauen und befördert über die Deutsche Dienstpost Ostland nach Posen, trägt den Briefstempel:
Der R.F. SS Reichskommissar f. d. Festigung deutschen Volkstums
SS-Ansiedlungsstab Kauen-Litauen

Das geheime Zusatzprotokoll des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrags vom 28. September 1939 hatte Litauen der sowjetischen Einflusssphäre zugeschlagen und zugleich den Litauendeutschen die Aussiedlung nach Deutschland ermöglicht. Die entsprechenden Verhandlungen zogen sich über die Okkupation Litauens durch die Sowjetunion im Juli 1940 hinaus und die Aussiedlung der Litauendeutschen konnte erst von Januar bis März 1941 stattfinden. Unter den 50.000 Aussiedlern befanden sich tausende Litauer, die sich als Evangelische und damit für Deutsche ausgegeben hatten, um auf diese Weise die Sowjetunion verlassen zu können. Alle Aussiedler kamen im westlichen Deutschland in Lager, wo die „rassisch-wertvollen“ als zukünftige „Ostsiedler“ ausgewählt wurden. Die anderen erhielten Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie. Nach der Eroberung Litauens im Deutsch-Sowjetischen Krieg begann gemäß dem Generalplan Ost die Rücksiedlung von 20.000 Litauendeutschen aus den Lagern ins nun deutsch okkupierte Litauen. Sie durften nicht auf ihren Besitz zurückkehren, sondern die Ansiedlung erfolgte zur Beherrschung des eroberten Gebiets und ging mit der Vertreibung von Litauern, Polen und Weißrussen einher.

Als einer von den zwölf Ansiedlungsstäben des Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums zählte der SS-Ansiedlungsstab Kauen zu den größeren und bedeutenderen. Der Ansiedlungsstab nahm seine Arbeit in Kaunas am 1. April 1942 auf. Im Oktober 1943 war die Rücksiedlung der Litauendeutschen abgeschlossen. Im Sommer 1944 flüchteten die Siedler vor der herannahenden Front ins innere Deutschland. Wer auf der Flucht von der Roten Armee überrollt wurde, musste in die Sowjetunion zurück.

Grüsse

Manfred

#19
Dieser Brief trägt den Stempel Zwiahel (Nowograd-Wolynski)/Deutsche Dienstpost Ukraine mit Datum vom 19. Mai 1943, Briefstempel:
Der Reichsführer SS
Volksdeutsche Mittelstelle
Hauptamt

Ã,,hnlich wie bei der Aktion Zamość sollten in Hegewald die Konzepte des Generalplans Ost und der „Umvolkung“ umgesetzt werden. Hegewald war ein deutsches Siedlungsgebiet zur Zeit des Nationalsozialismus, das auf Befehl Heinrich Himmlers im Umfeld von dessen gleichnamigem Hauptquartier Hegewald rund 2 km südlich der ukrainischen Stadt Schytomyr Ende 1942 angelegt wurde.

Nowograd-Wolynski, im Volksmund Zwiahel genannt, liegt nur unweit von Schytomyr entfernt.

Die Garnison Hegewald umfasste rund 1.000 Mann der SS-Truppen und wurde vor Ort durch eine Außenstelle der Volksdeutschen Mittelstelle (VoMi) unter Führung von SS-Obersturmbannführer Erwin Müller geleitet, die Bauleitung oblag dem Architekten Bernhard Kuiper. Nach der Vertreibung von 15.000 Ukrainern wurden an ihrer Statt bis zum März 1943 10.000 Volksdeutsche, hauptsächlich Wolhyniendeutsche aus den Kreisen Basar, Malyn, Owrutsch und Jemiltschyne, angesiedelt. Das Gebiet umfasste 27 Ortschaften längs der Straße Schytomyr-Berdytschiw.

