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29358 =Stab.Pz.Pi.Btl.4 / U.: 13.Pz. Div. 1.8.-14.11.42 Rostow bis Kaukasus

Begonnen von hw33175, 20. Oktober 2022, 17:58:32

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hw33175

Hallo!
Hier einige Fp. Briefe des Soldaten H.M. von der Fp. Nr.: 29358 = Stab Pz. Pi. Btl. 4 /
U.: 13. Pz. Div. / 1. Pz. Armee / Kaukasus

Tarnstempel (26H0048) Verw.: Milec, v. 05.08.42 / Rostow
Inh.: Rußland, den 1.8.42
.. Eben führt ein Urlauber nach Deutschland. Er kann schnell einen Gruß mitnehmen …
.. In 14 Tagen gehen wir nach Rostow und von dort zum Kaukasus. Ende September wird es wohl so weit sein, daß der Russe dort erledigt sein wird …

15.8.42 „e“
Inhalt: Maikop, den 10.8.42
.. Seit einer Woche sind wir im Kampf. Gewaltige Marschleistung die wir zurückgelegt haben. Ãœber Rostow nach Salsk bis einschließlich zu diesem Ort immer an der Spitze einer Panzer-Division haben wir mit unserem Stab den modernen Angriff kennen gelernt. Der Russe ist nur noch zu hinterlistigen Handlungen fähig, zur richtigen Verteidigung nicht mehr fähig. Ganz neue Waffen haben ihn fertig gemacht. Es waren schlimme Tage für beide Parteien. Viel Dreck und Staub muß man schlucken bevor man einen Sieg feiern kann.- Wir Du wohl in der Sondermeldung gehört hast, kämpfen wir hier unter großer Hitze. Schon 2 x haben wir bis 55 Grad gehabt, da stell Dir den Staub hinzu, da kannst Du ungefähr den Kampf beurteilen. Aber es geht vorwärts und gibt Hoffnung auf ein Ende. Wenn wir nur nicht einen 2- ten Winter in Rußland verbringen müssen, dann wollen wir schon zufrieden sein.   ...

23.8.42 „e“
Inhalt: Im Kaukasus den 18.8.42
.. Viel haben wir jetzt durchgemacht. Über 600 km sind wir bis Maikop gerollt. Unter größter Hitze und Staub müssen wir vorwärts. Dabei macht sich der große Durst ständig bemerkbar. Auch des Nachts kühlt es sich wenig ab. Schon dachten wir, daß unsere Aufgabe mit Maikop erledigt gewesen, da sind wir wieder 300 km gerollt und sind auf dem Marsch zum Kaspischen Meer. Wir werden vielleicht die Stadt Baku angreifen, um uns in den Besitz der Ölleitungen zu setzen. Die dahin benötigen wir aber noch 500 km, aber bei dem Tempo, wie die beste Panzer Division hat, ist es für uns keine Schwierigkeit. Lediglich vor der Stadt wird uns wieder die russ. Luftwaffe entgegen treten. Wir haben schon öfter den Segen dieser Flieger über uns ergehen lassen müssen. Kommt dann aber ein deutscher Jäger, dann kannst Du die mal abhauen sehen. Aber die Hoffnung auf Urlaub ist endgültig vorbei. …
Mister Churchill ist eben in Moskau gewesen, um etwas über die 2. Front zu plaudern. Er muß aber bald damit loslegen. Wenn wir erst den Kaukasus überschritten haben, gehen wir nach Afrika runter, dann ist der Bart für die Engländer ab. Es ist nur Schade, um die verlorene Zeit. ….

