90 Gäste, 0 Mitglieder
Willkommen zu Das Feldpost Sammlerforum "www.die-feldpost-2-weltkrieg.org". Bitte anmelden oder eintragen.

23. Dezember 2024, 00:45:34

Anmeldung mit Benutzernamen, Passwort und Sitzungsdauer

Fp.Nr.44288=Trsp.Rgt.zbV 603 Schleppfahrt Nr:27321 a.d. Donau 4.u.5/44 ab Galatz

Begonnen von hw33175, 17. Dezember 2016, 17:54:11

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

hw33175

Hallo!
Hier einige Feldpostbriefe des Gefr. K. bei der Fp. Nr.: 44288 =  9. Kp. u. 4. Kol. Wi. Kw. Trsp. Rgt. z.b.V. 603 über einen Transport per Schlepp auf der Donau.

V. 25.4.44 „f“
Auf Schiff, 20.4.1944
.. Seit dem 12. April befinde ich mich auf dem Schiff, doch bin ich noch nicht weit gekommen, denn die meiste Zeit stehen wir. Von Galatz sind wir erst am 16. ds. mittags weggefahren. Am Abend legten wir in Braila an. Da hab ich wieder großes Glück gehabt, denn die gleiche Nacht war ein großer Luftangriff auf Galatz, bei dem unser Schiff sicher auch etwas abbekommen hätte, wären wir noch dort gestanden. Mittags fuhren wir von Braila wieder weiter und bis zum nächsten Tag mittags waren wir 60 km weitergekommen als unser Motorschiff samt 10 Schleppkähnen am Ufer anlegte. Wie wir hörten, war die Donau stromaufwärts mit Minen gesperrt, die erst entfernt werden mußten. Am 19.4. abends war es endlich soweit, als der Befehl kam, sämtliche Dampfer müssen nach Braila zurückfahren, um den Hafen von Schleppern frei zu machen. Nun sitzen wir also zu viert auf unserem Kahn und warten. Bis man uns wieder zur Weiterfahren abholt. ..

Vom 13.5.44 „m“
Orsowa, 9.5.44
.. endlich habe ich die Möglichkeit einen Brief aufgeben zu können, denn nicht in allen Orten, an denen unser Schiff oft tagelang anhielt, ist eine Ortskommandantur. Gestern Nachmittag durchfuhren wir die Stromschnellen des Eisernen Tores und haben somit die Hälfte Weges zurückgelegt. Bis jetzt verlief unser Transport ganz ungestört, nur waren wir oft gezwungen wegen Fliegeralarm oder Verminung tagelang an einem Fleck zu liegen, bis die Luft wieder rein war. ..
Gerade während ich schreibe, holt uns ein Motorboot und zieht uns etliche Kilometer stromauf, so daß es fraglich ist, ob ich den Brief noch hier aufgeben kann. Spätestens aber in Moldowa oder Belgrad finde ich dann Gelegenheit dazu. …

(Eisernes Tor = „Portile de Fier“, Donau zwischen Orsova und Moldova Nuova in den Südkarpaten)

V. 24.5.44 „b“
Auf der Donau, 18.5.44
.. Nachdem unser Geleit seit einigen Tagen in einer Au´ wieder vor Anker liegt, habe ich Muße ein paar Zeilen vor mir zu geben. Am 13. ds. kamen wir in Belgrad an. Ich ging natürlich gleich in die Stadt, um mich ein wenig umzusehen. Es war einesteils eine Enttäuschung, denn bei dem letzten Bombenangriff ist ziemlicher Schaden entstanden, aber trotzdem ist es noch immer eine Stadt, in der man sich wohlfühlen könnte. Im Soldatenheim habe ich nach langer Zeit wieder ein Glas Bier getrunken. In der Frühe des nächsten Tages fuhren wir weiter nach Neusatz, das ich wieder mit einem Besuch beehrte. Auch hier hatte es mir sehr gut gefallen, doch mußte ich abends wieder zum Schlepp zurück, den ich im letzten Moment vor der Abfahrt erreichte. Doch die Freude über die Weiterfahrt dauerte nicht lange, denn in der Frühe des nächsten Tages hielten wir an unserem jetzigen Ankerplatz, da uns Meldung zukam, daß in der Nacht die Donau vor uns wieder einmal vermint worden sei. Seit
2 Tagen fliegen nun die Minensucher und hoffentlich gelingt es ihnen bald, die Minen zu finden und unschädlich zu machen, denn sonst stehen wir noch ein paar Wochen hier.
………
Wie werde ich froh sein, wenn ich endlich den Schlepp No.: 27321 verlassen kann..

HW33175