Zum Schutz vor den zunehmenden Partisanenangriffen ordnete der regionale Sonderbeauftragte für Umsiedlungsmaßnahmen des Rasse- und Siedlungshauptamtes der SS, Theo Henschel, Anfang 1943 zudem die Anlage einer weiteren Siedlungskolonie mit Namen Försterstadt (heute Tschernjachiw, nördlich von Schytomyr gelegen) an. In dieser wurden rund 9.000 Volksdeutsche angesiedelt. Ab November 1943 flüchteten die Siedler vor der heranrückenden Roten Armee, die am 4. Februar 1944 das Gebiet um Schytomyr befreite. Erst kurz vorher erfolgte die Evakuierung der Volksdeutschen in Auffanglager im Wartheland.

Grüsse

Manfred

#20
Hier ein weiterer Beleg aus dem Baltikum mit Briefstempel „Der Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums, Sonderstab 5“, gesendet aus Riga am 3. März 1941, befördert durch die Deutsche Dienstpost Ostland.

In Riga befand sich beim Höheren SS- und Polizeiführer die Volksdeutsche Mittelstelle für das Reichskommissariat Ostland.

Manfred

#21
Hier drei Belege aus dem Organisationsbereich der Volksdeutsche Mittelstelle. 1941 erfolgte die Erhebung der Volksdeutschen Mittelstelle zu einem SS-Hauptamt.

Der erste Brief ist gestempelt in Kalisch am 9. Mai 1942, gesendet nach Prag.
Absender ist die Volksdeutsche Mittelstelle, Umsiedelung, Einsatzstab Litzmannstadt, mit Briefstempel.

Der zweite Brief wurde abgefertigt in Posen am 8. Mai 1943.
Absender ist die Volksdeutsche Mittelstelle, Einwandererberatung. Der Briefstempel trägt den Zusatz Stabshauptamt, Gepäckstelle Posen.

Der dritte Brief aus Litzmannstadt vom 25. Juli 1941 an die Volksdeutsche Mittelstelle, Lager 162 in Schurgast, Oberschlesien. Absender Volksdeutsche Mittelstelle, Einsatzstab Litzmannstadt.

Die Volksdeutsche Mittelstelle war unter anderem für die Versorgung der Umsiedler in Lagern zuständig.

Grüsse


Manfred

#22
Hier eine Karte aus Lodsch vom 21. Dezember 1939 von einer Schwester im Lager Pabianice. Mit Briefstempel Ã,,rztlicher Lagerdienst, Volksdeutsche Mittelstelle, Einsatzstab Lodsch.

Aus dem Text:
„...Ich bin vom Roten Kreuz zurückgerufen worden...“

Am 8. September 1939 wurde Pabianice von der Wehrmacht besetzt und am 20. November 1939 als Teil des Warthelandes im Landkreis Lask in das Deutsche Reich eingegliedert. In der Umgebung wurden fast 12.000 Wolhynien-, Baltikum- und Bessarabiendeutsche angesiedelt.

Manfred

#23
Hier eine Postkarte, befördert als SS-Feldpost durch Deutsche Post Osten mit provisorischem Aufgabestempel vom 27. September 1940 mit Briefstempel Grenzkommandant Sanok, Lagerarzt, Umsiedlung.

In Lodz, Sanok und Petrikau war ein Standort des Führungsstabes der Einwandererzentrale für die Bessarabier.


Manfred

#24
Hier eine Karte, befördert als Feldpost, mit provisorischem Aufgabestempel vom 12. November 1940 mit Briefstempel Umsiedlungslager Chelm, Lagerkommandatur.

Absender war ein Angehöriger der 3. Kp. Pol. Rgt. 91 Zamosc, z. Zt. Chelm

Grüsse

Manfred

#25
Es folgen vier Belege des SS Sonderkommando R der Volksdeutschen Mittelstelle. Das SS Sonderkommando R (R für Russland) war angesiedelt beim Höheren SS- und Polizeiführer für Russland-Süd in Kiew. Es bestand seit Herbst 1941 und war zuständig für die Deutschen im Schwarzmeergebiet. Im Sommer 1942 wandte sich das Kommando der Implementierung ausgewählter Siedlungsexperimente in der Ukraine zu - im Vorgriff auf weit umfassendere Vorhaben, wie sie der berüchtigte Generalplan Ost vorsah. Angesichts des Vormarsches der Roten Armee rückten für die Volksdeutsche Mittelstelle in den letzten beiden Kriegsjahren wieder die Umsiedlungen in das Reich und die annektierten Gebiete in den Vordergrund.

