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22. Dezember 2024, 11:33:54

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Stempel Parteidienststelle Front-Heimat 1945

Begonnen von leger_de, 10. Mai 2020, 22:22:03

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leger_de

Hallo,
habe hier einmal einen kuriosen Briefstempel:
FP-Faltbrief eines Soldaten (wohl kein Volkssturm!) bei 47913 = Feldersatz-Bataillon 1190 in Richtung Front-Heimat, der anstatt eines militärischen Briefstempels den Abschlag einer NSDAP-Parteidienststelle der Ortsgruppe Walbeck (Rhld.) erhielt. Aus diesem Zeitraum habe ich von diesem Soldaten 4 Belege in gleicher Art gesehen. Kann sich das jemand erklären?
Beste Grüße
Leger_de
Sammle alles zum Thema Feldpost 1939-45 inkl. Vor- und Nachläufer / Speziell Thematiken Afrika, Feldpost-Auslandsbriefverkehr, Ausländer in deutschen Diensten, Sonder-Waffen (Kleinkampf-Verbände, V-Waffen u.ä.)

name301

Hallo leger_de,
Die 190. Infanteriedivision lag zu dem Zeitpunkt im Raum Venlo. Walbeck ist nur 18 Kilometer entfernt.
Das könnte von der Region schon passen. Vielleicht wurde er wirklich als Briefstempelersatz benutzt oder der Stempel sollte das Beförderungstempo erhöhen.

Beste Grüsse
name301
Fliegende Einheiten, Stalingrad, Kessel, Zensur, Feldpost aus 45

frank9961

ich denke portofreiheit durch irgendeinen briefstempel....
gruss frank
Ich sammle Luftfeldpost aus Russland 1942-45 und auch die geflogene Kesselpost aus Russland. Spezialgebiet Kurland.

Postschutz

Hallo,

Ich habe so meine Bedenkungen beim Ortsgruppenstempel.
Eine “Entwertung” durch (NSDAP-)Briefstempel war in der Postverbindung mit Feldpostnummer (deshalb auch Tarnstempel) zum damaligen Zeitpunkt nicht notwendig.
Des Weiteren gab es tatsächlich ein Ort genannt Walbeck, lag aber nicht in Rheinland (wie im Stempel) sondern in Nordrhein-Westfalen (damals NSDAP-Gau Essen) bzw. Sachsen-Anhalt (damals NSDAP-Gau Magdenburg-Anhalt / Halle-Merseburg). Nur so meine Meinung.

Beste Grüße Postschutz
Autor des Buches "Der Feldpostverkehr der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg - Eine  historische und postalische Gesamtschau"

Mitautor des Buches "Der Postschutz und Postluftschutz im 3. Reich und den besetzten Gebieten"

leger_de

Hallo Postschutz,
dieses Mal bin ich nicht Deiner Meinung. Ich stelle mal meinen zweiten Beleg dazu ein (gestempelt in Issum / ca. 20 km entfernt von Walbeck).
Der Ort Walbeck liegt sehr wohl im Rheinland und zwar an der Grenze zu den Niederlanden. Die Darstellung von name301 ist hinsichtlich der regionalen Verhältnisse auf jeden Fall richtig. Im Inhalt des jetzt eingestellten Beleges wird als Ortsangabe auch Holland genannt.
Bitte schau Dir dabei auch die Stellung der Stempel zueinander an. Das deutet nicht auf ein nachträgliches Anbringen der Stempel hin.
Ich denke nicht, dass der Stempel zum Erreichen der Portofreiheit genutzt wurde. Vielleicht deutet das eher auf den Leitweg hin und die Parteidienststelle sammelte die Post für die Feldpost (ist natürlich nur eine Hypothese).
Beste Grüße
Leger_de
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Postschutz

Hallo Leger_de,

Ich habe mich leider geirrt.
Das (damalige) Rheinland gab es bis Kriegsende und umfasste damals auch das heutige Nordrhein-Westfalen wohin Walbeck gehört. https://de.wikipedia.org/wiki/Rheinland
Den Ort kenne ich auch gut, weil er wie Du auch schreibst, an der niederländischen Grenze liegt.
Besonder bleibt aber die Kombination eines NSDAP-Dienststellenstempels auf einer  Feldpostsendung mit Feldpostnummer. Aber das hat vermutlich mit den damaligen Kriegsverhältnissen, Postverbindungen bzw. Unterstellungen zu tun.

Best Grüße Postschutz
Autor des Buches "Der Feldpostverkehr der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg - Eine  historische und postalische Gesamtschau"

Mitautor des Buches "Der Postschutz und Postluftschutz im 3. Reich und den besetzten Gebieten"

daflocki007

Hallo zusammen,

die Lage der Stempel deutet meiner Meinung nach auch darauf hin, dass der "Briefstempel" schon vor den Tagesstempeln auf den Briefen war.
Ich frage mich nun, ist der Stempel vor, oder nach dem Beschreiben angebracht worden? Neben der These, dass der Stempel anschließend als Briefstempel angebracht wurde, könnte ich mir auch vorstellen, dass die Breife vielleicht der Truppe zu Verfügung gestellt wurden (Spende, oder auch Verkauf). Und als kleine Eigenwerbung waren die Briefe bereits mit dem Stempel der Parteidienststelle versehen. Die Idee kam mir wegen des Propaganda Faltbriefes. Gegen diese These würde wohl sprechen, dass der Absender in den Stempel hineingeschrieben hat. Allerdings ist es auffällig, dass die Stempel bei beiden Belegen im selben Winkel angebracht wurden. Hier wäre vielleicht noch die Lage bei den anderen beiden Belegen interessant.

daflocki007
Flo
Immer auf der Suche nach Fallschirmjäger-Feldpost

Sprotte

@ daflocki007.

Genau das ist mir auch aufgefallen,und meine vermutung ist das sie
vorher bestempelt wurden.

Gruß Martin.

leger_de

Hallo,
besten Dank, dass sich so viele Mitglieder hier beteiligen! Ich vermute allerdings nicht, dass die Umschläge vorab gestempelt wurden. Solche Aktionen wurden i.d.R. nur zur Reglementierung des Postverkehrs gemacht. Das war aber bei der regionalen Lage zu diesem Zeitpunkt meines Wissens nach nicht notwendig.
Beste Grüße
Leger_de
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