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Fario, Meyer Werner
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22. Dezember 2024, 17:51:57

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Auflösung des polnischen Staates

Begonnen von Manfred, 12. Januar 2021, 12:34:03

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Manfred

Knapp vorbei am Thema Feldpost, aber recht interessant wie ich finde, zeige ich drei Belege, welche die Auflösung und „Abwicklung“ des polnischen Staates und seiner Institutionen zum Thema haben. Inhaltlich hängt es eben doch zusammen mit unserem Hauptthema.

Zunächst zwei Belege der Haupttreuhandstelle Ost, Briefstempel „Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Haupttreuhandstelle Ost“, gesendet am 13. Juli 1944 und am 4. September 1944 aus Ratibor nach Wien.

In dem Briefverkehr geht es um den Verkauf von Aktien der Portland-Zementfabrik Schakowa.

Aus Wikipedia:
Die Haupttreuhandstelle Ost (HTO) war eine deutsche Behörde zur Erfassung, Verwaltung und Verwertung des Vermögens des polnischen Staates und seiner Bürger während der Deutschen Besetzung Polens 1939â€"1945. Sie war in den in das deutsche Reich eingegliederten Ostgebieten zuständig für die Durchführung der Beschlagnahme, die kommissarische Verwaltung und die Einziehung des Vermögens des polnischen Staates und der polnischen Staatsangehörigen. Für das Generalgouvernement wurde durch Verordnung des Generalgouverneurs vom 15. November 1939 eine besondere Treuhandstelle für das Generalgouvernement mit Sitz in Krakau errichtet.

Die Kompetenzen und Befugnisse der Haupttreuhandstelle wurden von Göring in dem Runderlass vom 19. Oktober 1939 festgelegt. Unter anderem sollte in den von den deutschen Truppen besetzten polnischen Gebieten, die dem deutschen Reich politisch angegliedert worden waren, das Vermögen des polnischen Staates sowie das Privatvermögen "polnischer und jüdischer Hand" erfasst werden und das Geld- und Kreditwesen geregelt werden. Die Haupttreuhandstelle veranlasste die „Beschlagnahme des Grund und Bodens des ehemals polnischen Staates, der ausgewiesenen polnischen Intelligenz und aller wegen Feindseligkeiten erschossenen oder ausgewiesenen Polen.“ Ein „Nahplan“ des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD vom Dezember 1939 sah vor, 600.000 Juden zu vertreiben und ihr Vermögen einschließlich des Wohnungsmobiliars „im Einvernehmen mit den Treuhandstellen“ zu beschlagnahmen und zu verwerten.

Im August 1940 erließ der Leiter der Haupttreuhandstelle Ost eine Verfügung über die Verwertung des beschlagnahmten Vermögens. Danach sollten rund zehn Prozent des kommissarisch verwalteten Haus- und Grundbesitzes, der Industrie-, Handels- und Handwerksbetriebe sowie der Banken und Versicherungen gegen einen angemessenen Kaufpreis an zuverlässige und geeignete Bewerber übertragen werden. Als individuelle Bewerber kamen Volksdeutsche infrage, die ihren Wohnsitz vor 1939 in Polen hatten oder ihn 1918 verlassen mussten, sowie auslandsdeutsche Umsiedler. Reichsdeutsche sollten „zur Gewährleistung der berechtigten Ansprüche der im Felde stehenden Soldaten“ nur berücksichtigt werden, wenn sie selbst als Kriegsteilnehmer aus dem Heer entlassen worden waren.

Der Vierjahresplan bezeichnet die auf dem Auftrag Adolf Hitlers gründende nationalsozialistische Wirtschaftsprogrammatik, ab 1936 binnen vier Jahren die wirtschaftliche und militärische Kriegsfähigkeit durch Autarkie und forcierte Aufrüstung zu erreichen. Dazu wurde ab Ende 1936 eine entsprechende Vierjahresplanbehörde unter Hermann Göring eingerichtet.

Beim dritten Beleg handelt es sich um ein Schreiben der Abwicklungsstelle der ehemaligen polnischen Vertretungsbehörden im Deutschen Reich des Auswärtigen Amtes des Deutschen Reichs, gesendet als Einschreiben aus Berlin-Friedenau vom 12. August 1941 an die Ortspolizeibehörde in Braunschweig.

Es wurde ein alter polnischer Briefumschlag verwendet, bei dem links unten der Absender geschwärzt wurde. Der Text ist noch schwach zu lesen.

Geschwärzter Text:
Konsulat Generalny
Rzeczypospolitej Polskiej
w Monachium

Auf deutsch:
Generalkonsulat
Polnische Republik
in München

Auf dem Briefinhalt befinden sich Bemerkungen zur Aushändigung von Urkunden über den Polizeipräsidenten in Braunschweig. Was das genau für Urkunden waren, ist nicht ersichtlich.

Grüsse