Der erste Brief stammt von einer DRK-Wachtführerin mit Feldpostnummer 10528, SS-Sondereinsatz-Kommando R/Süd. Briefstempel Deutsches Rotes Kreuz, Der Beauftragte für die Ukraine, Dienststelle Kiew. Stummer Stempel vom 17. Juni 1943. Empfängerin ist eine DRK-Hauptführerin in Stuttgart.

Der zweite Brief trägt den Briefstempel Volksdeutsche Mittelstelle und die offene Absenderangabe DRK-Schwesternhelferin, SS Sonderkommando Halberstadt Ukraine auf frankiertem Brief mit Tarnstempel und Postnebenstempel Halbstadt über Saporoshje, befördert durch Deutsche Dienstpost Ukraine. Empfänger ist dieselbe DRK Hauptführerin wie beim ersten Brief, diesmal jedoch in Gottmadingen, Kreis Konstanz.

Der Absender des dritten Briefes ist ein SS-Sturmbannführer beim SS-Sonderkommendo „R“, ebenso aus Halbstadt und mit Briefstempel Deutsche Mittelstelle sowie befördert durch Deutsche Dienstpost Ukraine. Der Brief wurde abgestempelt am 12. Februar 1943.

Der vierte Brief trägt den Briefstempel Der Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei, im Reichsministerium des Innern. Der Absender ist wieder eine DRK Helferin, Halbstadt, SS Sonderkommando „R“. Der Brief wurde abgefertigt in Dnjepropetrowsk am 2. April 1943.

Grüsse


Manfred

#26
Schliesslich einige Belege von Umsiedlungskommandos, welche die Umsiedlung von Deutschen beispielsweise in Bessarabien, Wolhynien und Galizien durchführten. Grundlage hierfür waren die deutsch-sowjetischen Verträge, welche am 28. September 1939 unterzeichnet wurden

Die erste Postkarte, geschrieben am 30. Oktober 1940, trägt als Absender Deutsches Umsiedlungskommando Bessarabien, Tarutino, Hauptstab.

Tarutino liegt in der südlichen Ukraine bei Odessa. Die Siedlung gehörte bis 1918 zum Russischen Reich und kam dann zum Königreich Rumänien. Nach der sowjetischen Besetzung Bessarabiens im Sommer 1940, gedeckt von dem Hitler-Stalin-Pakt, schlossen sich die etwa 1.600 bessarabiendeutschen Ortsbewohner im Herbst 1940 der Umsiedlung ins Deutsche Reich unter dem Motto Heim ins Reich an. 1941 bis 1944 wurde die Ortschaft von Rumänien besetzt, danach war sie ein Teil der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik.

Die zweite Postkarte  vom 21. Oktober 1940, wurde verschickt von einem Mitglied des Umsiedlungskommandos aus Beresina.

Beresina war bis 1940 eine Siedlung mit überwiegend deutschen Bewohnern. Sie hatten sich bis dahin ihre deutsche Muttersprache im schwäbischen Dialekt erhalten, auch wenn die Amts- und Schulsprachen russisch oder rumänisch waren.

Die nächsten Karten stammen aus dem westlichen Teil Wolhyniens.

Von den Umsiedlungsabkommen, die 1939 bis 1941 zwischen der Sowjetunion und dem Deutschen Reich vereinbart wurden, wurden die Volksdeutschen (ca. 44.600) des vor 1939 sowjetischen Teils Wolhyniens (Ostwolhynien) ausgeschlossen. Sie wurden von Oktober 1943 bis Mai 1944 von SS-Dienststellen als Administrativumsiedler zuerst nach Bjelostock, heute BiaÅ,ystok und dann in den Warthegau umgesiedelt.

