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22. Dezember 2024, 15:31:05

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27952 v.12.9.41 4.Kp.Pz.Rgt.8 in Afrika an 36484= 14.Kp.IR 451 in Rußland

Begonnen von hw33175, 16. Juni 2022, 19:59:29

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hw33175

Hallo!
Hier ein Fp. Brief, F-F, des Gefr. S. bei der Fp. Nr.: 277952 = 4. Kp. Pz. Rgt. 8 / U.: 15. Pz. Div. / DRK Afrika an die Fp. Nr.: 36484 = 14. Kp. Inf. Rgt. 451 / U.: 251. Inf. Div. / 9. Armee / Dubno, Kalinin.

In Afrika, den 11.9.41
… Wie Du aus dem Datum ersehen haben wirst, befinde ich mich zurzeit in Afrika und zwar seit dem 1.4. Ich habe hier schon einige Schlachten mitgemacht. Vielleicht hast Du auch schon mal etwas von der Panzerschlacht von Capuzzo gehört. Da hatte ich auch meine Nase drin. Mein Panzer wurde von engl. Pack in Brand geschossen, ich mußte mit meiner Besatzung ausbooten und etwa 2 km zu Fuß im tollsten Pak- und MG-Feuer zurücklaufen. Da hat`s mir vielleicht gestunken. Auch sonst könnte ich Dir allerhand erzählen über Skorpione, Sandviepern, Vogelspinnen und natürlich auch über die Hitze. Aber in einem späteren Brief will ich auch noch etwas zu schreiben haben. …

Quelle:
https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Panzerregimenter/PR8-R.htm