Lüchow v. 16.9.42
Inhalt: Im Osten, den 3.9.42
.. Wir liegen eben am Terek, einem Fluß 100 m Breite und können noch nicht weiter.
Die Russen verteidigen das andere Ufer wie verrückt. Gestern Nacht hat er ununterbrochen mit Flugzeugen angegriffen. Es sind dies die englischen Flugzeuge aus dem Iran. Unaufhörlich rauschen die schweren Fliegerbomben auf unser Dorf hernieder, jedoch ernsthafter Schaden wurde nicht angerichtet. Lediglich die moralische Wirkung, das Heulen der Bomben, hat unsere Nerven erschüttert Aber Gott sei Dank alles gut an unserer Wagenbesatzung vorbei gegangen. Die letzte Nacht waren 2 Flugzeuge hier, für uns kaum zu hören, denn nach der schlaflosen Nacht haben wir tief und fest geschlafen. Aber wenn der Einsatz groß ist, so gleicht die Natur aus. In dem vorherigen Kaff haben wir 4 Puter gegessen. Hier haben wir wieder 1 Gänschen für 3 Mann zubereitet. Zwar ist nicht immer Zeit, diese Tiere zu braten, aber gekocht ist ebenso gut. Man ist eben anspruchslos. Heute soll es wieder weiter gehen und da weiß man nicht, ob man da auch Geflügel hat Auf jeden Fall müssen wir uns für den Winter einen Vorrat anessen. Was man hat, nimmt einen keiner wieder weg. Wir haben Glück gehabt auf einem Geflügelhof mit 40 â€" 50 Hühnern zu kommen. Die Hühner werden von uns gefüttert und verwaltet. Wenn wir noch genügend Zeit haben, so bauen wir uns eine Kiste unter den Wagen und nehmen uns ein paar von den Viechern mit. Eben holt sich unsere 3. Kp. ein Schwein von uns ab. Mit einem Gleichmut, als wäre tiefster Friede, geht der Landser herum und sucht wo er was finden kann. … mit unserer Division will man scheinbar die Affen aus dem indischen Urwald locken. Ich wäre auch lieber an einer anderen Front, denn dieses Rußland fällt einem auf die Nerven.  . Hier im Kaukasus ist man eben bei der Weinernte. Die alte Russin von nebenan war auch los und hat uns  davon mitgebracht … (Urlauber nimmt Brief mit)

18.11.42
Inhalt: Rußland, den 14.11.42
.. Nun haben sich die Nerven ein wenig  beruhigt und ich kann in Ruhe einen Brief schreiben. Es waren unheimliche Tage, die wir durchgemacht haben. In dem Wehrmachtsbericht wurde nur kurz erwähnt, eine Panzer Division wäre eingeschlossen und hätte sich mit eigener Kraft durchgekämpft. Aber wie das ausgesehen hat, kann man und darf ich nicht schreiben. Ich bin froh noch am Leben zu sein und möchte Dir erst einmal danken für Deinen Luftfeldpostbrief. .. Jetzt sind wir aus dem Mist für einige Wochen raus, wie es heißt und wenn die Zuteilung der Urlaubsmarken so bleibt, dann kann ich im März mit Urlaub rechnen. Ich will jetzt versuchen, bei unserer Einheit noch eher dazu zu kommen. Jetzt ist es allerdings so, daß mein ganzer Kram verloren gegangen ist. Waschzeug, Nähzeug, Schuhputzzeug, Rasierzeug und
3 Schachteln Creme alles weg. Ich  habe nur meine Geheimsachen durchgebracht, hätte ich es nur verbrannt und dafür meine Sachen gerettet, da hätte ich am besten getan. Schon für diese einzige Leistung hätte ich ein eisernes Kreuz verdient,  aber da kann man lange drauf warten. .. Leider muß ich jetzt feststellen, daß mein Postsparbuch, auch meine Bilder von meinen Lieben in der Heimat mit verbrannt sind. Hast Du vielleicht die Negative noch, damit wir wieder noch solche anfertigen können. Ungern habe ich diesen Verlust erleiden müssen, aber nach dem tagelangen Beschuß waren wir mit den Nerven so runter, daß wir an nichts anderes denken konnten, als an Rettung. Sie ist gelungen und dafür bin ich Gott dankbar. ..

HW33175