Die dritte Karte hat einen Absender in Kostopol, gesendet am 20. Januar 1940.

Aus dem Text:
„...Weihnachten und Neujahr zu feiern hatten wir wenig Zeit, weil von hier gerade die Transporte losgingen nach der Heimat. Es werden 12000 Deutsche aus Russland rüber gebracht. In unserem Gebiet haben wir sehr schlechte Wegeverhältnisse alles Sandwege und das bei Schnee und Eis und 41 Grad Kälte. Aber all dieses kann uns nicht erschüttern. Ende Januar werden wir hier wieder abhauen wenn nicht noch mehr Verzögerungen eintreten...“

Die vierte und fünfte Postkarte tragen als Absender den Stempel Der Deutsche Gebietsbevollmächtigte Luzk auf deutsch und russisch.

Die sechste und siebte Karte haben den zweisprachigen Stempel Der Deutsche Gebietsbevollmächtigte in Wladimir-Wolynsk.

Die Belege acht und neun stammen aus Galizien. Nach der Besetzung Galiziens durch sowjetische Truppen wurden Ende 1939 die meisten Galiziendeutschen in das Deutsche Reich umgesiedelt.

Einmal Absender Der Deutsche Gebietsbevollmächtigte in Stryj und einmal ein Sammlerbeleg mit dem Briefstempel Der Deutsche Gebiets-Bevollmächtigte in Stanislau.

Im Rajon Stryj liegt etwa acht Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Stryj das Dorf Sahirne, zu deutsch Gelsendorf. Unter den deutschen Dörfern Galiziens nahm Gelsendorf einen herausragenden Rang ein. Die deutschen Kolonisten waren in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Lehrmeister einer besseren Bodenbewirtschaftung, in der zweiten Hälfte und bis zur Umsiedlung Schrittmacher einer modernen Wirtschaftsweise.

Soweit erst einmal meine kleine Dokumentation zum Thema Umsiedlung.

Grüsse

leger_de

Hallo Manfred,
Du bist eine echte Bereicherung für unser Forum! Das sind wirklich aussagekräftige Belege rund um dieses Thema. Respekt!
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

fp123

Hallo Manfred!

Ich schließe mich der Aussage von leger_de an.
Danke für Deine Arbeit.

Mit freundlichen Sammlergrüßen
Hans
Geschichte der deutschen Feldpost (1938 -1945) .....was mir gefällt.

Manfred

#29
Als Ergänzung noch ein Beleg mit Briefstempel SS Umsiedlungskommando, ohne Abgangsstempel aus Galaț in Rumänien, deutsch Galatz, geschrieben am 10. Oktober 1940 von einem Angehörigen eines SS Umsiedlungskommandos als SS Feldpost befördert nach Berlin an einen Pimpf von seinem Onkel.

Aus dem Text:
„...Das grosse Werk des Führers macht weiter Fortschritte...“

Über Galatz kamen 1940 die Trecks der bessarabiendeutschen Umsiedler nach Rumänien. Organisiert von der aus dem Reich angereisten Umsiedlungskommission verlassen die Bessarabiendeutschen innerhalb eines Monats in Lastwagen, per Bahn oder Pferdetreck auf vorher festgelegten Routen durch die Grenzorte Galatz, Reni und Kilia ihre Heimat.

In Galatz werden Treckwagen (11 508) und Pferde (22 505) abgeliefert und die Umsiedler wie auch in Reni und Kilia auf Donaudampfer eingeschifft. Nach drei bzw. sechs Tagen legen die großen Schiffe im Hafen von Prahovo und die kleineren in Semlin an, heute Serbien. Hier werden die Bessarabiendeutschen in den Durchgangslagern in Großzelten untergebracht und von Donauschwaben aus dem jugoslawischen Banat betreut. Von den Donauhäfen Prahovo und Semlin geht es mit dem Zug in die etwa 250 Lager im Süden des Deutschen Reiches, wobei die Dorfgemeinschaften mit der Einweisung in verschiedene Lager zwangsläufig  auseinander gerissen werden.

Grüsse und danke für die Komplimente