Als am 15. Juni 1941 die Briten mit drei Angriffsgruppen antreten (Auftakt der Sollum-Schlacht) und eine davon den Halfaya-Pass angreift, wobei es dem Kradschützen-Bataillon 15 mit seinen 55 Panzern vom Typ Matilda keine Chance lässt, wird das Regiment mit der I. Abteilung voraus zum Gegenangriff auf Capuzzo angesetzt. Um 14:00 Uhr trifft die I. Abteilung auf 48 britische Panzer. Die eigenen Panzer II und III können sich gegen die Panzerung der britischen Panzer (Typ Matilda) nicht durchsetzen. Ihre Granaten durchschlagen nicht die Panzerung, erst ab 500 Meter durchschlagen die 5-cm-Granaten des Panzers III die Gegner. 2 Feindpanzer werden aus dieser Entfernung abgeschossen, 3 weitere werden durch eine hinzugeholte 8,8-cm-Flak abgeschossen. Oberleutnant Kümmel, Chef der 1. Kompanie unterfährt mit einem weiteren Panzer III das Feuer der Briten und arbeitet sich unter Ausnutzung von Mauerresten an die Gegner heran. Beide Panzer schießen aus nächster Nähe 8 Panzer ab. Das 7. britische Panzer-Regiment weicht daraufhin aus, gliedert sich um, und greift erst am 16. Juni 1941 wieder an. Oberleutnant Kümmel erhielt durch die italienischen Soldaten den Beinamen "Der Löwe von Capuzzo" und wurde weithin bekannt. Unter Ãœberwachung der Panzer IV bildete das Regiment einen Riegel an der Straße nach Bardia und hält diesen auch in der Nacht gegen die 4. Panzer-Brigade der Briten. In der Nacht vom 15. zum 16. Juni 1941 wurden die Kampfstaffeln versorgt und die ausgefallenen Panzer geborgen. Beim ersten Tageslicht am 16. Juni 1941, um 04:55 traten die Panzer des Regiments erneut zum Gegenangriff auf Capuzzo an und wurden dabei durch 4 8,8-cm-Flak begleitet. Beim Vorgehen traf das Regiment erneut auf das 7. britische Panzer-Regiment, welches seinen Angriff begonnen hatte. Dabei kam es zum Begegnungsgefecht zwischen 19 Panzern des Regiments (9 Panzer II, 4 Panzer III, 6 Panzer IV) und 34 Matildas. Die eigenen Panzer versuchen immer wieder das Feuer der Briten zu unterfahren und auf 300 Meter heranzukommen, dabei hat die 3. Kompanie schwere Verluste. Der Befehlswagen des Abteilungskommandeurs der I. erhält 2 40-mm Treffer, ein Geschoss durchschlägt den Turm. Oberstleutnant Cramer setzte sich an die Spitze der II. Abteilung und griff aus der linken Flanke an. Mit hoher Geschwindigkeit rollten die Panzer an, um auf günstige Schussentfernungen heranzukommen. Dabei wurden mehrere eigene Panzer abgeschossen, bevor 3 Feindpanzer erledigt wurden. Während des Gefechts wurde die II. Abteilung nun selbst in der linken Flanke von 23 Crusader-Panzer angegriffen. Es war das 4. britische Panzer-Regiment, welches eingriff um die Entscheidung zu bringen, doch der Regimentskommandeur handelte sofort und befahl als Gegenmaßnahme der 1. Kompanie einzudrehen und nun seinerseits den Panzern in die Flanke zu fallen. Oberleutnant Kümmel fasste die noch verfügbaren 3 Panzer III und 2 Panzer IV zusammen und führten den Feuerkampf. Vor allem die beiden Panzer IV brachten die Entscheidung. Insgesamt wurden 8 Panzer abgeschossen. Die II. Abteilung bekam etwas Luft, woraufhin Oberstleutnant Cramer die Entscheidung suchte und alle Panzer zusammenfasste um gegen die Matilda Panzer vorzugehen. Beim Anfahren nach Osten wurde der Befehlswagen von 2 Feindpanzern unter Feuer genommen. Ein Feindpanzer wurde durch Oberfeldwebel Kruck der 3. Kompanie abgeschossen. Der zweite Gegner traf aber den Befehlspanzer, wobei der Regimentskommandeur verwundet wurde. OFw Kruck nahm den Kommandeur und den verwundeten Fahrer auf, die mit einem Panzer II zum Tross gebracht wurden. Oberstleutnant Ramsauer, Kommandeur der II. Abteilung, übernahm die Führung des Regiments, der Panzerkampf ging weiter.  Der Panzer von OFw Kruck wurde von 3 Panzern die den Rückzug des 7. brit. Pz. Reg. deckten in Brand geschossen. Oberleutnant Kümmel greift mit 2 eigenen Panzern diese Gegner an und schaltet sie aus und nimmt OFw Kruck auf. Um 11 Uhr hat das Regiment den Angriff endgültig aufgefangen und zerschlagen, Capuzzo konnte aber nicht zurückerobert werden. Auf Befehl der Division löste sich das Regiment am frühen Nachmittag vom Gegner und ging in den Raum Sidi Azeiz, 6 Kilometer nördlich von Capuzzo zurück. Das Gefecht hatte hohe Verluste gefordert, nur noch 35 Panzer waren am Mittag einsatzbereit. Nach kurzer Rast geht das Regiment in der Nacht vom 16. zum 17. Juni 1941 an Capuzzo vorbei, den Stützpunkt 208 südlich umgehend, auf Sidi Omar vor. Das K15, Teile des Schützen-Regiment 115, 2 Batterien des AR33 und Teile der Aufklärungsabteilung 33 folgen. Um 4:30 Uhr tritt das Regiment mit 45 Panzern an, erneut unterstützt von 4 8,8ern. Bei Ghot Adhediba trifft die II. Abteilung erneut auf das 7. brit. Pz. Reg. mit 14 Panzern. 9 Gegner werden abgeschossen, davon 4 durch die Flak. Unterdessen greift die I. Abteilung weiter in Richtung Halfaya-Pass an, stößt auf britische LKW-Kolonnen die vernichtet werden. Dann tauchen auch Stuart- und Crusader-Panzer auf, die sofort bekämpft werden, aufgrund der Staubentwicklung kann die Wirkung nicht beobachtet werden. Bei glühender Hitze folgt Oberleutnant Kümmel den Gegnern. Um 12:20 Uhr stehen die Kampfstaffeln 6 Kilometer vor dem Pass. Die Munition ist verschossen, der Betriebsstoff knapp. Teile der leichten Kolonnen versorgen die Panzer auf dem Gefechtsfeld und um 16:00 Uhr wird der Vormarsch fortgesetzt. Dabei werden sie von Fliegern angegriffen, ein Panzer IV wird zerstört, 5 Soldaten getötet und 19 verwundet. Am Abend kann die Verbindung zu den Verteidigern des Halfaya-Pass, unter Hauptmann Bach, aufgenommen werden. Die Panzer hielten am Abend des 17. Juni 1941 dort wo sie standen, die Besatzungen waren nach 72 Stunden Einsatz am Ende ihrer Kraft. Die Briten hatten bereits mittags begonnen sich wieder zurückzuziehen. Die Sollumschlacht war das erste größere Panzergefecht gegen britische Panzer. Im Zeitraum der 72 Stunden verlor das Regiment 16 Gefallene und 29 Verwundete. 22 Panzer waren ausgefallen, davon 3 Panzer II, 4 Panzer III und 1 Panzer IV. Am Abend des 18. Juni 1941 waren wieder 20 Panzer II, 28 Panzer III, 12 Panzer IV und 2 Befehlswagen einsatzbereit. 9 von den Briten aufgegebene Matildas wurden geborgen und davon 7 wieder flottgemacht, sie wurden in die I. Abteilung eingegliedert. Ab dem 20. Juni 1941 hatte das Regiment ostwärts der Grenze zwischen Halfaya-Pass und Sidi-Suleiman zu sichern. Die Stärke des Regiments betrug am 20. Juni 1941 28 Panzer II, 26 Panzer III, 13 Panzer IV und 2 kl. und 3 große Befehlswagen, knapp 50 % der Sollausstattung. Oberstleutnant Cramer erhielt im Lazarett für den Einsatz das Ritterkreuz. Die Sicherungen bei Sidi Suleiman wurden bis zum 10. Juli 1941 fast täglich durch Artillerieüberfälle ohne eigene Verluste gestört, ein Vorstoß von Crusadern in Kompaniestärke am 7. Juli 1941 wurde abgewiesen, ein Panzer abgeschossen. Am 11. Juli 1941 wurde das Regiment wieder in den Raum östlich Sidi Azeiz - Bardia zurückgenommen, wo es bis Ende September verblieb.


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